Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
schaffen wird. Dass Sie jetzt nicht vor Vergnügen in die Hände klatschen werden, ist nur allzu verständlich. Doch bevor Sie vollkommen ausrasten und damit alle Chancen auf einen schönen gemeinsamen Abend zunichte machen, bietet Ihnen die Praxis der Merksätze eine Alternative.
Sich in Offenheit üben
Gerade wenn Sie etwas ärgert, können Sie richtig merken, wie Sie innerlich hart werden und sich abschotten. Dieses Dichtmachen ist nicht etwa etwas Willkürliches, auf das wir keinen Einfluss haben; es ist unsere geistige Aktivität, mit der wir versuchen, uns vor weiteren Verletzungen und Enttäuschungen zu schützen. Enttäuscht werden können wir allerdings nur dann, wenn wir uns etwas vorgemacht haben (in diesem Fall ist es die irrige Annahme, dass immer alles glattgeht). Unsere übliche Reaktion wäre nun vielleicht, beleidigt das Kino abzusagen, uns den Rest des Abends frustriert mit Schokolade vollzustopfen und planlos in der Wohnung herumzuräumen, um uns von unserem Frust abzulenken.
Wenn wir jedoch gelernt haben, Achtsamkeit in unserem Leben zu installieren, können wir unsere erste Reaktion, das innerliche Verhärten, rechtzeitig wahrnehmen und uns dann entscheiden, wie es weitergehen soll. Wir haben also die Wahl, in unser altes Muster einzurasten und den restlichen Abend im Schneckenhaus oder im harten Kokon unseres Herzens zu verbringen, gewürzt mit Stress, Unruhe und innerlichem Groll – oder ihn stattdessen zu genießen, auch wenn er etwas später anfängt als geplant. Wenn Sie Lust auf einen schönen, entspannenden Abend haben, dann ist die Einladung des Geistestrainings an Sie, sich dem Jetzt zu öffnen. Und das bedeutet schlicht, dass Ihr Partner sich verspätet, Sie aber immer noch einen Babysitter haben und einfach etwas mehr Zeit, bis der gemeinsame Abend beginnt. Ob das nun ein Drama ist, liegt einzig und allein bei Ihnen, denn Sie können sich zwar darüber aufregen und sich gestresst fühlen, müssen es aber nicht. Ein passender Merksatz des Geistestrainings wäre: »Verwandle ungünstige Bedingungen in den Pfad des Erwachens.« Oder: »Bewahre stets einen freudigen Geist.«
Konkret bedeutet das, die jeweilige schwierige Situation zu nutzen, um uns in geistiger Stärke, Geduld und Klarheit zu üben, was auch immer gerade passiert. Also: Statt auszuflippen und wie ein Tiger unruhig auf und ab zu laufen oder die Verspätung persönlich zu nehmen, fahren Sie Ihren Unruhelevel bewusst wieder herunter, indem Sie sich beispielsweise innerlich von aufkommenden Sätzen wie »Immer ist ihm seine Arbeit wichtiger als ICH!« distanzieren.
Schwierigkeiten als Lernmöglichkeit annehmen
Da in schwierigen Situationen meistens Gefühle wie Ärger, Angst und Wut entstehen, erinnert uns der Merksatz »Bewahre stets einen freudigen Geist« daran, nicht in eine destruktive Negativ-Gefühls-Schleife abzugleiten. Vielmehr sollten wir eine innere Einstellung von heiterer Gelassenheit entwickeln, mit der es auch wesentlich leichter ist, die Dinge anzunehmen, wie sie nun mal sind. Jede Schwierigkeit ist auf dem spirituellen Weg eine Möglichkeit, die eigenen geistigen Qualitäten wie Geduld, Gelassenheit, Liebe und Mitgefühl zu kultivieren. Auch wenn es sich jetzt etwas schräg für Sie anhört: Einen freudigen Geist zu bewahren, bedeutet auch, die Situation als Trainingsmöglichkeit freudig motiviert anzunehmen. Keine Sorge, es geht nicht darum, so zu tun, als würden Sie sich über die Verspätung freuen, sondern dies als Chance zu begreifen, sich aus Ihrer üblichen egozentrierten Verbissenheit zu lösen und der Situation etwas spielerischer entgegenzutreten. So ist es für Sie leichter zu bewältigen: Sie trainieren Ihre Qualitäten, bleiben ruhiger und gelassener, und der Abend hat damit die besten Chancen, doch noch zu gelingen. Je öfter Sie diese Haltung in schwierigen Situationen üben, umso leichter werden Sie mit allen Herausforderungen umgehen können.
Loslassen üben
Vielleicht würden Sie gerne jeden freien Moment mit Ihrem Partner zusammen sein. Vielleicht haben Sie aber auch ganz konkrete Vorstellungen davon, wie Zweisamkeit auszusehen hat. Wie auch immer Ihre Wünsche geartet sein mögen, sie werden nicht immer erfüllt werden. Vielleicht weil Ihr Partner mehr Zeit für sich braucht, als Ihnen lieb ist, oder weil wie im Beispiel [→] unvorhergesehene Störungen Ihre gemeinsamen Pläne durchkreuzen. Buddha lehrte noch eine weitere Möglichkeit, mit Widrigkeiten umzugehen und sich ganz dem
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