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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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Hand sein Eheband. »Dar, sie hat das hier gefertigt. Und auch das andere. «
    »Sie kann unmöglich …« Dar verstummte kurz und runzelte die Stirn. »In Ordnung. Man kann mal einen Z u fallstreffer landen. Aber ich glaube immer noch, dass sie es nicht wirklich ve r steht. «
    »Versuch es. Vielleicht überrascht sie dich. « Dag lächelte schwach. »Du bist womöglich ein besserer Lehrer, als du denkst. «
    »Meinetwegen, meinetwegen! Meinetwegen. « Er ric h tete seinen finsteren Blick auf Fawn. »Ein Messer … das heißt, ein ste r bender Körper … argh! Ganz von Anfang an. Essenz ruht in allem, verstehst du das? «
    Fawn nickte aufmerksam.
    »Lebende Dinge bauen Essenz auf und verändern sie. Re i chern sie an. Alles Leben betreibt eine beständige Essenzm a nipulation, aber nur an sich selbst. Menschen verzehren Na h rung, aber die Essenz der Nahrung verschwindet nicht, so n dern geht auf den Menschen über und wird verändert. Wenn ein Mensch oder i r gendein anderes Lebewesen stirbt, wird diese Essenz freigegeben. Die Essenz, die mit dem Körper verbunden war, zerstreut sich langsam, während der Leib verwest. Aber der nichtmaterielle Anteil, die besonders ko m plexe I n nere Essenz, sie zerstreut sich sofort und auf einmal. Kannst du mir soweit folgen? «, wollte er unvermittelt wissen.
    Fawn nickte.
    Dars Blick drückte Zweifel aus, aber er fuhr fort. »Wie auch immer. So können lebende Dinge zur Erholung eines ausgezeh r ten Landstrichs beitragen, indem sie an den Rändern langsam neue Essenz erschaffen und sie dann kontinuierlich wieder a b geben. Und so tötet eine Ausze h rung, indem sie nämlich die Essenz von allem, was sich zu lange in ihrem Einflussbereich aufhält, allzu schnell entzieht. Ein Übel zehrt unmittelbar von der Essenz, i n dem es sie aus einem Lebewesen herausreißt wie ein Wolf, der seine Beute ausweidet. «
    Dag zuckte bei diesem Vergleich nicht zusammen, auch wenn er ein wenig erstarrte. Eigentlich ließ sich dies auch als kurzes, zustimmendes Nicken deuten, befand Fawn. Sie erschauderte und konzentrierte sich auf Dar, weil sie nicht annahm, dass er es wohlwollend aufnehmen würde, wenn man ihn mit Fragen u n terbrach – z u mindest nicht, wenn sie ihn mit Fragen unterbrach.
    »Mittlerklingen …« Er berührte die Wölbung ihrer Klinge. »Die Oberfläche im Inneren eines Oberschenke l knochens hat eine natürliche Neigung dazu, Blut aufzunehmen, die von einem Formwirker, der das Messer b e arbeitet, noch verstärkt werden kann. Das ist es, was ich tue, und außerdem … veranlasse ich das Messer dazu, den Tod des Spenders festzuhalten. Ich treffe mich mit dem vorgesehenen Spender, und er oder sie teilt sein Blut während der Vorbereitung der Klinge mit dem Messer. Weil das lebende Blut auch die Essenz trägt. «
    »Oh! «, meinte Fawn überrascht, machte dann aber rasch den Mund wieder zu.
    » Oh was? «, wollte Dar verärgert wissen.
    Fawn blickte Dag an. Er zuckte mit der Augenbraue, was ihr nicht weiterhalf. »Soll ich es ihm sagen? «, fragte sie.
    »Sicher. «
    Sie blickte den sogar mit bloßem Oberkörper furch t einflößend wirkenden Formwirker von der Seite her an, während dieser die Stirn runzelte. »Vielleicht solltest du es besser erklären, Dag. «
    Dag lächelte seinen Bruder ein wenig zu spöttisch an. »Fawn hat dieses Verfahren selbst neu entdeckt, um ihre Essenz in mein Hochzeitsband zu bringen. Hat mich ziemlich überrascht. Tatsächlich bin ich fast von der Bank gefallen, als ich es wiedererkannt habe. Ich würde also sagen, dass sie es ganz g e nau versteht. «
    »Du hast eine Technik zur Herstellung von Mittle r klingen für ein Hochzeitsband verwendet? « Dar klang entsetzt.
    Dag zuckte mit der linken Schulter. »Hat geklappt. Der einzige Hinweis, den ich ihr gegeben habe – Tage davor, in einem ganz anderen Gespräch –, war der, dass das Blut eines Menschen noch die Essenz hält, nachdem es den Körper bereits verlassen hat. «
    »Zufall «, murmelte Dar, wenn auch schon schwächl i cher. Er beugte sich aufs Neue zu der Schnur.
    »Ja, so ist das mit Fünkchen. Ein Zufall nach dem a n deren. Sie scheinen kein Ende zu nehmen. Du warst mit deinen Erkläru n gen erst halb fertig. Mach weiter. «
    Fawn wurde sich bewusst, dass Dag dieses Verfahren zumi n dest bereits ein Mal aus der Sicht des Spenders selbst erlebt ha t te, wenn auch mit einem Formwirker aus Luthlia und nicht mit Dar. Zusätzlich zu allem, was er von seinem Bruder sonst noch zufällig

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