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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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Jahrzehnten. Trotz Ogits Streife n reiter - Hintergrund hegte Dag keine große Hoffnung, in ihm e i nen Verbündeten zu fi n den.
    Fawn blinzelte und nickte, und Dag fragte sich, ob sie sich an all das erinnern und niemanden verwechseln würde. Wie auch immer, sie ließ nun zu, dass er sie we i ter nach vorn führte. Er setzte sie zu seiner Rechten, auf die Streifenreiterseite der Lic h tung. Dann ließ er sich selbst nieder, legte den Hickorystab zu seinen Füßen ab und setzte sich aufrecht hin, mit einem höfl i chen Nicken zu den Ratsmitgliedern ihm gegenüber.
    Auf einem kurzen, abgesägten Stück eines Bau m stamms vor Pakona stand eine Bienenwachskerze. Pakona erwiderte Dags Nicken finster, entzündete den Docht und stellte einen rech t eckigen Windschutz aus Pergament darum herum. Dann hob sie einen kurzen, geschälten Holzstab auf, der danebenlag, das Sprecherholz. Drei Mal klopfte sie damit gegen den provisor i schen Tisch. Jeder verstummte und blickte sie aufmer k sam an.
    »Über diese Sache hat es eine Menge Klatsch und Tratsch g e geben «, fing sie an, »also nehme ich nicht an, dass hier noch jemand weitere Erklärungen braucht. Die Beschwerde in dieser Angelegenheit kommt vom Zelt Rotdrossel, gegen das eigene Mitglied Dag Rotdrossel. Wer spricht für das Zelt Rotdrossel? «
    Dag regte sich, als er so benannt wurde, erhob aber keine Ei n wände. Lass es erstmal durchgehen. Du wirst noch deine Gel e genheit bekommen.
    »Ich «, verkündete Dar und hob eine Hand. Cumbia, hinter ihm, nickte. Cumbia als Oberhaupt des Zeltes Ro t drossel war mehr als fähig, für sich selbst und für jeden anderen zu sprechen, und Dag wunderte sich über diesen Rollentausch. Traute sie sich nicht zu, ruhig zu bleiben und ihre Sache nüchtern zu vertreten? Sie wirkte heute wie alter Stahl. Aber in erster Linie wirkte sie alt.
    »Dann reicht das an Dar weiter «, sagte Pakona. Das Holz wa n derte von Hand zu Hand. »Bring die Klage de i nes Zeltes vor, Dar. «
    Er nahm das Sprecherholz, holte Luft, warf Dag einen en t schlossenen Blick zu und fing an: »Es wird nicht la n ge dauern. Wie wir alle wissen, kehrte Dag kürzlich von einer Patrouille zurück mit einer Bauerngeliebten im Schlepptau. Er bezeichnet sie als seine Frau, auf Grun d lage von Hochzeitsbändern, bei deren Entstehung ni e mand sonst zugegen war. Wir bringen nun vor, dass diese Bänder eine Fälschung sind und durch einen Betrug he r gestellt wurden.
    Dag ist der einfachen Verletzung der althergebrachten Regel schuldig, die es untersagt, solche … Ausschwe i fungen in das Lager hineinzubringen. Das Zelt Rotdro s sel ersucht das Lager und die Patrouille, die üblichen Strafen durchzusetzen, das Mädchen mit den dafür nötigen Mitteln zu ihren Leuten z u rückzubringen und Dag Rotdrossel für seinen Verstoß eine Bußzahlung aufzue r legen. «
    Dag war starr vor Überraschung und atmete bedächtig aus. Wie faszinierend schlau von Dar – ja, es musste Dars Idee sein. Er hatte den Streitfall ganz anders aufg e zogen, als er es Dag vor dessen Abreise nach Feuchtwa l de angedroht hatte. Also kein erzwungenes Durchschneiden der Bänder oder eine Verba n nung.
    Ein Blick auf Fairbolts gerunzelte Stirn verriet Dag, dass der L a gerhauptmann ebenfalls überrascht war. Er schaute Dag entschu l digend an. Dag fragte sich, wann Dar seinen Angriff neu übe r dacht hatte. Aber er war verschlagen genug gewesen, es vor Fairbolt geheim zu ha l ten.
    Dag öffnete sein Essenzgespür gerade weit genug, um das si e benfache Flickern einer Essenzuntersuchung an ihm und Fawn durch die Ratsmitglieder mitzubekommen. Tioca Röhricht nei g te den Kopf und sagte: »Ve r zeihung, aber für mich sehen sie aus wie ganz gewöhnliche Bä n der. Kann dieses Mädchen nicht ihre Essenz … nein, vermutlich nicht. Wie kommst du darauf, dass sie g e fälscht sind? «
    »Durch die Art ihrer Herstellung «, erklärte Dar. »Es ist richtig, dass der Tausch der Essenz in diesen Bändern eine rechtmäßige Heirat kennzeichnet, aber das Wirken der Bänder dient – für gewöhnlich – auch als Schranke gegen jeden ohne Seenläufer - Abstammung, um nicht das Blut unserer Sippen zu verunrein i gen. Es ist keine b e deutsame Essenzmanipulation, das ist wahr. Deshalb ne i gen wir zu dem Glauben, dass es jeder kann, aber das ist selbst nur wieder ein Zeichen für die bisherige Bede u tung dieser Sitte.
    Ich behaupte, das Bauernmädchen hat ihr Eheband nicht selbst gemacht, sondern Dag hat es für sie

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