Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
wenn es dir nichts ausmacht. Es ist auch okay, wenn es nicht klappt.« Die Dringlichkeit unseres Anliegens verschwindet dadurch. Unser Umfeld entscheidet daraufhin, dass seine eigenen Anliegen auf der Dringlichkeitsskala höher anzusiedeln sind, und setzt diese an die erste Stelle. Das nehmen wir wiederum als Respektlosigkeit wahr.
Erst wenn Sie also Ihr Bedürfnis nach Ruhe selbst respektieren können und es als notwendige Priorität ansehen, wird auch Ihr Umfeld es anerkennen und Sie unterstützen, diesen Freiraum zu bekommen. Solange Sie jedoch an Ihrem Bedürfnis zweifeln, wird Ihr Umfeld Sie nicht ernst nehmen. Im schlimmsten Fall wird es sogar Ihre Ruhezeiten stören, da ihm die eigenen Anliegen wichtiger erscheinen als Ihre Belange.
Regelmäßige Auszeiten einplanen
Sich sporadisch bei Bedarf eine Auszeit zu nehmen, lässt sich zwar manchmal realisieren, ist aber spontan meist nicht möglich, da unser Alltag zu stark verplant ist. Es ist daher hilfreich und notwendig, regelmäßige Mußezeiten festzulegen – geschützte Zeiten, die wir nur mit uns selbst verbringen, ohne Partner, ohne unsere Freundinnen und auch ohne unsere Kinder. Der Vorteil von solchen zuverlässig eingeplanten Auszeiten ist, dass wir regelmäßig zur Ruhe kommen können und unser Umfeld sich an diese Zeiten gewöhnen und eigene Aktivitäten oder Ruhezeiten einplanen kann.
Mußezeiten sind vor allem stillen, besinnlichen Aktivitäten vorbehalten, damit wir für diesen Moment aus dem schnellen Karussell des Lebens aussteigen und uns regenerieren können. Lassen Sie dabei Ihre Gedanken zur Ruhe kommen und üben Sie sich in entspannter Präsenz. Verbringen Sie diese Zeit beispielsweise mit Meditation, ruhigem Yoga, gehen Sie in der Natur spazieren, widmen Sie sich ausgedehnter, entspannender Körperpflege, der Musik oder der Malerei. Sie können Ihre Auszeit natürlich auch gänzlich ohne Aktivität verleben. So sitze ich gerne morgens eine Zeitlang mit meinem Tee in einem Sessel am Fenster und schaue nur in den Himmel oder betrachte die Bäume und das Spiel der Vögel. Auch wenn mein Partner sich zunächst etwas schwertat, sich daran zu gewöhnen, respektiert er diese Ruhephase mittlerweile und widmet sich währenddessen seinen eigenen Dingen. Denn er weiß, wie gut mir diese Zeit der Muße tut.
Hat ein Paar regelmäßige Rückzugszeiten, vermindert sich auch das explosive Gummibandsyndrom [→] , da die Ebbe-und-Flut-Zeiten nun koordiniert und bewusst stattfinden. Keiner wird mehr Angst haben, den anderen zu verlieren, denn er kann darauf vertrauen, dass der Partner gerade für sich selbst sorgt und danach wieder mit wesentlich mehr Freude an Zweisamkeit und mehr Kraft für gemeinsame Aktivitäten zurückkommt.
Erst wenn wir durch die Mußezeiten unsere geistig-seelische Stabilität gefestigt und gelernt haben, mit uns selbst eine gute Beziehung zu führen, können wir sie auch mit unserem Partner leben. So stärken die regelmäßigen Auszeiten für beide die Beziehung und beugen einem Beziehungsburnout vor.
Zeiten der Gemeinsamkeit einrichten
Genauso wichtig wie das Einrichten regelmäßiger Zeiten des Alleinseins ist auch das bewusste Einplanen gemeinsamer Zeit, denn dies verschafft beiden Partnern mehr Sicherheit, als wenn sie sich über–wiegend auf spontane Aktionen einlassen müssten. Natürlich können wir nicht immer alles planen und sollten uns auch unsere Spontaneität erhalten, aber trotzdem bieten uns in einer Beziehung klare Rahmenbedingungen ein gewisses Maß an Verlässlichkeit und Stabilität. Eine Freundin von mir hat mit ihrem Partner einen sehr guten Weg gefunden. So besuchen sie beispielsweise einen Abend in der Woche gemeinsam einen Tanzkurs. Den Samstagabend haben sie zum Ausgehen reserviert und planen die Aktivitäten für diesen Abend gemeinsam. Der Rest der Woche bleibt unverplant, sodass sie noch genügend Raum für Spontaneität haben.
»Selbst euer Körper kennt nur sein Erbe und seine berechtigten Bedürfnisse und will nicht betrogen werden. Und euer Körper ist die Harfe eurer Seele, und es ist an euch, süße Musik aus ihm zu locken...«
[ Khalil Gibran | libanesischer Philosoph und Dichter ]
Natürlich passiert es manchmal, dass es meiner Freundin zu wenig spontan und zu viel geplant ist oder dass ihr Partner sich mehr Gemeinsamkeit wünscht als sie. In so einem Moment gelingt es ihnen mittlerweile, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass sie, auch wenn sie ein Paar sind, trotzdem zwei verschiedene
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