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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zweiten Klingeln ab.
    Er verschwendete keine Zeit mit einer Begrüßung, sondern sagte gleich: »Du hast schon wieder eine Leiche gefunden, was?«

23
    Jordan saß auf ihrem Bett und las einen weiteren grausamen Bericht über eine schreckliche Schlacht zwischen den Buchanans und den MacKennas. Sie war so vertieft in die Geschichte, dass sie nicht bemerkte, dass Noah in der Tür stand und sie beobachtete.
    Noah schaute sie wie gebannt an. Sie zog ihn an und merkte es nicht. Er war gerne in ihrer Nähe, redete mit ihr und hörte sich ihre verrückten Geschichten und Theorien an, und er liebte ihr Lächeln. Am meisten jedoch staunte er über ihre Fähigkeit, ihn zum Lachen zu bringen. Keine andere Frau weckte solche Gefühle in ihm.
    Sie war verdammt hübsch, dachte er. Selbst wenn sie – wie jetzt gerade – eine Brille trug. Wann hatte sie aufgehört, die kleine Schwester seines Partners zu sein, fragte sich Noah, und war zu der erstaunlich anziehenden Frau geworden, die er so sehr begehrte?
    Leise trat er ins Zimmer, legte seine Pistole mitsamt Halfter auf den Nachttisch und setzte sich neben sie.
    Jordan blickte auf und lächelte ihn an. In Jeans und hellgrauem T-Shirt wirkte er entspannt. Er schob sich beide Kissen in den Rücken, verschränkte laut gähnend die Arme über der Brust und schloss die Augen.
    »Hast du es bequem?«, fragte sie.
    Ohne die Augen zu öffnen, sagte er: »Lies mir eine Gutenachtgeschichte vor«
    »Diese Geschichte hier klingt ziemlich brutal.«
    »Brutal gefällt mir.«
    »Das überrascht mich nicht«, neckte sie ihn. »Diese Schlacht hat angeblich irgendwann zwischen 1300 und 1340 stattgefunden. Der Anführer der MacKennas behauptete, die Buchanans hätten schon wieder einen Schatz gestohlen. Dieser Schatz bestand aus einem Stück Land, auf das die MacKennas Anspruch erhoben.«
    »Wer hat den Buchanans das Land gegeben?«
    Jordan schüttelte den Kopf. »Das steht hier nicht. Auf jeden Fall war der Laird der MacKennas außer sich vor Wut. Und dann wurde eines Nachmittags im Frühherbst ein junger Buchanan auf ihrem Land erwischt, und der Laird beschloss, ihn als Geisel zu nehmen. Wenn die Buchanans das Land zurückgaben, würde er den Jungen wieder herausrücken. Zumindest war das der Plan, aber in ihrem Übereifer töteten die Soldaten der MacKennas den Jungen unbeabsichtigt. Eigentlich hatten sie ihn nur foltern wollen, aber er sollte am Leben bleiben.«
    »Waren die Buchanans denn vor dem Tod des Jungen damit einverstanden, das Land zurückzugeben?«
    »Sie hatten gar keine Zeit, darüber nachzudenken. Als sie hörten, dass der Junge ermordet worden war, sammelten sie ihre Truppen und zogen in die Schlacht. Sie kämpften ständig mit den MacKennas, aber dieses Mal war es anders. Der Laird der MacKennas wusste, dass er Mist gebaut hatte, und rief alle seine Verbündeten zu Hilfe. Die Zahl der Clans wird nicht erwähnt, aber drei sind namentlich aufgeführt.«
    »Was ist mit den Buchanans?«
    Jordan blickte auf die Seite, die sie in der Hand hielt.
    »Sie riefen nur einen Verbündeten zu Hilfe. Ich weiß nicht genau, ob sie nur einen hatten oder nur einen brauchten. Das war der Clan der MacHughs. Der Name allein entsetzte den Clan der MacKennas. Die MacHughs galten als grausam und unbesiegbar. Sie waren viel skrupelloser als die Buchanans, heißt es. Die Schlacht fand auf einem Feld in der Nähe von Hunter Point statt. Die Buchanans und die MacHughs waren hoffnungslos in der Minderzahl, und die MacKennas glaubten, sie könnten die beiden Clans schnell besiegen.«
    Jordans Rücken schmerzte. Sie lehnte sich an Noahs Schulter und fuhr fort.
    »Aber da irrten sich die MacKennas und ihre Verbündeten leider. Der Clan der MacHughs war erbarmungslos, schließlich hatten die MacKennas ein Kind ermordet. Auch die Buchanans zeigten keine Gnade«, fügte sie hinzu. »Nach der Schlacht war der ganz Boden mit Blut durchtränkt. Noch heute nennt man die Gegend Blutfeld.«
    »Was ist danach mit den MacKennas passiert?«, fragte Noah.
    »Diejenigen, die überlebt hatten, flohen«, antwortete Jordan. »Am nächsten Tag kehrten sie zum Feld zurück und bargen ihre Toten, um sie anständig zu beerdigen, aber die Leichen waren verschwunden. Sie waren alle weg. Und deshalb konnte es kein würdiges Kriegerbegräbnis geben.«
    »Haben sie sie jemals gefunden?«
    »Nein«, erwiderte Jordan. Sie stützte sich auf einen Ellbogen und blickte ihn an. »Und wenn damals ein Krieger nicht ordnungsgemäß beerdigt

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