Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
Vom Netzwerk:
sich über die Klinge beugte, pfiff sie ohne
    es zu merken eine Melodie vor sich hin, die ihre Mutter ihr vorgesungen
    hatte, als sie noch ein Baby gewesen war.
    Sophie war von Unrast erfüllt. Immer weniger Vampire waren nach
    Einbruch der Dunkelheit noch unterwegs, und sie sehnte sich danach,
    endlich nach Kopenhagen oder zumindest nach London zurückzukehren.
    Dort würde sie sich wohl wesentlich nützlicher machen können. Die
    Agenten Haversham und Rubie waren früher am Tag aufgebrochen, um
    einen Kontaktmann zu treffen und durch ihn den Rat zu informieren, dass
    sie alle das Gefühl hatten, dass die Zeit reif war zum Weiterziehen. Der
    Krieg war zum Stillstand gekommen, und das traf auch auf die
    Vampiraktivität zu.
    Yanna hielt es für sehr wahrscheinlich, dass die Kreaturen sich einfach
    davongemacht hatten. Sophie stimmte dem zu.
    Die Vampire hatten nicht erwartet, dass die Kämpfe so schnell endeten.
    Vom Standpunkt dieser übernatürlichen Räuber aus waren die Deutschen zu
    erfolgreich gewesen. Viele von ihnen waren nach dem Kriegsausbruch aus
    großer Entfernung angereist, um sich an den Verwundeten und Sterbenden
    zu laben. Frankreich war ihnen für ein paar kurze Wochen wie das Paradies
    auf Erden erschienen. Dann war Paris gefallen, der Norden Frankreichs von
    den Deutschen erobert worden. Unter der Führung von Marschall Petain
    hatte die südliche Hälfte der Nation, nun bekannt als Vichy-Frankreich,
    einen Waffenstillstand mit Hitler geschlossen. Die freie Hälfte des Landes
    hatte sich der deutschen Herrschaft unterworfen, ohne dass die Nazis
    gezwungen gewesen waren, eine Besatzungsarmee gen Süden zu schicken.
    Natürlich gab es einen Widerstand, die Resistance. Sowohl im besetzten
    Frankreich als auch im südlichen Teil waren viele Menschen in den
    Untergrund gegangen, um gegen die Nazis zu kämpfen, sie auszuspionieren
    und zu sabotieren, wo immer es möglich war.
    Den Vampiren nutzte dies nichts. Krieg war Chaos. Sieg war Ordnung,
    vor allem unter den Nazis. Im grellen Licht der Ordnung würden die
    Vampire einfach zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken, wenn sie ihre Jagd
    dort fortsetzten.
    Also gingen sie.
    Natürlich nicht alle. Aber viele verließen Frankreich, um in ihre Heimat
    zurückzukehren. Einige glaubten, dass die Nazis ihren Vormarsch nach Westen
    fortsetzen würden, und hatten deshalb den Kanal überquert.
    Sophie war nach Frankreich geschickt worden, um im Krieg zwischen
    Licht und Finsternis zu kämpfen, aber ihr Krieg war weitergezogen.
    Als sie das Schwert fertig geschliffen hatte, steckte sie es in die Scheide
    und brachte es ins Bauernhaus. Yanna saß in der Küche an einem Tisch und
    zerkleinerte Gemüse. Zumindest hatte sie dies getan, als Sophie nach
    draußen gegangen war. Als die Jägerin nun die Küche betrat, sah sie, dass
    ihre Wächterin reglos dasaß, die Augen ins Leere gerichtet, das Gesicht
    ausdruckslos. Sie hatte eine weitere Vision. Sophie war klug genug, Yanna
    nicht dabei zu stören, aber manchmal konnte sie dem Drang nicht
    widerstehen, die Wächterin forschend zu betrachten, wenn sie in einer
    derartigen Trance war. Ihr war in gewisser Hinsicht klar, dass es unhöflich
    war, sie in einem derart intimen Moment zu beobachten. Dennoch blieb sie
    ein paar Momente in der Küche stehen und studierte Yannas Gesicht.
    Sophie runzelte die Stirn. Normalerweise zeigte die Frau während ihrer
    Visionen keine Regung. Doch diesmal spielte ein angedeutetes Lächeln um
    Yannas Mundwinkel, und hin und wieder zuckten ihre Brauen und
    Nasenflügel.
    Ohne Vorwarnung veränderte sich Yannas Gesichtsausdruck. Sie gab ein
    leises Stöhnen von sich und sank dann auf den Tisch. Ihre Stirn prallte mit
    einem dumpfen Laut auf das Holz, verstreute das zerkleinerte Gemüse und
    kam der Klinge des Messers in ihrer Hand gefährlich nahe.
    Klirrend fiel das Messer zu Boden.
    »Yanna!«, rief Sophie.
    Alarmiert eilte sie zu der Wächterin und zog sie hoch. Yannas Augen
    waren nicht geschlossen, wie Sophie erwartet hatte, aber schwerlidrig und
    blank, wie im Halbschlaf. Sophie hatte einmal einen Dämonen getötet, der
    opiumsüchtig gewesen war. Sein Ausdruck, von der Euphorie der Droge
    gezeichnet, hatte Yannas geähnelt. Leer. Abwesend.
    Als hätte ihr Geist ihren Körper verlassen, auf Nimmerwiedersehen.
    Sophie stockte der Atem, als sie sich erinnerte, dass es für Seher nicht
    ungewöhnlich war, auf diese Weise abzudriften. Ihre Visionen waren
    manchmal so real, dass im Laufe

Weitere Kostenlose Bücher