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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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das ist, was dieser Junge dir erzählt hat, kleines Fräulein, dann fürchte ich, er hat dich ang e logen. «
    » E r ist nicht …« Sie brach ab, als Dag verstohlen und warnend ihre Hand drückte.
    Der grauhaarige Mann holte tief Luft. »Wenn du hier bleiben möchtest, Mädchen, dann können wir dir …« Er verstummte und blickte sich traurig um.
    »Obdach geben? «, murmelte sein Gefährte. »Wohl kaum. « Er erhob sich und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. »Lass es. Das ist nicht unsere Angel e genheit. Nicht heute. «
    Mit einem enttäuschten Blick über die Schulter schlurfte der Grauhaarige davon.
    »Ich hoffe, er findet seine Sassy «, sagte Fawn. »Wer war … ist sie? Seine Tochter? «
    »Enkelin «, antwortete der Stadtbewohner.
    »Ah. «
    »Wir müssen von dieser Auszehrung weg, Fawn «, merkte Dag an und fragte sich, ob die Bürger Fawn zu ihrer Angelegenheit gemacht hätten, wenn es ein anderer Tag gewesen wäre. Ein beunruhigender Gedanke, aber der gefährliche Augenblick, wenn es einen gegeben ha t te, war vorüber.
    »Oh, natürlich. « Sie sprang gleich auf. »Du musst es spüren. Wie geht es deinem Bein? «
    »Gut genug, wenn ich erst wieder im Sattel sitze. « Er stieß das Ende seines Hickorystabs auf den Boden und schob sich auf die Füße. Allmählich tat ihm alles weh, so als hätte er Fieber. Der Einheimische folgte ihnen, als Dag zurück zu seinem Pferd humpelte.
    Saun und Varleen mussten diesmal beide mit anfa s sen, um Dag wieder auf Feuerschopfs Rücken zu hi e ven. Mit einem Seufzer setzte er sich zurecht und ließ sogar zu, dass Saun den linken Steigbügel für ihn ric h tete und den Stock wieder an sich nahm. Varleen half Fawn auf Holde hinauf, und Fawn bedankte sich mit einem Lächeln.
    »Bist du bereit, Dag? «, fragte Saun und tätschelte das Bein.
    »So bereit wie möglich «, erwiderte Dag.
    Während Saun zu seinem Pferd ging, lupfte der Stad t bewohner überrascht die Augenbrauen. »Du bist ihr Dag? « Überraschung und tiefe Missbilligung verliehen seiner Stimme eine unübe r hörbare Schärfe.
    »Ja «, antwortete Dag. Sie starrten einander schweigend an. »Und beim nächsten Mal solltet ihr nicht …« . setzte er an, brach dann aber wieder ab. Das war nicht der richtige Auge n blick, der richtige Ort oder der richtige Mann. Wann, wo und wer wird es dann sein?
    Der Mann presste die Lippen aufeinander. »Ich glaube nicht, dass du und ich einander viel zu sagen haben, Streifenreiter. «
    »Wahrscheinlich nicht. « Dag hob die Hand an die Schläfe und schnalzte, um Feuerschopf anzutreiben.
    Fawn wendete Holde. Dag fürchtete, dass sie die düsteren U n tertöne mitbekommen hatte, denn in ihrem G e sicht zeigte sich deutlich ein Kampf zwischen der Ac h tung vor dem Verlust des Mannes und einem wachse n den Ärger. Sie beugte sich hinab und knurrte: »Wie wär ’ s denn mit Danke. Irgendjemand sollte es ausspr e chen, wenigstens einmal, bevor die Welt endet. «
    Verdutzt schlug der Mann unter ihrer hitzig gerunze l ten Stirn die Augen nieder, dann schaute er mit einem verstörten Au s druck auf dem Gesicht hinter ihr her.
     
    Nachdem sie die ausgezehrte Stadt verlassen hatten und einem Fuhrweg dem Fluss entlang folgten, fragte Mari trocken: »Z u frieden mit deinem Abstecher, Dag? «
    Er grunzte nur zur Antwort.
    Ihre Stimme wurde sanfter. »Du kannst nicht alles in Ordnung bringen, was in der großen weiten Welt falsch läuft, nicht du ganz allein. «
    »Offenbar nicht. « Und einen Augenblick später fügte er leiser hinzu: »Vielleicht kann niemand das. «
    Fawn musterte ihn besorgt, während er im Sattel zusamme n sackte, aber er schlug keine Rast vor. Er wollte noch viele we i tere Meilen zwischen sich und dem, was hinter ihm lag, bri n gen. Grünquell. Sollte es nun in den Karten zu Todesquell u m benannt werden? Mari hatte Recht gehabt. Er brauchte keine Anregungen für weitere Albträume und hatte es auch nicht n ö tig gehabt, nach ihnen zu suchen. Es war ihm nur recht gesch e hen. Selbst Fawn war still geworden. Keine Antworten, keine Fr a gen, nur Schweigen.
    Und in dieser Stille ritt er dahin, während sie sich nordwärts über den Fluss wandten und die Straße nach Hause suchten.

17. Kapitel
     
    Ungefähr sechs Tage nachdem sie die nördliche Straße erreicht hatten, klapperte die kleine Patrouille über die immer vertrauter wirkende Holzbrücke auf die Insel der Zwei Brücken. Fawn wandte sich im Sattel um und betrachtete Dag. Er hob den Kopf, doch

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