Buffy - 22 - Spike & Dru
war,
die Stelle, die sie für verwundbar hielt. Er war dort mindestens einmal,
vielleicht sogar mehrfach verletzt worden.
Die Axt zertrümmerte seinen Bauch, und wie eine Porzellanpuppe brach
der Dämon entzwei und fiel zu Boden.
Er schlug mit seinen Flügeln und Hufen und Klauen um sich, und Ariana
wich zurück, um seinem Todeskampf zu entgehen. Sie griff nach Eleanor,
und dann war John an ihrer Seite, und die beiden schleppten die verwundete
Jägerin weg, in Sicherheit. Eleanor erholte sich schon wieder und war bereit,
den Kampf fortzusetzen.
Aber der Kampf war zu Ende.
Grüner Nebel wallte aus den zerbrochenen Hälften von Skrymirs Körper,
und das Eis, aus dem er bestand, gefror nun wirklich. Er war jetzt nur noch
eine leblose, wenn auch grausige Skulptur aus Eis. Der Nebel trieb in
Richtung des zersplitterten Fensters ab, durch das der Dämon eingedrungen
war.
Fasziniert verfolgte Ariana das Geschehen. In diesem Moment bemerkte
sie noch etwas anderes. Das Bombardement hatte aufgehört. Der Luftangriff
auf London war vorbei, zumindest im Moment.
Die Stadt war verwüstet. Der Schaden war angerichtet. Dennoch wusste
sie, dass dieser Angriff das britische Volk zusammen-schmieden und mit
einer Entschlossenheit erfüllen würde, die es letzt-endlich zum Sieg führen
musste.
Der letzte Rest des Nebels quoll aus der oberen Hälfte von Skrymirs
Körper. Selbst das Gesicht des Dämons schien jetzt nicht mehr als Eis zu
sein.
»Das war erstaunlich«, sagte Eleanor zu ihr. »Du hast uns gerettet.«
Ariana schüttelte den Kopf. »Du hast uns gerettet. Ich habe bloß den
richtigen Moment abgewartet.«
John Travers lächelte und griff nach Arianas Händen.
Aus der Nähe drang das Geräusch splitternden Eises. Ariana fuhr herum
und verfolgte entsetzt, wie sich Eisstacheln von der zerschmetterten Gestalt
auf dem Boden lösten und in die Luft schossen. Sie erinnerten an riesige
Eiszapfen oder gerade und spitze Tentakel und schienen dem Nebel
hinterherzufliegen. Zuerst waren es ein halbes Dutzend, dann ein Dutzend,
die diesen Nebel umkreisten. Dann, wie von einem Kälteschock getroffen,
verwandelte sich die Luft zwischen ihnen in Eis und formte eine lange,
zylindrische Hülle um den grünen Nebel, der einmal die Essenz des Dämons
Skrymir gewesen war.
Krachend fiel sie zu Boden, zerbrach aber nicht.
Dann verwandelte sie sich, änderte ihre Form, bis sich wieder Skrymirs
Gesicht herausschälte.
Aber das eines Skrymirs, der erheblich an Kraft und Statur eingebüßt
hatte. Der Dämon war nun nicht mehr größer als Ariana, sondern sogar ein
Stück kleiner. Er funkelte sie und die anderen an, trat dann wortlos vor, bis
er die zerbrochenen Überreste von dem erreichte, was er einst gewesen war.
Er absorbierte das Eis, gewann zusehends an Masse. Sein Rücken
knirschte und Flügel wuchsen.
Ariana schwang die Axt.
John trat mit erhobenem Schwert vor.
Aber der Dämon nahm keine Notiz von ihnen. Mit einem Schrei, in dem
Wut und Schmerz mitschwangen, breitete er seine Schwingen aus und stieß
sich vom Boden ab. Skrymir flog über sie hinweg, klein genug, um außer
Reichweite zu sein, als sie sich von ihrer Überraschung erholten. Der Dämon flog
in Richtung Geländer und dann hinauf in den zweiten
Stock. Und weiter nach oben.
»Wo ist er hin?«, wollte Eleanor wissen.
»Dorthin, wo er hergekommen ist«, erwiderte John.
Zusammen rannten sie dem Wesen hinterher, drei Treppen hinauf.
Eleanor, die jetzt über die Fähigkeiten der Jägerin verfügte, übernahm die
Führung und erreichte den vierten Stock ein volles Dutzend Schritte vor den
anderen. Doch das spielte keine Rolle mehr. Als Ariana und John sie an der
Tür zum Konferenzraum einholten – dem Quartier der Mädchen –, sahen sie
nur noch einen riesigen Eistunnel, der sich am Fenster geöffnet hatte und
gerade in sich zusammen-schrumpfte.
Er wurde kleiner und kleiner, und der Raum nahm wieder seinen
ursprünglichen Zustand an. Vom Portal war nun nichts mehr zu sehen.
John betrat den Raum. Eleanor und Ariana folgten.
»Er ist wirklich weg«, flüsterte Ariana ungläubig.
»Aber er hat den Job nicht zu Ende gebracht«, sagte John. »Er hat
überlebt. Es wird vielleicht lange dauern, bis sich Skrymir von dem Schaden
erholt, den ihr beide ihm heute zugefügt habt, aber er hat überlebt. Die
Sache ist noch nicht ausgestanden. Der Rat hat einen schweren Schlag
erlitten, doch irgendwie müssen wir weiterkämpfen. Und
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