Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
wir endlich Zeit für eine Pause haben, glauben wir, diese »sinnvoll« verbringen zu müssen. Das heißt in unserer Wahrnehmung beispielsweise, das wichtige Fachbuch zu lesen, die Hose zu kürzen oder endlich mal unsere Mutter anzurufen. Einfach mal nichts zu tun – das ist vollkommen ungewöhnlich.
Gerade wenn wir unser Leben lang immer aktiv waren, werden wir uns zu Beginn schwertun, wirklich zur Ruhe zu kommen. Es kann sich anfangs sogar richtig unangenehm anfühlen, da wir mit dem quälenden Gefühl der Unruhe in unserem Körper und unseren durcheinandertobenden Gedanken konfrontiert werden. Am liebsten würden wir aufspringen und schnell irgendetwas tun, nur damit dieses Gefühl aufhört. Die Unruhe wird jedoch durch weitere Aktivität nur genährt und angeheizt.
In der Meditation kann unser Organismus endlich die Erfahrung machen, wie es ist, nichts tun zu müssen. Die Ruhe, die sich dadurch in unserem Körper und Geist ausbreiten kann, ist sehr erholsam und nährend. Aufkommende Gedanken laufen ins Leere wie Meeres-wogen an einem breiten Strand. Erst sind es große, vielleicht auch bedrohliche Gedankenwellen, die ausrollen und sich auflösen. Mit der Zeit werden sie kleiner und feiner, bis nur noch ein gedankliches Plätschern übrig bleibt. Schließlich kommt auch das zur Ruhe, und wir erleben, welcher Frieden in uns tatsächlich möglich ist.
Trägheit beraubt uns unserer Lebens- und Liebesenergie. Sie lähmt uns und lässt unsere Beziehung im Alltagstrott längst überholter Gewohnheiten versinken. Kommen wir unserer Trägheit auf die Spur, können wir Neugierde und Offenheit entwickeln und wieder frischen Wind in den Beziehungsalltag bringen. So erleben wir gemeinsam mit unserem Partner mehr Freude und Glück.
Im Klammergriff der Trägheit
Trägheit ist das geistige Hindernis, das uns nicht nur körperlich lähmt und somit an der Couch festkettet, es legt auch unsere geistigen Kräfte lahm – wir fürchten uns vor allem Neuen und bleiben in alten, überholten Verhaltensmustern gefangen.
Kennen Sie die bleierne Müdigkeit, die einen überkommt, wenn man etwas unternehmen »sollte« und doch irgendwie blockiert ist? Der ganze Körper versinkt in Schwere, die schließlich auch von unserer geistigen Aktivität Besitz ergreift. Das kann bis zur »Dumpfheit« führen. Jemand, den diese Art der Trägheit im Griff hält, wird taub und unempfindlich und versinkt geradezu in geistige wie körperliche Bewegungsunfähigkeit.
Die Furcht vor Veränderung
Trägheit hat auch im Volksmund einen Namen bekommen: der innere Schweinehund. Dieser ist ein Gewohnheitstier, und je mehr man ihn in den Hintern tritt, desto stärker gerät er in Panik und hält sich an der Couch und seinen Gewohnheiten fest. Hat der Schweinehund die Oberhand gewonnen, fürchten wir uns vor Veränderungen und Anstrengungen – aus Sorge, dass dann ganz schlimme Dinge passieren, wir uns überfordern und zusammenbrechen könnten. Oder dass wir uns Gefahren aussetzen, die uns womöglich unser Leben kosten. Solche dramatischen Annahmen und Glaubenssätze tragen wir vielleicht schon seit unserer Kindheit mit uns herum.
Meistens merken wir gar nicht, dass wir sie uns immer wieder vorsagen. Und so fühlen wir uns weiter als Opfer der Umstände ( siehe [→] ), ohne auf die Idee zu kommen, dass wir aktiv unser Erleben gestalten und Verantwortung für unser Denken, Fühlen und Handeln übernehmen können. Dabei ist der sorgenvolle und bequeme Geselle eigentlich nichts anderes als unser Ego im Schweinehundpelz, das Angst hat, dass es ihm und seinem fest gefügten Territorium an den Kragen geht.
Die eigene Trägheit aufspüren
Aus eigener Erfahrung weiß ich sehr gut, wie es ist, sich mit Trägheit auseinanderzusetzen. Sie aufzuspüren und als solche zu identifizieren, ist gar nicht so leicht. Wenn die Trägheit unser Leben dominiert, wissen wir nicht, was wir von Herzen wollen und was uns wichtig ist. So tun wir lieber gar nichts und betäuben Körper und Geist mit zu viel Essen und Trinken, Computerspielen und Fernsehen. »Instantintensität auf Knopfdruck erzeugen« habe ich im ersten Kapitel dieses Verhalten genannt, das uns so weit über die innere Leere hinwegtäuscht, dass wir erst einmal meinen, wir müssten nichts verändern und könnten uns so durchs Leben mogeln.
In der Partnerschaft können wir uns auf diese Weise relativ lange schönreden, dass wir doch ganz zufrieden sind. Trägheit hat schließlich auch die angenehmen Aspekte von
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