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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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worden war. Dennoch schien er
    zufrieden zu sein. Bornholm verfolgte, wie Charn in der Kiste wühlte, von
    ihrem unschätzbar wertvollen Inhalt offenbar weder überrascht noch
    beeindruckt. Am Grund der Truhe schien er zu finden, was er suchte, und
    zog es heraus, befreite es von den anderen Gegenständen mit einer solchen
    Sorglosigkeit, dass ein großer Rubin direkt neben ihm in den Dreck fiel.
    »Was ist das?«, fragte Bornholm mit bebender Stimme.
    Charn richtete sich auf, offenbar überaus zufrieden. Zwischen seinen
    Fingern funkelte eine lange Goldkette. Eigentlich war es keine Kette, denn
    Bornholm konnte keine Glieder erkennen. Dick, wie sie war, hätte sie steif
    und starr sein müssen, und dennoch hing sie lose von Charns Fingern wie
    eine Kette, eine Halskette. Das musste es sein, eine Art Halskette. Aber trotz
    seines Aussehens musste der Schmuck aus unzähligen Goldgliedern
    bestehen, so fein und so dicht miteinander verknüpft, dass die Kette aus
    einem einzigen massiven Stück Metall zu bestehen schien.
    »Was das ist? Das geht Sie nichts an«, erwiderte Charn unbeschwert,
    während er die Kette hob und sie sich um den Hals legte.
    »Sir, was ist nun mit dem ägyptischen Projekt?«, fragte Bornholm, noch
    immer fasziniert, aber darauf aus, den günstigen Moment zu nutzen.
    Ohne Vorwarnung schnellten Charns Hände nach vorn, packten
    Bornholms Kehle und würgten ihn. Dann verwandelte sich das Gesicht des
    Aasgeiers. Seine Stirn wölbte sich nach vorn, und plötzlich besaß er die
    Fratze einer wilden Bestie.
    »Mein Gott!«, krächzte Bornholm.
    Charn knurrte und fletschte lange Reißzähne. Endlich erkannte Bornholm,
    mit was er es zu tun hatte.
    Das dachte er zumindest. Denn in diesem Moment verwandelte sich
    Charns Gesicht erneut. Das Fleisch war flüssig, während es sich vor den
    entsetzten Augen des Professors transformierte. Einen Moment später sah
    Bornholm ... sich selbst. Sein eigenes Gesicht hatte das von Charn ersetzt,
    und er starrte jetzt seinen eigenen Zwilling an, seinen brutalen
    Doppelgänger.
    Charn lachte, und Bornholm hörte sich selbst.
    Fragen schossen ihm durch den Kopf, aber er bekam keine Chance, sie
    auszusprechen. Charns Hände ... seine eigenen Hände ... schlossen sich um
    seine Kehle und drückten mit übermenschlicher Kraft zu.
    Bengasi, Libyen

22. Juni 1940
    Die Straße bestand aus Sand und Erde, von Lastwagenreifen zerfurcht und
    in der grellen, erbarmungslosen Sonne festgebacken. Nach Einbruch der
    Dunkelheit wurde es kalt, und der Wind frischte auf, wehte den Sand über
    die Wüste und überzog alles mit feinem Staub. So wie die Sonne konnte
    auch die Wüste konservieren und töten.
    Während Spike den vor kurzem gestohlenen Laster über die erbärmliche
    Straße vor den Toren Bengasis steuerte und nach Osten fuhr, tiefer in die
    Wüste hinein, sah er von Zeit zu Zeit zum Mond hinauf. Die vertraute
    Scheibe stand hoch und voll am Himmel, wirkte gleichzeitig aber irgendwie
    fern und kraftlos, unfähig, ihn wie sonst zu trösten.
    Ihm gefiel es hier nicht. Überhaupt nicht. Je früher sie Nordafrika
    verließen, desto besser.
    »Kannst du sie hören?«, flüsterte Drusilla an seiner Seite.
    Spike warf ihr einen kurzen Blick zu und richtete dann seine
    Aufmerksamkeit wieder auf die tückische Wegroute. Drusilla beugte sich
    auf ihrem Sitz nach vorn und starrte durch die verschmutzte
    Windschutzscheibe hinauf zum vom Flugsand verhangenen Himmel.
    »Wen hören? Die im Laderaum?« Er deutete mit dem Kopf nach hinten,
    wo ihre Gefangenen im Laderaum schmachteten.
    Drusilla ignorierte ihn, genau wie Spike erwartet hatte. Er kannte und
    liebte sie schon lange genug, um zu wissen, dass sie gewiss nicht den
    ägyptischen Wächter und sein libysches Mündel im Laderaum des Lasters
    gemeint hatte.
    Die schienen ihr vollkommen gleichgültig, trotz des heißen Blutes in ihren
    Adern, trotz dieses kupfernen Lebenssaftes, der sie sonst ganz rasend
    machte. Menschen – diese lebende, atmende Art – schienen für sie
    manchmal nur als Geister zu existieren. Die Dinge, die nur sie sehen
    konnten, das surreale Geflüster anderer Welten und anderer Mächte, waren
    für sie viel realer und lebendiger.
    Es gab Zeiten, in denen Spike sie um die Pracht und Intensität der Welt
    beneidete, die nur sie allein bereisen konnte.
    Aber jetzt hielt sich sein Neid in Grenzen.
    »Worüber jammerst du dann, Dru?«
    Der Laster fuhr über eine Bodenrinne, und sie wurden beide
    durchgeschüttelt. Spike

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