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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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allen Seenläufern einem Geisterb e schwörer am nächsten kam. Sie würde wohl kaum dumm genug sein, ihn inmitten einer B e schwörung zu stören.
    Eine noch in der Hülle steckende Hickoryfrucht fiel herab und landete klappernd auf dem Schindeldach. Sie rollte hinunter, und Fawn zuckte zusammen und umklammerte Dags linken Arm. Er lächelte beruhigend und führte seine Frau um das G e bäude herum. Auf dem schmalen Streifen im Süden gab es im Schatten eines Vordachs eine Tür, die mit einem Keil offen g e halten wurde. Aber der Mann, den sie suchten, befand sich draußen, am Rande der Lichtung. Er arbeitete an einer Dre h bank, die so einfach und unmagisch aussah, dass Fawn blinzeln musste.
    Dar war kürzer und stämmiger als Dag, ein kräftigerer Mann mittleren Alters, mit kantigem Gesicht und breitem Kiefer. Er hatte das Hemd zur Arbeit abgelegt. Seine Haut wirkte so ku p ferfarben wie die von Dag, wenn auch nicht so ungleichmäßig von der Sonne gebräunt. Das dunkle Haar trug er zu einem Trauerknoten zurückgebunden, was in Fawn die Frage au f kommen ließ, um wen er trauerte – denn seine Frau Omba konnte es nicht sein. Wenn sein Haar schon graue Strähnen aufwies, so war Fawn ihm nicht nah genug, um es zu sehen.
    Mit einem Bein bewegte er die Drehbank; das Seil, das für die Gegenbewegung an einem federnden Schös s ling festgemacht war, drehte eine Zwinge, in der ein Rohling aus frischem Holz steckte. Mit beiden Händen hielt er ein gekrümmtes Messer fest und drückte die Klinge nach innen. Blasse, gelbliche Späne wurden for t geschält und landeten auf einem verstreuten Haufen darunter. Zwei fertige Schalen standen bereits auf einem Bau m stumpf daneben . Inmitten der Späne lagen noch ein teilweise beschnitzter, gebrochener und fortgeworfener Rohling und dazu eine fertige Schale, die für Fawns Augen vol l kommen makellos wirkte.
    Doch Dars Hände fesselten ihren Blick am stärksten: Sie waren kräftig und langfingrig wie Dags und bewe g ten sich rasch und präzise. Und wie eigentümlich es sich anfühlte , sie vollständig und als Paar arbeiten zu sehen.
    Dar blickte von der Schnitzarbeit auf. Seine Augen schimme r ten in einem reinen Bronzebraun. Er senkte den Blick wieder und versuchte offenbar weiterzuarbeiten. Aber nach einer we i teren Drehung der Werkbank mu r melte er einige unterdrückte Silben und richtete sich mit finsterem Blick auf. Er ließ den Rohling ausdrehen, spannte ihn dann aus und ließ ihn auf den Haufen mit den Spänen fallen. Er warf das Messer vage in Richtung des Baumstumpfs und wandte sich Dag zu.
    »Tut mir leid, wenn ich dich unterbreche «, meinte Dag und nickte in Richtung der unvollendeten Schale. »Mir wurde g e sagt, du willst mich sofort sehen. «
    »Ja! Dag, wo warst du? «
    »Hierher unterwegs. Gab ein paar Verzögerungen. « Er hob ein wenig die Schlinge an.
    Diesmal allerdings ließ sich sein Gegenüber nicht a b lenken. Dars Stimme klang schärfer, als sein Blick auf dem linken Arm des Bruders hängen blieb. »Was für e i nen Unfug hast du wieder angestellt? Oder hast du endlich mal was Richtiges getan? « Z i schend stieß er die Luft aus, während er Fawn musterte. »Nein. Zu viel der Hof f nung. « Als sein Blick auf ihr linkes Handgelenk fiel, ru n zelte er die Stirn. » Wie hast du das getan? «
    »Sehr gut «, erwiderte Dag und erntete einen aufgebrachten Blick dafür.
    Dar trat näher und starrte Fawn bestürzt an. »Du hast dir ta t sächlich ein Erdferkelchen aus dem Bauernland mitgebracht! «
    »Genau genommen «, Dags Stimme klang plötzlich spröde, »ist das meine Frau. Frau Fawn Blaufeld. Fawn, darf ich dir Dar Rotdrossel vorstellen. «
    Fawn versuchte sich an einem zittrigen Lächeln. Ihre Knie füh l ten sich zu schwach an für einen Knicks.
    Dar trat einen halben Schritt zurück. »Oh Götter, du meinst das ernst! «
    Dags Stimme wurde noch kühler. »Todernst. «
    Einen Moment lang kreuzten sich ihre Blicke, und Fawn hätte verrückt werden können bei dem Gefühl, dass da irgendein Austausch stattgefunden hatte, oder immer noch stattfand, aber sie es wieder einmal nicht verstehen konnte. Mit dem ziemlich beleidigenden Ausdruck Erdferkel hatte es anscheinend ang e fangen – nein, mit dem reichlich beleidigenden Ausdruck, Dags aufgebrachtem Blick nach zu urteilen. Was genau so schlimm daran war, verstand sie allerdings nicht: Hühnchen und Füllen und Ferkel und all die anderen Ausdrücke für irgendwelche jungen Tiere wurden bei ihrem Volk

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