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Buerger, ohne Arbeit

Titel: Buerger, ohne Arbeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Engler
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Gefühlen bestimmen und
     auch hinreißen ließ, bleiben außer Betracht.
    222
    »… das revolutionäre Element der französischen Ereignisse verlebendigt die Intentionen des Adels, der den Aufbau ›von unten‹
     will …, wogegen das mechanizistische, zentralistische, rationalistische Element der Revolution beim Beamtentum Eingang findet
     und gegen die Wollungen des Adels ausgespielt wird. Der Ausdruck ›Revolution von oben‹ stammt von Hardenberg. Der bureaukratische-absolutistische
     Staat, getragen |399| vom Beamtentum, setzt Reformen durch, die im Interesse des kapitalistisch werdenden Staates notwendig sind; er setzt sie durch
     nur zum Teil im Interesse des niederen Volkes, zugleich aber auch bis zu einem gewissen Grade gegen den Adel und dessen Positionen.«
     Mannheim: Konservatismus, S. 140f. Die soziologische Zuordnung: Revolution = Adel, Reformismus = Beamtentum geht so nicht
     auf; das höhere Beamtentum stammt entweder selbst aus dem Adel oder strebt nach dem Adelsprädikat. Läßt man das beiseite,
     kennzeichnet Mannheim die beiden konservativen Spielarten in Preußen ganz vortrefflich.
    223
    »Was das Gesetz löst, bindet die Sitte«, heißt es in Wilhelm von Humboldts »Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit
     des Staates zu bestimmen« von 1792 (Leipzig o. J.). Die im ganzen defensive Auffassung vom Staat, der Sicherheit und Ordnung
     garantieren, sich aber jeder Sorge für den positiven Wohlstand der Bürger enthalten soll, lehnt Kleist ab.
    224
    Siehe hierzu Norbert Elias: Von humanistischen zu nationalistischen Mittelklasse-Eliten. In: Elias: Studien über die Deutschen.
     Machtkämpfe und Habitusentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Frankfurt a. M. 1989, S. 174 – 200.
    225
    Man denke nur an die umfängliche Literatur der Emigranten und Rückkehrer oder an den heftigen Streit über Rückgabe oder Entschädigung
     der enteigneten Besitztümer der Aristokratie.
    226
    Michael Oakeshott: Zuversicht und Skepsis. Zwei Prinzipien neuzeitlicher Politik. Berlin 2000, S. 177.
    227
    Oakeshott: Zuversicht und Skepsis, S. 75.
    228
    Oakeshott: Zuversicht und Skepsis, S. 156.
    229
    Albert O. Hirschman: The Rhetoric of Reaction. Cambridge/ Mass. 1991; dt. Ausgabe: Denken gegen die Zukunft. Die Rhetorik
     der Reaktion. München 1992.
    230
    Siehe zum folgenden Nico Stehr: Wissenspolitik. Die Überwachung des Wissens. Frankfurt a. M. 2003, S. 214 –221.
    231
    Es war ein deutscher Liberaler, der sie formulierte, Wilhelm von Humboldt. Siehe Humboldt: Ideen, S. 44.
    232
    John Stuart Mill: On Liberty [1859]; hier zitiert nach: Mill: Über die Freiheit. Stuttgart 1974, S. 93. Zu Tocqueville siehe
     Über die Demokratie in Amerika, 2. Teil [1835]. Zürich 1987, 4. Teil, 6. Kap. Mills Problemstellung war im wesentlichen kein
     Vorwand, »um einer in die Minderheit geratenen öffentlichen Meinung gegenüber den herrschenden Meinungen den Einfluß |400| zu sichern, den sie per se nicht mehr zu entfalten vermag«, wie Habermas meinte (Strukturwandel der Öffentlichkeit. Neuwied,
     Berlin 1962, S. 167). Es handelt sich um ein reales Problem, bis heute.
    233
    Helmut Schelsky: Die skeptische Generation. Eine Soziologie der deutschen Jugend. Düsseldorf, Köln 1957, S. 90.
    234
    »Ich bin ein Verweigerungsverweigerer«, Gespräch mit Odo Marquard. In: Ästhetik & Kommunikation, 34. Jg. (2003),
     Heft 122/123, S. 80.
    235
    Marquard bezeichnet sich selbst als Angehörigen der »skeptischen Generation«, und seine Geisteshaltung charakterisiert er
     so: »Meine Herkunft ist die aus der Antike kommende (vor allem aristotelische) Tradition der liberalen Bürgerlichkeit, das
     Christentum (mit einem leicht protestantischen Schlenker), die konziliante Form der Aufklärung, die skeptische Tradition der
     Moralistik. Und wir erkennen das, was wir brauchen, nicht durch bequeme Aprioris, sondern – was ein durchaus mühsamer Weg
     ist – durch Lebenserfahrung.« Marquard: »Ich bin ein Verweigerungsverweigerer«, S. 79; siehe auch: Marquard: Abschied vom
     Prinzipiellen. Stuttgart 1981 sowie Zukunft braucht Herkunft. Philosophische Essays. Stuttgart 2003.
    236
    John Gray: False Dawn. The Delusions of Global Capitalism [1998]; dt. Ausgabe: Die falsche Verheißung. Der globale Kapitalismus
     und seine Folgen. Berlin 1999, besonders S. 35 –78.
    237
    Gray: Die falsche Verheißung, S. 41.
    238
    Siehe hierzu die glänzende, von der späteren Geschichtsschreibung weitgehend bestätigte Darstellung, die Marx im 24.

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