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Buerokrankheiten

Buerokrankheiten

Titel: Buerokrankheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymund Krauleidis
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Aargh!)
    Beschreibung:
    Krampfartige Schmerzen in der Magengegend, nachdem sich das Präsentationserstellungsprogramm beim Erstellen der 73 . Folie urplötzlich verabschiedet hat, zum Beispiel aufgrund eines »unerwarteten Fehlers«. Für gewöhnlich einhergehend mit nicht gesicherten Zwischenständen und abgeschalteter »Autospeichern«-Funktion.
    Ursachen:
    Programmierfehler, Netzwerkstörungen, Stromausfälle; trottelige Kollegen, die es tatsächlich schaffen, beim lässigen »An-fremde-Schreibtische-Anlehnen« aus Versehen den Abschaltknopf der Laptop-Dockingstation mit dem Hinterteil zu betätigen
    Verwandte Krankheiten:
    Chartwahn, Excel-Schweiß, Technische Legasthenie
    Behandlungsmöglichkeit:
    Frustabbau! Zum Beispiel mit Urschreitherapie oder Boxtraining. Ein Sandsack gehört schließlich in jedes Büro.
    [Krankheitsverzeichnis]
    Privatitis
    (engl. E. T. phone home disease, dt. Heimscheißerei)
    Beschreibung:
    Nutzung der bezahlten Arbeitszeit, um ausführliche Privatgespräche am Telefon zu führen, regelmäßig einhergehend mit amüsierten und/oder genervten Kollegen im Großraumbüro
    Erscheinungsformen:
    Leichte Form: »Ja, kann ich auf dem Heimweg machen. Was soll ich denn alles mitbringen? … Moment, ich brauch was zum Schreiben. Milch, Eier, Käse … Klopapier, Intimlotion … und eine Tube Schrundensalbe. Apropos: Nässt dein Ekzem eigentlich immer noch?«
    Mittlere Form: »Ich dich … ich dich auch! Und sogar noch viiiiiiiiiel mehr als du mich! … Aber sicher geht das! … Dooooch, das geht! … Okay … Tschüss, Mäusezähnchen … Tschüüüüüss … Bis nachher dann! Leg du zuerst auf … Nein, du … Nein, du … Nein, du … Hallo?«
    Schwere Form: »Das war doch nicht so gemeint! … Jetzt komm! Nur weil ich die Frage, ob du zu dick bist, mit ›kommt drauf an, wo‹ beantwortet habe? … Du bist aber auch empfindlich! Können wir das vielleicht heute Abend klären, ich muss arbeiten … Schnucki, ich muss ARBEITEN ! Das ist schließlich kein Freizeitpark hier … ICH SCHREIE NICHT !!! … UND NENN MICH GEFÄLLIGST NICHT PUPSI , WENN WIR STREITEN !!!«
    Verwandte Krankheiten:
    Blackberrie, Drill-Damage
    Behandlungsmöglichkeit:
    Eheberater
    [Krankheitsverzeichnis]
    Problemie
    (lat. dubatiose generalis, dt. Schwarzseherei)
    Beschreibung:
    Nervtötende Form des Bedenkenträgertums; äußert sich durch notorische Verwendung des bösen P-Worts.
    Symptome:
    Mit ihrem detektivischen Spürsinn haben die Betroffenen eigentlich glatt den Beruf verfehlt. Egal, wie sicher und risikoarm ein Projekt scheint – die an dieser Bürokrankheit leidenden Kollegen finden immer ein mögliches Problem. Sei es ein Meteoriteneinschlag, eine quantenrelativistische Verschiebung im Raum-Zeit-Kontinuum oder die Gefahr, dass das Budget nicht ausreichen könnte. Ist das Haar (oder die Schuppe) in der Projekt-Suppe endlich gefunden, wird es intensiv analysiert und zerpflückt – und die ganze Suppe für ungenießbar erklärt. Mitunter stellt sogar die Nichtexistenz eines Problems ein Problem für die Erkrankten dar, da dies ihrer Meinung nach ein sicheres Indiz dafür ist, dass das Vorhaben nicht von allen möglichen Seiten gründlich betrachtet wurde.
    Als Besprechungsteilnehmer sind die Kollegen aufgrund ihres Leidens ungefähr so beliebt wie Anrufe von cholerischen Kunden im Callcenter. Nicht selten sind sie dafür verantwortlich, dass Meetings endlos in die Länge gezogen und ganze Projekte von vornherein totgeredet werden.
    Wird das Vorhaben – allen Unkenrufen zum Trotz – dennoch erfolgreich umgesetzt, haben die Erkrankten plötzlich »von Anfang an dran geglaubt«. Insbesondere, wenn es darum geht, Lorbeeren dafür einzuheimsen.

    Verwandte Krankheiten:
    Pessimismus, Korinthenkackerei, Lorbeerismus
    Behandlungsmöglichkeit:
    Problematisch
    [Krankheitsverzeichnis]
    Profineurose
    (dt. Krull’sche Krankheit)
    Beschreibung:
    Angst vor neuen Arbeitskollegen, die sich im hochspezialisierten Aufgabengebiet des Profineurotikers mindestens so gut auskennen wie man selbst – was meistens keine allzu große Kunst ist.
    Symptome:
    Bereits seit Jahren gaukeln die ahnungslosen Betroffenen ihren noch ahnungsloseren Chefs vor, dass sie eine Koryphäe in ihrem Fach seien, die Erstellung des hochkomplexen KPI -Reports (bestehend aus fünf Zahlen) eine ganze Woche beanspruchen würde und das Abonnement der »Auto Motor und Sport« (bzw. »Bild der Frau«) für ihre Arbeit von essenzieller Bedeutung wäre.
    Eigentlich das

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