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Buerokrankheiten

Buerokrankheiten

Titel: Buerokrankheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymund Krauleidis
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Negationsinsuffizienz
    Umgang mit den Erkrankten:
    Ignorieren!
    Behandlungsmöglichkeit:
    Schleimlöser
    [Krankheitsverzeichnis]
    Reorganisie
    (lat. dieta oeconomica, engl. lean management)
    Beschreibung:
    Bestreben, das Unternehmen durch eine organisatorische Neuausrichtung noch effizienter zu gestalten, zumeist einhergehend mit dem Vorsatz, schlanke Hierarchien, klare Kompetenzen und transparente Strukturen zu schaffen
    Verbreitung:
    Tritt in regelmäßigen Abständen (jährlich) im Topmanagement auf – häufig mit Unterstützung externer Berater.
    Symptome:
    Leichte Ausprägung:

    Mittlere Ausprägung:

    Schwere Ausprägung:

    Verwandte Krankheiten:
    Beraterie, Projektitis
    Behandlungsmöglichkeit:
    Schlanke Hierarchien, klare Kompetenzen, transparente Strukturen
    [Krankheitsverzeichnis]
    Restezicken
    (dt. Morbus Pfütze)
    Beschreibung:
    Krankhaftes Hinterlassen von minimalen Heißgetränkepfützen in Kaffee- oder Teekannen
    Ursachen:
    Extreme Faulheit – soll doch gefälligst jemand anderes den letzten Schluck nehmen und anschließend neuen Kaffee oder frisches Teewasser aufsetzen!
    Verwandte Krankheiten:
    Kaffeerausch, Spülmaschinenphobie
    Behandlungsmöglichkeit:
    Im Jahr 1991 wurde es den Mitarbeitern des Rechenzentrums der britischen University of Cambridge zu bunt: Um endlich der Instituts-Restezicke auf die Schliche zu kommen, installierte man kurzerhand eine Kamera in der »Trojan Room« genannten Kaffeeküche und stellte die Bilder live ins Internet. Dies gilt gemeinhin als Geburtsstunde der Webcam.
    Was aus dem hierdurch entlarvten Mitarbeiter geworden ist, blieb indes geheim. Gerüchten zufolge arbeitet er heute als Erntehelfer auf einer Kaffeeplantage in Costa Rica und verteufelt in seiner spärlichen Freizeit die Möglichkeiten der modernen Technik.
    [Krankheitsverzeichnis]
    RSI-Syndrom
    (lat. dolor repetitio, engl. repetitive strain injury)
    Beschreibung:
    Schmerzhafte Mikroverletzungen des Gewebes, hervorgerufen durch sich häufig wiederholende (repetitive) Bewegungsabläufe
    Erscheinungsformen:
    Die wohl bekanntesten Vertreter des RSI -Syndroms sind der Mausarm (auf Sachbearbeiterebene), der Tennisarm (ab dem mittleren Management aufwärts) sowie der Golfarm (bei Vorständen und Geschäftsführern). Darüber hinaus gibt es in der täglichen Büropraxis aber noch zahlreiche weitere Erscheinungsformen wie den Nasenbohrfinger, den Büroschlafrundrücken, das Kollegentretbein, den Scheiße-der-Chef-kommt-Wegducknacken, die Arbeitsabwehrhand, den Arschkriechhals oder den Stinkefinger – um nur einige Beispiele zu nennen.
    Symptome:
    Quälender Ganzkörperschmerz von 9 bis 17 Uhr
    Verwandte Krankheiten:
    Klick-Syndrom, Türrahmenskoliose
    Behandlungsmöglichkeit:
    Einfach mal nur dasitzen und nix tun.
    [Krankheitsverzeichnis]
    Rush-Aua
    (lat. morbus fury, dt. Mobile Idiotie)
    Beschreibung:
    Durch hektisches Auf-den-Gängen-Umherrennen verursachte Stoß- und Schürfverletzungen, meist in Kombination mit Stolpern, Ausrutschen, Stürzen oder Umknicken
    Symptome:
    Sitzen sie an ihren Schreibtischen, fragt man sich mitunter, ob die von diesem Büroleiden geplagten Kollegen gerade schlafen oder überhaupt noch unter den Lebenden weilen. Doch kaum betreten sie einen Flur oder ein Treppenhaus, verwandeln sie sich schlagartig vom Faultier zum Gepard. Wie von der Tarantel gestochen rennen sie durch die Gegend, als ginge es darum, einen neuen Weltrekord im Hundertmeterlauf aufzustellen. In Wahrheit wollen sie aber nur mal kurz zum Drucker, in die Kaffeeküche und/oder auf die Toilette. So weit kommen sie aber selten. Denn im blinden Aktionismus übersehen die Erkrankten regelmäßig geöffnete Schubladen und Schranktüren, lose auf dem Boden umherliegende Kabel, Treppenstufen oder das frisch aufgestellte »Achtung! Rutschgefahr!«-Schild, häufig mit schmerzhaften bis blutigen Konsequenzen.
    Ursachen:
    Was sie dazu treibt, fortwährend zwischen den beiden Extremen »komatöses Nichtstun« und »Hochleistungssport« hin und her zu wechseln, ist unter Experten umstritten. Während die einen behaupten, dass die Betroffenen durch hektische Bewegungen in Gängen oder Treppenhäusern einfach nur den Eindruck von Wichtigkeit erzeugen wollen, gehen andere davon aus, dass es sich dabei um eine sogenannte »Fight-or-flight-Reaktion« des Erkrankten handelt. Beispielsweise ausgelöst durch eine E-Mail vom Vorgesetzten mit dringlichen To-Dos.
    Bei einer Fight-or-flight-Reaktion veranlasst das Gehirn die schlagartige

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