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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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ironisch.
    »Ha. Obwohl ich nie erwartet hätte … na, egal. Mari erklärte, dass du mit dem Bauernmädchen losgezogen wärst, um sie zu Hause abzuliefern oder so was. Sie hatte befürchtet, dass ihre Verwandten dir etwas angetan h a ben könnten – sie dachte wohl an Kastration oder so was. Muss eine verdammt hohe Klippe gewesen sein.
    Als Mari und deine Mutter dazu übergingen, sich die Versäumni s se der letzten fünfundzwanzig Jahre vorzuha l ten, habe ich mich rausgeschlichen. Aber Mari nahm Dar später zur Anlegestelle mit, um nochmal unter vier Augen mit ihm zu reden. Er wollte mir später nicht erzä h len, worum es dabei gegangen war, außer über das Knochenwirken. Und selbst deine Mutter hat inzwischen e r kannt, dass in dem Fall nichts aus ihm herauszukriegen ist. «
    Anscheinend behandelte Mari die Geschichte von der zweiten Mittlerklinge immer noch vertraulich. Auch der Ausdruck schwanger war noch nicht in Verbindung mit Fawn gefallen, zumindest nicht in Gegenwart von Dags Mutter. Plötzlich war Fawn Mari gegenüber viel milder gestimmt.
    »Ach, Dag. « Omba seufzte. »Das übertrifft wirklich a l les, was du dir je geleistet hast. «
    »Sieh ’ s von der guten Seite: In Zukunft wirst du kaum noch etwas tun können, was einen größeren Skandal au s löst. Und womöglich gilt das sogar rückwirkend. «
    Omba nickte nachdenklich. »Allerdings. « Sie hing die Hufeisen über einige Haken am nächsten Pfosten und hob abwehrend die Hände. »Ich glaube, ich halte mich aus dieser Sache einfach nur raus, wenn du nichts dag e gen hast. «
    »Du kannst es gern versuchen «, antwortete Dag li e benswürdig. »Wir waren gerade am Zelt, um unsere S a chen abzulegen, aber es war leer. Wo sind alle? «
    »Dar ist zum Arbeiten in die Hütte gegangen, oder um sich zu verstecken. Mari war außer sich vor Sorge um dich, und das hat ihn mehr erschüttert, als er zugeben wollte, denke ich. Gestern Abend war sie tatsächlich einmal so weit, sich bei deiner Mutter zu entschuldigen . «
    »Und Mama? «, fragte Dag.
    »Ist beim Floßdienst. Teilt Wasserkürbisse zu. «
    Dag schnaubte. »Möchte ich wetten. «
    »Man wollte sie überzeugen, mit ihrem schlechten R ü cken an Land zu bleiben. Aber sie hat auf den Rücken gepfiffen und ist trotzdem gegangen. Also werden heute keine fiesen Wasserkü r bisohren geworfen. «
    Fawn war verwirrt. »Wasserkürbisse zuteilen? Herrscht denn ein Mangel daran? «
    »Nein «, erwiderte Dag. »Zu dieser Zeit des Jahres gibt es nicht nur genug davon – es gibt sie im Übermaß! «
    Omba grinste. »Dar beklagt sich immer noch bitterlich darüber, wie Cumbia an der Bärenfurt die Vorräte durch den Winter g e bracht hat, als gäbe es im Frühjahr einen Preis dafür, wer die meiste überlagerte Kost übrig hat. Und dann ließ sie euch alle erst mal die alten aufessen, bevor ihr die frischen nehmen dur f tet. «
    Dags Mundwinkel hoben sich. »Oh ja. «
    »Hat sie je eine Hungersnot erlebt? «, fragte Fawn. »Ich hab mir sagen lassen, dann werden Leute seltsam mit dem Essen. «
    »Nicht dass ich wüsste «, meinte Omba.
    Sie spricht mit mir, gut! Aber wenn die Leute sich über ihre Schwiegereltern beklagen wollten, wandten sie sich dankbar an jeden, der zuhörte. Also hatte das vielleicht nicht viel zu bede u ten.
    »Auch wenn zum Ende des Winters hin die Auswahl für jeden etwas magerer wird «, fuhr Omba fort. »Aber Cumbia ist einfach so. Ist es immer gewesen. Ich erinn e re mich noch an den ersten Sommer, als Dar mir den Hof machte und du so hochgescho s sen bist, Dag. Wir dac h ten, du würdest verhungern. Das halbe Lager hat sich verschworen, um dir insgeheim was zu Essen zuzust e cken. «
    Dag lachte. »Ich war drauf und dran, mit den Ziegen um die Angeschlagenen und die Kümmerlinge zu stre i ten. Das sind die Wasserkürbisse, die als Futter verwe n det werden «, erklärte er Fawn. »Ich weiß nicht mehr, w a rum ich es nicht getan habe. Heute wäre ich nicht mehr so zurückhaltend. «
    »Es ist eine bekannte Tatsache, dass Streifenreiter a l les essen. « Omba warf einen so vielsagenden Blick in Fawns Richtung, dass die sich schon fragte, ob sie wohl rot werden sollte.
    Um sich abzulenken, fragte sie stattdessen: »Wasse r kürbisohren werfen? «
    »Wenn die Wasserkürbisse vom Seegrund geholt we r den, haben sie zwei bis sechs kleine Setzlinge an den Se i ten, etwa halb so groß wie meine Hand «, erklärte Dag. »Die werden abgezupft und wieder in den Schlamm g e steckt, als Saat

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