Buffy - 22 - Spike & Dru
Eis durch die Öffnung brach. Eine derartige Kreatur
hatte Ariana noch nie gesehen. Sie bestand ganz aus Eisstacheln und
Hörnern und großen Schwingen, die knackten und knisterten. In ihrem
Rumpf wallte grüner Nebel, und in den Augen brannte grünes Feuer.
Der Dämon lachte, und Ariana spürte plötzlich eine so intensive
Kältewelle, dass sie sich unwillkürlich fragte, ob sich sein Eis nach außen
gestülpt und sie alle umhüllt hatte.
»Skrymir«, sagte Mr. Kensington. Erschöpft zwang er sich wieder
aufrecht zu stehen.
»Kensington?«, fragte der Dämon fast amüsiert. »Wirst du denn niemals
sterben?«
»Heute nicht«, versicherte der uralte Wächter. Er hob seine Hände und
murmelte wieder in dieser gutturalen Sprache, verdrehte die Finger zu
unmöglichen Figuren.
Mit einem Schlag seines rasiermesserscharfen Eisflügels schnitt Skrymir
Trevor Kensington entzwei. Der Leichnam des alten Mannes kippte nach
vorn und landete hart auf dem Boden, sodass sich die obere Hälfte seines
Körpers überschlug und über die Kante des Treppenabsatzes fiel.
Ariana hörte, wie Miss Fontaine und Sir Nigel vor Angst und Trauer
aufschrien. Sie straffte sich, hob die Axt des toten Monsters und trat vor.
Eleanor, Isabel, John Travers und mehrere der anderen Mädchen folgten ihr.
Sie konnte hören, wie einige Wächter die Treppe hinaufrannten, um ihnen
zu Hilfe zu eilen.
Die gefrorene Zunge des Eisdämons zuckte aus seinem Mund, und er
leckte sich genussvoll über die Lippen. »Ahh«, sagte er und starrte das
Mädchen an. »Das Hauptgericht.«
17
Kopenhagen, Dänemark
7. September
Spike fühlte sich großartig.
Nach all den Reisen fanden sie es mittlerweile fast langweilig, immer nur
Mädchen und ihre Wächter zu töten. Der Rat war ziemlich am Ende, sicher.
Und für eine Weile waren ihre Kreativität und Drusillas wunderbarer
Einfallsreichtum interessant gewesen. Aber dieser Teil lag jetzt hinter ihnen.
Keine Nachwuchsjägerinnen mehr. Schluss mit dem Herumstrolchen, um
Skrymirs mysteriöse Mission auszuführen. Jetzt war es Zeit, die Jägerin zu
töten und dann vom Eisdämon Freyjas Kette zu fordern.
Er stand mit dem Rücken zu den Schatten. Links von ihm hielt Drusilla
die Wächterin an den Haaren fest. Die gequälte Frau wimmerte bei jeder
Handbewegung seiner Liebsten. Vor ihm, in der Mitte der Ruine dieser
uralten Burg, in der Mitte der Arena, die Spike für sie vorbereitet hatte,
stand die Jägerin.
Sie war eine wunderschöne Kreatur, diese Jägerin. Wirklich
atemberaubend. Ihr Haar war wie fein gesponnenes Gold und fiel ihr in
natürlichen Locken über die Schultern. Einige Haarsträhnen hingen ihr ins
Gesicht und ließen sie geheimnisvoll erscheinen, noch schöner und noch
tödlicher. Wachssam behielt sie ihm im Auge, das Schwert in ihren Händen.
Sie trug ein langes Baumwollkleid, das bis auf den modernen Kragen ohne
besondere Merkmale war. Es war blau und wirkte im trüben Licht dieses
schmutzigen Raums fast schwarz. Ihre Beine waren lang und geschmeidig
und von ihren Reisen gebräunt. Sie streifte ihre Schuhe ab und starrte ihn
mit ausdrucksstarken Augen an, als wollte sie mit ihm ins Bett gehen, statt
ihm den Kopf abzuschlagen.
Spike leckte sich über die Lippen. Er hatte gewusst, wie geschickt das
Mädchen mit dem Schwert umgehen konnte, und sich entsprechend
bewaffnet. In der rechten Hand hielt er, halb vergessen, ein Langschwert.
Während er sie studierte, stellte er es mit der Spitze auf den Steinboden und
lehnte sich auf den Knauf, als wäre es eine Krücke oder ein Gehstock.
»Du bist wirklich eine Schönheit«, sagte er. »Sophie, nicht wahr? Die
letzte Jägerin, die ich getötet habe, war nicht mal halb so schön. Ein
tödliches kleines Ding, aber bei weitem nicht so aufregend, wenn du weißt,
was ich meine.«
Er konnte Sophies Atem hören. Regelmäßig und tief. Sie war ein, zwei
Schritte zur Seite getreten und schätzte ihn mit den Blicken ab. Gefasst.
Jetzt, als er die andere Jägerin erwähnte, weiteten sich ihre Augen ein klein
wenig.
»Das haben sie dir nicht erzählt, was?«, fragte Spike vergnügt. Er richtete
sich prahlerisch auf und genoss seinen Triumph. »Denn es ist schon vierzig
Jahre her. Ich hoffe, ich habe nichts von meinen Fähigkeiten eingebüßt.«
Sophies Klinge zitterte kaum merklich und reflektierte das Licht der
Fackeln an der Wand hinter ihr.
»Nebenbei, nettes Schwert. Dürfte einen guten Preis erzielen.
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