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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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mitbekommen hatte.
    Dar atmete ein und fuhr fort. »Wenn also die Herste l lung eines Knochenmessers abgeschlossen ist, befindet sich ein wenig von der Essenz des vorgesehenen Spe n ders in der Klinge, und diese Essenz ist … nun, man könnte sagen, sie ist hungrig nach dem Rest. Sie will mit ihrem Ursprung vereinigt werden.
    Und umgekehrt. Und damit kommen wir zur Pr ä gung selbst. « Sein Gesicht wirkte hart, während er sich di e sem Gedanken zuwandte, aber Fawn kam zu dem Schluss, dass die Gründe dafür nichts mit ihr zu tun ha t ten.
    »Wenn das Messer …« – er zögerte und fuhr dann ohne b e schönigende Umschreibungen fort »… in das Herz des Spe n ders fährt und ihn tötet, dann löst sich dessen innerste Essenz auf. Und in diesem Moment wird sie in das Messer gezogen. Und dort festgehalten. «
    »Warum löst sie sich dort nicht einfach weiter auf? «, fragte Fawn unwillkürlich, auch wenn sie sich in Geda n ken selbst für ihre Unterbrechung tadelte.
    »Das ist ein anderer Aspekt meiner Formwirkung. Wenn du dazu auch eine zufällige Eingebung hast, viel Glück. Ich bin nicht nur ein Knochenschnitzer, weißt du. « Er lächelte säue r lich. »Wenn dann beispielsweise jemand wie Dag es schafft, das geprägte Messer bis zu einem Übel zu bringen und es hineinz u stechen, dann nimmt das Übel die sich auflösende Essenz aus dem ze r brechenden Messer auf, denn es zehrt ständig Essenz auf und kann nicht damit aufhören.
    Man könnte sagen, dass die sterbende Essenz wie ein Gift auf die Essenz des Übels einwirkt oder wie der Einschlag eines Blitzes in einen Baum oder … nun, es gibt eine ganze Menge von Möglichkeiten, es auszudrücken, und sie alle sind nicht ganz treffend. Aber die Auflösung der sterblichen Essenz wird an die des Übels vermittelt, und da ein Übel ausschließlich aus Essenz besteht, fallen auch alle materiellen Bestandteile von ihm ab, die es bis dahin in Form gehalten haben. «
    Fawn berührte die Narben an ihrem Hals. »Das habe ich ges e hen. «
    Dar kniff die Brauen zusammen. »Wie nah warst du wirklich dran? «
    Fawn streckte den Arm aus und blinzelte. »Auf etwa die halbe Länge meines Arms. « Und so lang waren ihre Arme nicht.
    »Dar «, sagte Dag sanft, »wenn du es noch nicht ve r standen hast, dann sage ich es nochmal: Sie hat mein g e prägtes Messer in dieses Glashütten - Übel gestoßen. Und aus mehrmaliger persö n licher Erfahrung kann ich dir ve r sichern, dass man dabei einem Übel näher kommt, als irgendeine Person bei klarem Verstand es jemals sein möchte. «
    Dar räusperte sich unbehaglich und starrte auf das Messer in seinem Schoß.
    Bevor sie sich noch zurückhalten konnte, entfuhr es Fawn: »Warum kann man nicht einfach die Essenz eines sterbenden Tieres verwenden, um ein Übel zu vergi f ten? «
    Dag lächelte ein wenig, aber Dar blickte zutiefst bele i digt drein. »Sie ist nicht stark genug «, erklärte er steif. »Nur die Essenz eines Seenläuferspenders tötet ein Übel. «
    »Kann man nicht die Essenzen von vielen Tieren z u sammen nehmen? «
    »Nein. «
    »Wurde es jemals probiert? «
    Dar blickte noch finsterer drein. »Mit Tieren klappt es nicht. Mit Landleuten auch nicht. « In einem unfreundl i chen Grinsen entblößte er die Zähne. »Ich überlasse es dir, daraus deine Schlüsse zu ziehen. «
    Fawn biss die Zähne zusammen und bekam allmählich eine A h nung, wie die Erdferkel - Beleidigung gemeint g e wesen war.
    Dag warf seinem Bruder einen warnenden Blick zu und erklärte zugleich: »Es ist nicht nur eine Frage der Stärke, obwohl das auch eine Rolle spielt. Es ist eine Fr a ge der Übereinstimmung. «
    »Übereinstimmung? « Fawn rümpfte die Nase. »Na, egal. Was ist nun mit meinem – mit Dags anderem Me s ser geschehen? « Sie nickte in Richtung der Waffe.
    Dar seufzte, als wüsste er nicht recht, was er sagen sollte. »Du musst verstehen, ein Übel ist zugleich ein Magier. Schon wenn es aus dem Boden kommt, ortsgebunden und noch in seiner u r sprünglichen Erscheinung s form, ist es bereits ein mächtigerer Magier, als jeder von uns für sich genommen jemals sein wird. Und danach wird es noch mächtiger. So. Z u nächst hat dieses Übel die Essenz deines ungeborenen Kindes genommen. «
    Fawns Gedanken verdüsterten sich bei der Erinnerung. »Ja. M a ri meinte, man hätte bisher gar nicht gewusst, dass ein Übel das tun kann. Ist das wichtig? « Es wäre tröstlich, wenn all das Grauen zumindest eine Erkenntnis bringen könnte, die

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