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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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Fawn war anscheinend sehr erleic h tert darüber, dass er immer noch Schienen und Schlinge trug.
    »Nun «, stellte sie entschieden fest. »Mit dem ganzen Zeug am Arm kannst du jedenfalls nicht schwimmen g e hen. Was haben sie dir gesagt, wann du es ablegen kannst? «
    »Bald. «
    Sie entspannte sich, und er klärte sie nicht darüber auf, dass bald durchaus auch morgen bedeuten konnte.
    Sarris kleiner J unge , der dazu gebracht worden war, Steine für ihre Feuergrube herbeizutragen, und den sein Vater wärmstens für diese Bemühungen gelobt hatte, ha t te sich dieser Aufgabe nun erneut zugewandt. Eifrig wa t schelte er über die Lichtung und schleppte Steine, die so groß waren, wie seine kleinen Fi n ger sie nur halten kon n ten. Mit größter Entschlossenheit warf er sie in die Grube. Es gab ein kleineres Drama, als seine überm ä ßigen Gaben wieder entfernt wurden. Fawn konnte seine e m pörten Tränen zum Versiegen bringen, indem sie ihm eine L e ckerei aus ihren schwindenden Vorräten an Bauernkost zustec k te, und Dag schleppte ihn grinsend zu se i nen Eltern zurück.
    An diesem Abend kochten Dag und Fawn Teewasser auf ihrem ersten häuslichen Herdfeuer, selbst wenn das Abendessen wi e der mal aus kaltem Wasserkürbis b e stand. Fawn sah so aus, als würde sie all die vielen Wasserkürbis - Witze allmählich verst e hen.
    Sie verbrannten die Schalen und saßen gemeinsam vor den knisternden Flammen. Durch die Bäume hindurch sahen sie zu, wie am gegenüberliegenden Ufer allmählich das Licht der Abenddämmerung verblasste. So müde und unbehaglich Dag auch zumute war, er fand immer noch Gefallen daran, das Spiel von Licht und Schatten in Fawns Gesichtszügen zu studieren, den Schimmer und den Schwung ihres Haares, das Glitzern in den dunklen Augen. Er fragte sich, ob im Laufe der Zeit der Blick auf ihr Gesicht dem Beobachten von Sonnenuntergängen gleichen würde – immer ein wenig anders und doch stets gle i chermaßen erhebend.
    Während die Schatten dichter wurden, stimmten die Laubfr ö sche in den Wäldern einen heiseren Diskant zum tiefen Quaken der im Unterholz versteckten Ochsenfr ö sche an. Endlich war es an der Zeit, über die Lichtung hinweg den anderen Bewohnern eine Gute Nacht zuzuwinken und die Zeltklappe hinab zuschl a gen .
    Beim Licht einer guten Bienenwachskerze, einem G e schenk von Sarri, zogen sie sich aus und legten sich auf die Decken. Einige Stunden in Fawns Gesellschaft hatten Dags strapazierte Nerven beruhigt, aber er musste immer noch angespannt und abwesend wirken, denn sie strich ihm mit der Hand durchs G e sicht und sagte: »Du siehst müde aus. Willst du … vielleicht …?«
    »Ich könnte ein wenig wacher werden. « Er küsste ihr die L o cken aus dem Gesicht und öffnete behutsam sein Essenzgespür. »Hm. «
    »Hm? «
    »Deine Essenz ist heute Abend sehr schön. Schi m mernd. Ich habe das Gefühl, deine fruchtbaren Tage fa n gen allmählich an. «
    »Oh! « Sie stützte sich auf dem Ellbogen ab. »Also e r hole ich mich? «
    »Ja, aber …« Dag richtete sich selbst ein wenig auf. »Nach a l lem, was Mari gesagt hat, heilst du in deinem Inneren etwa g e nauso gut wie äußerlich. Essenz und Fleisch sind immer noch verwundet und regenerieren sich nur langsam. Nach denen zu urteilen « – er berührte mit den Lippen die karminroten Grü b chen auf ihrem Hals – »würde ich schätzen, dass dein Leib noch nicht bereit ist, jetzt schon wieder ein Kind zu tragen. Das wird noch einige Monate dauern. «
    »Nein. Eigen tl ich ist der Rest von mir auch noch nicht bereit. « Fawn rollte sich auf den Rücken und starrte zu dem Dach aus Leder empor. »Ich hätte nie erwartet, ei n mal ein Kind in einem Zelt zu haben. Aber ich nehme an, bei den Frauen der Seenlä u fer ist das nicht ungewöh n lich. Wir sind nicht auf den Winter vorbereitet, oder überhaupt auf irgendwas. Nicht genug « – u n bestimmt gestikulierte sie mit den Händen – »Sachen. «
    »Wir reisen mit weniger Gepäck als die Landleute. «
    »Ich habe das Innere von Sarris Hütte gesehen. Ihrem Zelt. Sie ist nicht mit so wenig Gepäck unterwegs. Nicht, wenn Kinder da sind. «
    »Nun, das ist wahr. Als alle Kinder von Dar und O m ba noch zu Hause waren, wurde der Umzug von einem L a ger zum anderen zu einer Herausforderung. Normale r weise habe ich versucht, dann auf Streife zu sein «, g e stand Dag bedauernd.
    Fawn seufzte unsicher und fuhr fort: »Der Hochsommer ist vo r bei. Zeit, etwas zu schaffen und

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