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Buerger, ohne Arbeit

Titel: Buerger, ohne Arbeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Engler
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Bürgereinkommens sei, sondern
     im Grunde gerade umgekehrt, Bürgergeld die Bedingung für das freiwillige, eigenständige Engagement in selbstgewählten Aktivitäten?
     Sollten wir nicht die übliche Auffassung von (Erwerbs-)Arbeit umdrehen und sagen: (Bürger-)Arbeit ist nicht das Mittel zum
     Geldverdienen, sondern (Bürger-)Geld das Mittel zur (Bürger-)Arbeit, welche sich als Selbstzweck gilt?« Gorz: Arbeit, S. 124.
    133
    Hier kommt hauptsächlich die Mehrwertsteuer in Betracht. Sie wird auf alle Waren erhoben, auch auf die importieren, und zieht |391| daher (anders als bei Abgaben und direkten Steuern) keine Wettbewerbsnachteile für die je einheimische Volkswirtschaft nach
     sich. In diesem Punkt ist Lester Thurow zuzustimmen. Vgl. Thurow: Kapitalismus und Sozialsysteme reformieren. In: Kommune,
     3/2004, S. 32–35.
    134
    Amartya Sen: Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft. München 2002, S. 217.
    135
    Armut als Bedrohung. Der soziale Zusammenhalt zerbricht. Ein Memorandum. Hrsg. von Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftlerinnen
     und Wissenschaftler, Hannover 2002 (Kritische Interventionen 7).
    136
    Pfannkuche: Wer verdient schon, was er verdient? S. 84.
    137
    Ich greife hier eine frühere Skizze dieser Problematik auf. Vgl. Wolfgang Engler: Der nächste Schritt – ein neues Projekt
     für Deutschland. In: Busse, Dürr (Hg.): Das neue Deutschland, besonders S. 42f.
    138
    Die folgenden Verweise nach: Aristoteles: Nikomachische Ethik. Buch VI, Berlin 1960, S. 122–140.
    139
    Arendt: Vita activa, S. 228.
    140
    Folgerichtig verlegte Hegel die Glanzperiode des handelnden Menschen in die Heroenzeit. Das heroische Subjekt habe sich im
     Handeln noch als solches ausgesprochen, seinen Charakter und seine Willkür offenbart und die ungeteilte Verantwortung für
     das übernommen, was irgend an Folgen aus seinem Tun entsprang. Die moderne Welt führe zur Spaltung zwischen Subjekt und Tat.
     Da viele in das Handeln verwickelt seien, könne der einzelne immer auf die anderen zeigen, sich hinter dem Resultat des gemeinschaftlichen
     Zusammenwirkens moralisch verschanzen; als Rädchen im sozialen Getriebe war er stets nur »mit dabei«. Vgl. Georg Friedrich
     Wilhelm Hegel: Ästhetik. Bd. 1, Berlin, Weimar 1965, S. 180 –192.
    141
    Für Weber ist es die Moderne, die die weitgehende Gleichsetzung von »Handeln« und »Kalkulieren« erzwingt, Handeln idealtypisch
     als »zweckrationales Handeln« erscheinen läßt. In einer hochgradig versachlichten Welt setze nur der seine beschränkten Absichten
     durch, der sich über Affekte, Leidenschaften, religiöse und moralische Wertvorstellungen erhebe und als
Animal rationale
in Aktion trete. Am je eigenen Erfolg orientiert, rechne das Individuum das erwartbare Verhalten anderer kühl in die eigenen |392| Pläne ein. Modern ist Berechnung, Vertrag, Kompromiß, sind rational motivierter Interessenausgleich und bewußte Vergesellschaftung.
     Der moderne Mensch »operiert«, wenn er handelt, mit klarer Zielfolgenabschätzung und ökonomischem Mitteleinsatz. Handeln im
     ganz unheroischen, gleichwohl emphatischen Sinn des Wortes, als praktische Gemeinschaft ohne festen Plan und starres Regelwerk,
     widerspricht für den großen Soziologen einer Welt, die von der bürokratischen Rationalisierung beherrscht wird. Hierzu: Max
     Weber: Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß der verstehenden Soziologie [1921–22]. Hrsg. von Johannes Winckelmann, Studienausgabe.
     1. Halbbd, Köln, Berlin 1956, S. 3 –17, 29.
    142
    Karl Mannheims ironische Kritik an Webers allzu engem Begriffskorsett trifft unverändert zu: »Es ist
kein Handeln
…, wenn ein Bureaukrat ein Aktenbündel nach vorgegebenen Vorschriften erledigt. Es liegt auch kein Handeln vor, wenn ein Richter
     einen Fall unter einen Paragraphen subsumiert, wenn ein Fabrikarbeiter eine Schraube nach vorgeschriebenen Handgriffen herstellt
     …
Handeln
beginnt erst dort, wo der noch nicht rationalisierte Spielraum anfängt, wo nicht regulierte Situationen zur Entscheidung zwingen.«
     Karl Mannheim: Ideologie und Utopie [1929], Frankfurt a. M. 1985, S. 100, Hervorhebungen i. O.
    143
    Maristella Svampa: Die Piqueteros. Soziale Bewegungen und neue politische Erfahrungen in Argentinien. In: Gegner, Monatsunabhängige
     Zeitschrift gegen Politik, Heft 15, Juli 2004, S. 38 – 46.
    144
    Eine solche Einrede bedeutet die folgende Betrachtung: »Trennt man … zwischen Arbeit und

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