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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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etwas, auf das wir uns freuen können. In den Nachrichten reden sie von Morden und Naturkatastrophen und anderen frustrierenden Sachen, aber dann geben sich Britney und Madonna bei den MTV Awards einen Zungenkuss und – zack – schon sieht die Welt gar nicht mehr ganz so düster aus.
    Wahrscheinlich hat sich meine Empörung auf meinem Gesicht widergespiegelt, weil mich Ms Martinez eine Sekunde später nämlich fragte: »Mia? Alles in Ordnung?«
    Aber ich hab darauf nichts geantwortet. Was hätte ich denn auch antworten KÖNNEN?
    Na super. Jetzt hat es gerade geklingelt. Die vierte Stunde hat angefangen. Ich krieg von Mademoiselle Klein einen Minuspunkt, wenn ich zu spät zu Französisch komme.
    Nicht dass mir das was ausmachen würde. Was ist ein Minuspunkt im Vergleich zu dem, was in exakt vierzig Minuten vor der GESAMTEN SCHULE mit mir geschehen wird?

Montag, 7. September, Franz
    Noch 0 Schulstunden, bis ich mich vor der gesamten Schule lächerlich mache.
     
    Wo warst du denn??? Jetzt hast du es verpasst!!!!!
     
    Was denn verpasst? Wovon redest du, Shameeka? Oh, Sekunde – haben etwa alle einen Kreis um Perin gebildet und »Aus-ziehen! Aus-ziehen« gebrüllt??????
     
    Natürlich nicht. Aber Mademoiselle Klein hat uns alle unsere »histoires« vorlesen lassen und vorher mussten alle ihren Namen sagen – du weißt schon, so: »Mon histoire par Shameeka« zum Beispiel, und als Perin dran war, hat sie gesagt: »Mon histoire par Perinne«, und Mademoiselle Klein hat gesagt: »Nein, du meinst: Perin«, und Perinne hat gesagt: »Nein, Perinne«, und da hat Mademoiselle Klein gesagt: »Nein, das wird Perin gesprochen, weil Perin die männliche Form von Perinne ist und weil du ein Junge bist. Perinne ist weiblich!« Und jetzt der Knaller. Perin hat nämlich gesagt: »Ich weiß, dass Perinne weiblich ist. Ich bin ja auch ein MÄDCHEN.«
    ECHT? Perin ist ein Mädchen????? O Mann!!!!! Die arme Perin! Wie peinlich! Ich meine, dass Mademoiselle Klein gedacht hat, er wäre ein ER. Ich meine, SIE wäre ein ER. Na, du weißt schon, was ich meine. Und was hat sie dann gemacht? Mademoiselle Klein, meine ich?

    Na ja, sie hat sich natürlich entschuldigt. Was hätte sie denn sonst machen sollen? Die arme Perin ist echt knallrot angelaufen. Sie hat mir so Leid getan!
     
    Ich weiß, was wir machen: wir fragen ihn – ich meine, sie -, ob sie sich heute zu uns an den Tisch setzen will. Letzte Woche saß sie ganz allein neben dem Typen, der es hasst, wenn Mais im Chili ist. Ich glaub, sie braucht uns.
     
    Das ist eine Superidee! Weißt du, dass du das echt gut kannst? Dich in Menschen reinversetzen und dafür sorgen, dass sie sich wohl fühlen? Als wärst du…
     
    Als wäre ich was?
     
    Na ja, ich wollte sagen, ein bisschen so, als wärst du die gute Prinzessin aus dem Märchen, aber du bist ja wirklich eine echte Prinzessin. Deswegen ist es klar, dass du so bist. Das ist ja quasi deine angeborene Lebensaufgabe.
     
    Ja, irgendwie schon, oder?

Montag, 7. September, im Büro der Direktorin Mrs Gupta
    Soll ich mal was sagen? Es ist mir schnurzpiepe. Es ist mir schnurzpiepegal, dass ich hier bei Mrs Gupta im Direktorat hocke. Und es ist mir auch egal, dass Lana neben mir hockt und mir bitterböse Blicke zuwirft.
    Es ist mir sogar egal, dass der Löwenaufnäher an meinem Blazer nur noch an ein paar dünnen Fäden hängt.
    Und es ist mir noch schnurzpiepegaler, dass die gesamte Schule gerade in der Turnhalle sitzt und darauf wartet, dass wir mit unserem Rededuell anfangen.
    Was denkt die sich? Das möchte ich echt gern mal wissen.
    Lana, meine ich. WIE KANN SIE ES WAGEN??? Es ist eine Sache, dass sie mich terrorisiert, aber es ist was ganz anderes, dass sie jemanden terrorisiert, der völlig wehrlos ist – und noch dazu neu an unserer Schule!
    Wenn sie denkt, ich sehe tatenlos zu, wie sie sich über so jemanden lustig macht, dann muss ich ihr leider, leider sagen, dass sie auf dem Holzweg ist. Aber ich hab das Gefühl, sie hat es kapiert. Immerhin hab ich immer noch ein Büschel ihrer Haare zwischen den Fingern. Auch wenn es wahrscheinlich nicht ihre echten Haare sind, weil sie sich heute einen künstlichen Zopf an den Hinterkopf gesteckt hatte, um sich ein blaues Band in die falschen goldblonden Haare zu flechten (unsere Schulfarben) und ihren Wählern dadurch zu zeigen, wie sehr sie sich mit unserer Schule identifiziert. Was auch erklärt, weshalb ich den Zopf plötzlich in der Hand hielt, als ich
mich mit einem Hechtsprung

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