Buffy - 22 - Spike & Dru
blieb stehen und sah zu ihr zurück. »Eleanor«, sagte er. »Es ist
Eleanor.«
Für einen Moment verstand Ariana nicht, was er meinte, und fragte sich,
ob Eleanor getötet worden war. Dann traten die beiden hinaus auf den Gang,
die Waffen kampfbereit in den Händen, und sahen, was passiert war. Mit
überlegener Schnelligkeit wich Eleanor jedem Angriff Skrymirs aus, duckte
sich, glitt zur Seite oder unterlief seine tödlichen Schläge. Die Klinge des
Mädchens pfiff rasend schnell durch die Luft und trieb den Dämon zurück.
Eleanor Boudreau war die neue Jägerin.
Wieder war Arianas erster, bitterer Gedanke: Ich hätte es sein müssen.
Doch sie riss sich zusammen. Eleanor war ihre Freundin. Es gab auch noch
bessere Gründe. Ariana hatte keinen Zweifel, dass von allen
Nachwuchsjägerinnen, die sie kennen gelernt hatte, Eleanor die beste
Kandidatin war. Sie hatte ein exzellentes Training erhalten, war aber auch
eine exzellente Schülerin gewesen.
Hier war der Beweis.
»Du bist schnell, Mädchen, und gerissen«, donnerte Skrymir, während er
mit seinen Hufen nach ihr trat. »Aber ich bin älter als die Legenden, und ich
habe auf diesen Tag gewartet. Ich werde nicht zulassen, dass du mich um
meinen Sieg bringst.«
Erneut wich Eleanor seinem Angriff aus. Skrymir versuchte sie mit seinen
Schwingen zu fangen, und Eleanor tat das Unmögliche. Statt
zurückzuweichen, hielt sie die Stellung und schwang ihr Schwert mit einer
derartigen Wucht, dass es den Flügel des Dämons zerschmetterte.
Wutentbrannt brüllte Skrymir auf.
Er schlug wieder mit seinen Klauen nach ihr. Eleanor entging dem Schlag,
war aber nicht schnell genug, um Skrymirs Huf auszuweichen. Die Jägerin
wurde zurückgeschleudert, landete hart auf dem Boden und krümmte sich
vor Schmerz zusammen. Nur einen Moment später war sie wieder auf den
Beinen, bewegte sich aber langsamer. Ihre Verletzungen, wusste Ariana,
würden natürlich heilen. Aber nicht sofort. Skrymir würde ihr wohl kaum
die Zeit dafür geben.
Als Eleanor aufsprang, um sich dem nächsten Angriff des Dämons zu
stellen, fuhr Ariana kurz entschlossen herum, küsste John auf die Wange,
hob ihre Axt und folgte der Jägerin in den Kampf.
Eleanor griff erneut an. Ariana hielt sich im Hintergrund und achtete
darauf, dass die Jägerin zwischen ihr und dem Dämon blieb. Sie beobachtete
und hielt sich bereit, für den Fall, dass Eleanor dasselbe Schicksal wie Isabel
erleiden sollte ... für den Fall, dass sie doch noch berufen würde. Skrymir
schrie auf, als Eleanor ihn mit dem Schwert durchbohrte, und als sie die
Klinge herauszog, quoll erneut eine kleine Wolke dieses grünen Rauches
aus der Wunde.
Skrymir schauderte unmerklich und grunzte. Eleanor duckte sich unter
seiner Klaue und versuchte, ihm erneut die Klinge in den Leib zu bohren.
Aber diesmal war Skrymir zu schnell für sie. Er schlug mit der Faust auf
Eleanors Handgelenk und brach ihr den Arm. Das Schwert fiel zu Boden.
Wieder schlug der Dämon mit seinen mächtigen Fäusten zu, die von
gezackten Eisstalagmiten bedeckt waren und sich nun in Eleanors Schulter
und Rücken bohrten. Einer drang durch ihren Oberarm und kam auf der
anderen Seite mit blutiger Spitze wieder zum Vorschein.
Triumphierend beugte sich Skrymir über die Jägerin, drückte sie zu
Boden und holte erneut mit den Fäusten aus.
Ariana wusste, dass ein weiterer Schlag Eleanor wahrscheinlich das Leben
kosten würde. Aber sie wusste auch, dass sie dieses Risiko eingehen, dass
sie warten musste ... warten ...
Gebeugt stand der Dämon über dem verkrümmten Körper der Jägerin und
schlug zu. In stummer Wut trat Ariana näher und spaltete mit einem
einzigen Hieb der Zwergenaxt seinen Eisschädel. Schreiend richtete sich
Skrymir auf seinen Hufen auf. Ariana zog die Axt mühelos heraus.
Grüner Nebel leckte aus dem zertrümmerten Eis von Skrymirs Schädel.
Der Dämon presste beide Hände gegen seinen Kopf. Die grünen Flammen,
die in seinen Augen flackerten, trübten sich leicht, als er sich nach dem
Angreifer umsah.
Blut, dachte Ariana. Es ist wie Blut.
Während sich Skrymir zu seiner vollen Größe aufrichtete, in der Sekunde,
die der Dämon brauchte, um die klaffende Wunde in seinem Schädel zu
heilen, schwang sie erneut die Axt. Der zweite Schlag erfolgte seitwärts. Sie
stand da, als würde sie einen Baum fällen, und schwang die Axt mit voller
Kraft. Sie traf jene Stelle, wo der Riss in Skrymirs Unterleib gewesen
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