Buerger, ohne Arbeit
logischerweise knapper werdende Erwerbsarbeit … besser verteilt. … Soweit das nicht geht oder nicht ausreicht, wäre ein Wirtschaftsbürgerrecht
auf ein erwerbsunabhängiges Grundeinkommen … zu diskutieren«, so der an der Universität St. Gallen lehrende Wirtschaftsethiker
Peter Ulrich gegenüber tagesschau.de, 28. 8. 2004.
200
Zur »organischen Solidarität« vgl. Durkheim: Über soziale Arbeitsteilung, 3. Kap.; zum Begriff der Interdependenz siehe Norbert
Elias: Über den Prozeß der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen. 2. Bd.: Wandlungen der Gesellschaft.
Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation [1939]. Frankfurt a. M. 1969, besonders S. 444 – 465.
201
|397| Unter »Entbettung« verstehen Soziologen »das ›Herausheben‹ sozialer Beziehungen aus ortsgebundenen Interaktionszusammenhängen
und ihre unbegrenzte Raum-Zeit-Spannen übergreifende Umstrukturierung«. Vgl. Anthony Giddens: Konsequenzen der Moderne. Frankfurt
a. M. 1995, S. 33.
202
Hierzu Elias: Über den Prozeß. Bd. 2, 2. Teil: Zur Soziogenese des Staates; Alexis de Tocqueville: Der alte Staat und die
Revolution, 2. Buch [1856]. München 1978, 2.– 6. Kap.
203
»The problem is that economic globalization has outpaced political globalization.« Joseph E. Stiglitz: The Roaring Nineties.
Why We’re Paying the Price for the Greediest Decade in History. London 2004, S. 313.
Die gestohlene Reform
204
Edmund Burke: Betrachtungen über die Französische Revolution [1790]. Berlin 1976, S. 120.
205
Burke: Betrachtungen, S. 134.
206
Burke: Betrachtungen, S. 304.
207
Justus Möser: Der jetzige Hang zu allgemeinen Gesetzen und Verordnungen ist der gemeinen Freiheit gefährlich [1774]. Zitiert
nach: Möser: Anwalt des Vaterlands. Ausgewählte Werke. Leipzig und Weimar 1978, S. 160.
208
Karl Mannheim: Konservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens [1925]. Hrsg. von David Kettler, Volker Meja, Nico Stehr.
Frankfurt a. M. 1984, S. 112.
209
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Leipzig 1975.
210
»Unter dem alten Staat gab es, wie in unseren Tagen, in Frankreich weder Stadt noch Flecken, noch Dorf, nicht den kleinsten
Weiler, weder Hospital noch Fabrik, Kloster oder Schulanstalt, die in ihren besonderen Angelegenheiten einen unabhängigen
Willen haben oder nach Belieben ihr eigenes Vermögen verwalten durften. Damals wie heute wurden also alle Franzosen von der
Verwaltung unter Vormundschaft gehalten, und war auch das beleidigende Wort noch nicht zutage getreten, so hatte man doch
wenigstens schon die Sache.« Tocqueville: Der alte Staat, S. 65.
211
Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800 –1866. Bürgerwelt und starker Staat. München 1983, S. 31.
212
|398| Zitiert nach: »den wahren Geist der Zeit zu fassen«. Karl August Fürst von Hardenberg über Reformen und Reform. Ausgewählt
und mit einem Nachsatz versehen von Ingo Hermann, Stiftung Schloß Neuhardenberg. O. O. 2003, S. 6f.
213
Hardenberg, S. 12.
214
Hardenberg, S. 12.
215
Hardenberg, S. 14.
216
Hierzu insbesondere (wie generell zum preußischen Reformzyklus dieser Jahre): Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800 bis 1866,
S. 33 – 81. Wichtig in diesem Zusammenhang auch Fichtes »Reden an die deutsche Nation« von 1807/08.
217
Hardenberg, S. 26.
218
Adam Müller: Die Elemente der Staatskunst. Öffentliche Vorlesungen im Winter von 1808 auf 1809 in Dresden gehalten. Zitiert
nach: Müller: Vom Geiste der Gemeinschaft. Leipzig 1931, S. 36.
219
Müller: Die Elemente, S. 62.
220
Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg [1811]. Zitiert nach: Kleist: Werke und Briefe. Bd. 2, Berlin, Weimar 1978,
S. 428f.
221
Kleist und Brecht. Dessen »Maßnahme« liest sich wie eine »disziplinierte« Verarmung des »Prinzen von Homburg«. Der »junge
Genosse« wird schuldig aus überfließender Menschenliebe. Er bricht die Regeln der Konspiration, gefährdet das revolutionäre
Unternehmen und wird dafür am Ende von seinen Mitstreitern hingerichtet. Die Schuld des Prinzen resultiert aus übertriebenem
Eigensinn. Nur erficht seine Verwegenheit den eigenen Fahnen den Sieg, sein persönliches Versagen schlägt objektiv zum Guten
aus – erst dieser Widerspruch konstituiert ein echtes moralisches Dilemma, eine tragische Konstellation. – Wohlgemerkt: Hier
ist vom »späten« Kleist die Rede, die Jahre, in denen er sich von nationalistischen, chauvinistischen
Weitere Kostenlose Bücher