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Buerokrankheiten

Buerokrankheiten

Titel: Buerokrankheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymund Krauleidis
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Geschäftsführer- oder Vorstandsnähe gerne für den Rest der Arbeitswoche in der Firma stehen und pendeln stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
    Warnung:
    Gefährlich wird diese Büroerkrankung insbesondere dann, wenn mehrere Erkrankte gleichzeitig in die Tiefgarage einfahren. Nicht selten kommt es im Gerangel um den strategisch günstigsten Parkplatz zu mittelschweren Sach- oder Personenschäden. Entsprechende Dachschäden waren bei den betroffenen Kollegen hingegen meist auch schon vorher vorhanden.
    Verwandte Krankheiten:
    Frühvogelei
    Behandlungsmöglichkeit:
    Führerscheinentzug
    [Krankheitsverzeichnis]
    PDFilie
    (engl. spaming)
    Beschreibung:
    Zwanghaftes Versenden unheimlich drolliger PDF -Präsentationen via Rundmail
    Symptome:
    Wer einmal in ihren Verteilerlisten gefangen ist, kommt so schnell nicht wieder raus. In regelmäßigen Abständen (täglich, bisweilen stündlich) belästigen die Erkrankten ihre Mitmenschen mit süßen Katzenbildern (»Ohhhhh!«), frauen- oder männerfeindlichen Witzen (»Ahhhhh!«), Schnappschüssen von angeblich harmlos verunfallten Kindern (»Ihhhhh!«) oder irrsinnig tiefgründigen Büro-Weisheiten des Konfuzius (»Der Narr tut, was er nicht lassen kann, der Weise lässt, was er nicht tun kann«).
    Zumeist sind die E-Mails der Betroffenen bereits an den Betreffzeilen zu erkennen. Diese lauten beispielsweise »Süüüüüüüüüüüüüüüß!!!«, » LOL !!!«, »Spaß am Morgen« oder einfach nur «:-))))))«.
    Besonders kritisch wird es, wenn sich gleich mehrere Erkrankte im unmittelbaren Umfeld befinden. Nicht selten bekommt man die »lustigen« PDF -Dateien dann binnen kürzester Zeit sechs- bis zwölfmal von jeweils unterschiedlichen Kollegen zugeschickt – was übrigens auch bei den Netzwerkadministratoren sehr gut ankommt.
    In schwereren Fällen der PDF ilie versenden die Erkrankten die Dokumente nicht nur, sondern machen sich sogar die Mühe, sie in stundenlanger Kleinarbeit selbst zu erstellen. Natürlich während der bezahlten Arbeitszeit (»Pfuiiii!«)…
    Umgang mit den Erkrankten:
    Ab in den Junk-Ordner!
    Verwandte Krankheiten:
    Spaßneurose
    Behandlungsmöglichkeit:
    Automatische E-Mail-Weiterleitung an den Vorgesetzten
    [Krankheitsverzeichnis]
    Pessimismus
    (lat. malum nigrum)
    Beschreibung:
    Permanentes Verbreiten von schlechter Laune durch Schwarzmalerei und Panikmache, teilweise verbunden mit der Heraufbeschwörung von selbsterfüllenden Prophezeiungen
    Krankheitsverlauf:
    08 : 16 Uhr: Bei der automatischen Ausweiskontrolle vor der Personenvereinzelungsanlage wird der Mitarbeiterausweis des Erkrankten aufgrund technischer Probleme erst beim dritten Versuch erkannt. Für ihn ein sicherer Vorbote drohenden Unheils.
    08 : 55 Uhr: Der Vorgesetzte streckt seinen Kopf durch die Bürotür und wünscht einen wunderschönen guten Morgen. Komisch – sonst sagt er immer nur »Guten Morgen«.
    08 : 56 Uhr: Der Erkrankte versucht seinen Kollegen weiszumachen, dass die Stimme des Chefs heute irgendwie anders klingt als sonst. »Bestimmt rollt gerade eine Entlassungswelle auf uns zu«, unkt er. Die Kollegen sind irritiert.
    10 : 03 Uhr: Rundmail vom Vorstandsvorsitzenden mit dem Betreff: »Wichtige Info«. Der Erkrankte sieht sich in seinem Verdacht bestätigt und bricht in Tränen aus.
    10 : 04 Uhr: Die Kollegen versuchen den aufgelösten Schwarzmaler damit zu trösten, dass in der Nachricht vom Oberboss lediglich von »absolut sensationellen Quartalszahlen« die Rede ist. Leider ohne Erfolg. »Ja, könnt ihr denn eins und eins nicht zusammenzählen?«, schluchzt der Pessimist und beginnt damit, seine persönlichen Habseligkeiten in einen Karton zu packen.
    12 : 02 Uhr: In der Kantine gibt es Schwarzwurzeln. Ein weiteres schlechtes Omen.
    14 : 12 Uhr: Eine Anfrage der Kollegin Gutknecht, die höflich um die aktuellen Umsatzzahlen bittet, wird mit »Hier geht gerade alles den Bach runter, und Sie haben keine anderen Sorgen als diese dämlichen Umsatzzahlen?!« beantwortet. Anschließend bereitet der Betroffene schon einmal prophylaktisch seine Abschiedsmail vor.
    15 : 00 Uhr: Geburtstagsumtrunk bei Herrn Müller aus der Buchhaltung. Statt zu gratulieren, wünscht ihm der Erkrankte viel Glück bei der wohl demnächst anstehenden Jobsuche. Die anderen Gäste horchen auf und bombardieren den Pessimisten mit Fragen.
    15 : 50 Uhr: Erste Beiträge am Schwarzen Brett, in denen es um die angeblichen Entlassungs- und Insolvenzgerüchte geht. Der Betriebsrat handelt

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