Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
erkennen
Nutzen Sie die Achtsamkeit auf Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle, um sich darüber klar zu werden, was gerade bei Ihnen passiert und welches Ihr eigentliches Bedürfnis ist ( siehe die Achtsamkeitsmeditation [→] ). Finden Sie heraus, welche Schlüsselsätze in Ihren Gedanken auftauchen, sobald Sie sich hilflos, überfordert und gestresst fühlen. Sie können zu Ihren Alarmzeichen werden, durch die Sie schneller erkennen, wie es Ihnen gerade geht. Es können Gedanken auftauchen wie: »Immer muss ich mich um alles kümmern!« Oder: »Jetzt muss ich mir auch noch diese Geschichte anhören!“
Weisheitsgeschichte
Ein viel beschäftigter Mann sucht nach langer Zeit seinen alten Meister auf und erzählt ihm von seinem modernen Leben, seiner Familie und seinen vielen Aktivitäten und Geschäften. Der Meister hört ihm aufmerksam zu. Bemerkt die Glanzlosigkeit seiner Augen, den harten Zug um seine Lippen, die verkrampften Finger. Da sagt der Meister zu dem Mann: »Wie der Fisch zugrunde geht auf dem Trockenen, so geht Ihr zugrunde, wenn Ihr Euch verstrickt in den Dingen der Welt. Der Fisch muss zurück in das Wasser – Ihr müsst zurück in die Einsamkeit.« Der Mann ist entsetzt: »Muss ich etwa alles aufgeben und in ein Kloster gehen«? »Keine Sorge«, antwortete der Meister, »behaltet Euer Geschäft und Eure Familie, doch geht in Euer Herz.«
Sobald Sie solche Anzeichen bemerken, sind Sie reif für eine Auszeit. Es ist hilfreich, sich einen Moment Stille zum Nachspüren zu gönnen, vielleicht indem Sie in Ihrer Aktivität kurz innehalten und sich fragen: »Was denke ich gerade? Wie fühlt sich mein Körper an« (beispielsweise wie geprügelt, verkrampft, zittrig)? »Wonach wäre mir jetzt, wenn ich keine Verpflichtungen hätte« (vielleicht: »Einfach nur weg von hier«)? »Was brauche ich« (zum Beispiel ein heißes Bad, eine Stunde in Ruhe gelassen zu werden, einen Spaziergang, eine Massage)? Statt jedoch nun fluchtartig den Ort des Geschehens zu verlassen oder den anderen vor Ihre Wand der Ablehnung oder Aggression laufen zu lassen, beziehen Sie Ihren Partner mit ein und erklären ihm, was gerade in Ihnen vorgeht, wie Sie sich fühlen und was Sie brauchen. Sie könnten etwa sagen: »Schatz, ich merke gerade, dass ich vollkommen erschöpft bin. Mein Rücken schmerzt, und ich bin sehr müde. Ich brauche ein bisschen Zeit für mich und werde mir nach dem Abendbrot ein Bad einlaufen lassen.« Vielleicht reagiert Ihr Partner darauf anfangs etwas irritiert, möglicherweise macht es ihm auch Angst, und er versucht Sie zu überreden, bei ihm zu bleiben, Ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden oder Ihre Ruhe zu sabotieren. So könnte er zum Beispiel im Bad auftauchen, weil er plötzlich unbedingt etwas mit Ihnen besprechen will, oder er könnte nach Ihnen rufen, weil er etwas nicht findet.
Betrachten Sie es als Gewöhnungsphase und bleiben Sie liebevoll, klar und gelassen. Vermeiden Sie jeden Streit oder anklagenden Angriff wie: »Nie lässt du mich in Ruhe! Immer muss jeder nur nach deiner Pfeife tanzen!« Bieten Sie ihm stattdessen an, nach der Auszeit, wenn Sie sich erholt haben, wieder für ihn da zu sein, eventuell gemeinsam noch etwas fernzusehen, zu reden oder zu kuscheln. So kann Ihr Partner die Erfahrung machen, wie gut Ihnen der Rückzug tut, und gewinnt Vertrauen, dass Sie danach wieder zu ihm zurückkehren. Je klarer Sie ausdrücken können, wie es Ihnen gerade geht und was Sie brauchen, umso leichter wird Ihr Partner Ihre Bedürfnisse respektieren. Doch manchmal ist das so eine Sache mit dem Respekt.
Respekt einfordern – auch vor sich selbst
Wie alle Menschen wünschen wir uns, dass unser Umfeld uns Achtung entgegenbringt. Und sind entsprechend fassungslos oder verärgert, wenn unsere Anliegen überhaupt nicht respektiert werden.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es Menschen gibt, deren Bedürfnisse ohne Weiteres respektiert werden, und andere, die man immer überrennt? Diejenigen, die ihre Anliegen scheinbar selbstverständlich durchsetzen, besitzen ein gesundes Maß an Selbstachtung. Sind wir solchermaßen mit Respekt uns selbst gegenüber ausgestattet, können wir auch deutlich unsere Bedürfnisse formulieren und ihre Anerkennung einfordern. Sind wir dagegen unsicher, ob wir uns Freiraum zugestehen dürfen, fällt es uns schwer, unsere Bedürfnisse klar auszudrücken. Oder wir wirken sehr nachgiebig in unserer Forderung, weil wir sie etwa mit dem Zusatz beenden: »Aber nur
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