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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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später jemandem helfen würde.
    Dar zuckte die Achseln. »Mir fällt im Moment nicht ein, dass es irgendeinen praktischen Unterschied machen würde. «
    »Was wollen die Übel mit Babys? «
    Er streckte die Hand aus und drehte sie um. »Es ist das Gege n teil von dem, was mit einer Mittlerklinge vermittelt wird. Ung e borene Kinder und in geringerem Maße auch noch sehr junge Kinder – befinden sich in der intensiv s ten Phase der Formung der eigenen Essenz, der aufwe n digsten Art von Essenz. Übel, die auf eine Häutung z u gehen – auf eine größere Umgestaltung oder Neu - Gestaltung –, scheinen auf diese Nahrung ganz ve r sessen zu sein. «
    »Können sie das nicht auch von trächtigen Tieren b e kommen? «
    Dar hob eine Augenbraue. »Wenn sie sich in den Kö r per eines Tieres formen wollen statt zu einem Menschen, dann vie l leicht. «
    »Sie können, und sie tun es «, warf Dag ein. »Das Übel vom Wolfskamm konnte nicht genug Menschen beko m men, also benutzte es auch Wölfe. Von Streifenreitern, die bei seiner T ö tung zugegen waren, wurde mir erzählt, dass es ziemlich … ziemlich seltsam aussah, und es hatte die erste Häutung schon lange hinter sich. «
    Fawn blickte beunruhigt drein. Dar ebenfalls, wie sie feststellte.
    Dar fuhr fort: »Wie auch immer. Danach jedenfalls hast du Dags ungeprägtes Messer in das Ding gestoßen. «
    Fawn nickte. »In den Oberschenkel. Ich wusste nicht   …«
    »Und dann – hast du dieses Messer da stecken lassen, nicht wahr …?«
    »Ja. Zu dem Zeitpunkt hat mich der Zehrer … das Übel ein zweites Mal hochgehoben, und zwar am Hals. Ich dachte, es würde mich jeden Augenblick zu Tode schütteln wie ein K ü ken. «
    Dar schaute auf ihre Narben und dann wieder weg. »Daraufhin hast du mit dem geprägten Messer zugest o ßen. «
    »Ich dachte mir, ich tue es lieber schnell. Es ist zerbr o chen. « Fawn zitterte, als sie an ihren Schrecken zurüc k dachte, und Dag zog sie mit seinem linken Arm fe s ter an sich. »Ich dachte, ich hätte alles verdorben. Aber dann ließ das Übel mich fallen und … und schmolz i r gendwie dahin. Es stank. «
    »Einfachste Erklärung «, sagte Dar forsch: »Wenn eine Person etwas Wertvolles trägt und stolpert, dann versucht sie, so zu fallen, dass sie ihren Schatz dabei schützt, selbst auf die Gefahr hin, sich selbst zu verletzen. Das Übel schnappt sich eine kos t bare Essenz. Augenblicke später, bevor das Übel diese Essenz noch verwenden oder verwahren kann, wird es von einer Dosis Sterblic h keit befallen. Während es zugrunde geht, versucht es noch, diese Essenz an irgendeinen sicheren Ort zu schi e ben: in das ungeprägte Messer. Ein Übel ist ganz gewiss mächtig g e nug, um so etwas durch Gewalt zu erzwingen, und nicht nur durch sanfte Überredung. Das Ergebnis ist ein aufgelöstes Übel und ein Messer mit einer Essenz, die unbeabsichtigt dorthinein gestoßen wurde. « Dar sog an seiner Unterlippe. »Vielleicht gibt es auch eine kompl i ziertere Erklärung, aber ich habe in euren Beschreibungen nichts gefunden, was eine solche erfordern würde. «
    »Hm «, meinte Dag. »Funktioniert sie trotzdem als Mittlerklinge oder nicht? «
    »Die Essenz in ihr ist … fremd. Sie wurde gefangen und g e bunden, als sie sich in einem Stadium der intensiven Selbste r schaffung und der absoluten Selbstauflösung zugleich befand. Aber es ist trotzdem nur Bauernessenz. « Dar blickte scharf auf.
    »Es sei denn, da ist noch etwas mit dem Kind, was niemand mir erzählt hat. Vermischtes Blut, beispielswe i se? « Er sah seinen Bruder an, mit kühlem Interesse und nicht sonderlich höflich.
    »Er war ein Kind der Landleute «, erklärte Fawn ruhig und blickte zu Boden. Zu Füßen der Treppe war er kahl, und nur ein paar zerbrochene Hickoryschalen lagen im Schlamm. Dag drückte sie wieder ein wenig fester.
    »Dann fehlt die Übereinstimmung, und die Klinge ist u n brauchbar. Ein ungeprägtes Messer, das verunreinigt wird, kann sauber gekocht und neu gewidmet werden, mitunter zumindest. Aber dieses hier nicht. Meine Empfehlung ist, dass du es zerbrichst und die wertlose Landleuteessenz fre i gibst. Dann kannst du es verbre n nen oder die Stücke zurück zu Kauneos Verwandtschaft schicken und dir irgendeine E r klärung aus den Fingern saugen, die dich nicht allzu sehr in Verlegenheit bringt. Du wirst ein neues Messer brauchen. « Se i ne Stimme wurde sanfter. »Es tut mir leid, Dag. Ich weiß, dass du die Klinge nicht zwanzig Jahre lang mit dir

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