Buffy - 22 - Spike & Dru
Natürlich
nur, wenn ich mich nicht entscheide, es zu behalten.« Spike studierte sie
stirnrunzelnd. »Du bist etwas zu still für meinen Geschmack, Mädchen.« Er
nickte Dru zu. »Tu ihr weh.«
Die Jägerin zuckte zusammen.
Drusilla reagierte nicht. Spike warf ihr einen überraschten Blick zu.
Verletzt und trotzig funkelte Drusilla ihn an und riss hart an den Haaren der
Wächterin. Yanna schrie vor Schmerz auf, aber Drusilla hatte sie wieder
geknebelt, und sie konnte nicht sprechen. Nicht, dass es ihr etwas genutzt
hätte.
Drusilla stellte sich vor, dass ihre Augen die Sonne seien und Spikes
Fleisch verbrennen würden, wo immer ihr Blick ihn berührte.
»Was ist los, Dru?«, fragte er leicht gereizt.
Wütend wandte sie den Blick ab. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, um
ihn erneut mit ihren Augen zu verbrennen, waren Folter und Pein ihr
einziger Gedanke. »Du flirtest mit ihr.«
Spikes Augen weiteten sich. »Unsinn, Dru, das tu ich nicht. Ich genieße
nur den Moment.«
»Die Luft färbt sich rosa, wenn du sie ansiehst. Ich mag das nicht«,
erwiderte Drusilla nachdrücklich und zog einen Flunsch.
»In Ordnung, Zuckerschnäuzchen, kein Grund zur Sorge. Die Luft wird
gleich nur noch rot sein, okay? Du weißt, dass du mein einziges Mädchen
bist«, erklärte Spike und warf der Jägerin einen prüfenden Blick zu. »Wir
werden die Sache einfach ein wenig beschleunigen, einverstanden?«
Daraufhin verschwand Drusillas Flunsch, und ein angedeutetes Lächeln
spielte um ihre Mundwinkel. Sie zog fester an Yannas Haaren, und die
Wächterin stöhnte leise auf. Die Augen der Frau sahen durch sie hindurch,
als wäre sie gar nicht da.
Dru hasste das.
»Ich mag deine Augen nicht«, sagte sie ganz sachlich. »Ich werde sie wohl
herausreißen müssen.«
Die Jägerin stürmte los und ließ ihr Schwert durch die Luft sausen. Sie
schoss durch den großen Raum, als wäre sie selbst eine Waffe. Drusilla sah
sie an und winkte abfällig. Wie erwartet war Spike im nächsten Moment zur
Stelle. Laut klirrend traf sein Schwert auf die Klinge der Jägerin.
Das Mädchen fuhr herum und wich dann zurück, um erneut zum Angriff
anzusetzen. Aber die Luft um sie herum war nicht mehr rosa, sondern von
einem tiefdunklen Blau, von roten Streifen durchzogen. Blut und
Dunkelheit.
»Lasst Yanna frei«, verlangte die Jägerin. »Wenn ihr sie gehen lasst,
schwöre ich, nicht gegen euch zu kämpfen. Mein Leben gehört euch, wenn
ihr sie gehen lasst.«
Spike runzelte die Stirn und grinste dann höhnisch. »Du glaubst doch
nicht wirklich, dass wir darauf eingehen, oder? Ihr Jägerinnen seid
schließlich nicht dafür bekannt, dass ihr euch an eure Abmachungen haltet.
Vor allem, wenn es um uns ... Kerle mit den spitzen Zähnen geht. Einen
Handel mit dir machen? Vergiss es.«
Er trat einen Schritt auf sie zu, hob sein Schwert und legte es sich über die
Schulter, wie eine Dame mit einem Sonnenschirm. Die Jägerin reagierte
blitzschnell, glitt wie eine Tänzerin seitwärts über den Boden, das Schwert
erhoben, bereit, ihn zu attackieren oder einen Schlag zu parieren.
»Weißt du, was ich denke, Sophie, Liebes? Ich denke, du hast Angst vor
mir. Ich mache dir deswegen keinen Vorwurf. Ich bin schließlich ein
gemeiner alter Sack. Ein Riesenbösewicht. Du hast uns um die ganze Welt
verfolgt, nicht wahr? Du hast gesehen, wozu wir fähig sind. Und deine
Freundin dort drüben hatte eine Vision, hab ich Recht? Du weißt, was jetzt
kommt. Eigentlich könntest du deinen Hals gleich in eine Schlinge legen,
Schatz.«
»Zum letzten Mal«, knurrte Sophie. Ihre Nasenflügel bebten, und ihr Kinn
hatte sie trotzig nach oben gereckt, sodass man das weiche Fleisch ihres
langen Halses sehen konnte. »Lasst sie gehen.«
Spike grunzte. Nicht einmal mehr die Spur eines Lächelns war auf seinem
Gesicht. »Jetzt hast du mich wütend gemacht.« Er warf Dru einen Blick zu.
»Zuckerschnäuzchen?«
Drusilla betrachtete Yannas Augen mit einem seltsam verstörten
Gesichtsausdruck, fast so, als fühlte sie sich irgendwie beleidigt. Dann
hämmerte sie mit dem Kopf der Wächterin auf den Steinboden. Dumpfe
Schläge ertönten.
»Yanna!«, schrie die Jägerin verzweifelt. Ihre Blicke huschten zwischen
Spike und Drusilla hin und her.
»Oooh, wie ich dieses Geräusch liebe!«, rief Drusilla glücklich. Sie ließ
die Frau zu Boden sinken und klatschte vergnügt in die Hände. Dann kniete
sie züchtig nieder und faltete ihre Hände in
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