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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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zurückzul e gen. Sich auf die Kälte und die Dunkelheit vorzubere i ten. «
    »Glaub mir, noch während wir hier reden, ist ein b e ständiger Strom von Wasserkürbissen unterwegs in den Wintervorrat an der Bärenfurt. Den Weg bin ich immer als Pferdebursche geri t ten, bevor ich alt genug für einen Streifenreiter war. Auch wenn es in dieser Jahreszeit einfacher ist, die Leute zum Essen zu bringen als das Essen zu den Leuten. «
    »Nur Wasserkürbis? «
    »Das Obst und die Nüsse folgen bald. Viele der Schweine essen wir hier. Eins pro Zelt pro Jahreszeit. Mit vier Zelten auf diesem Platz kommen wir also auf vier Schweinebraten. Fisch. Tru t hahn natürlich, und die Jäger bringen auch Wildbret aus den Wäldern auf dem Festland. Das habe ich als Junge auch manchmal gemacht, und bisweilen ziehe ich zwischen den Pa t rouillen immer noch mit hinaus. Morgen zeige ich dir, wie das Magazin funktioniert. «
    Fawn blickte kurz zu ihm auf, hielt die Unterlippe zwischen ihren weißen Zähnen. »Dag – wie lautet unser Plan? « Sie streckte die kleine Hand aus und strich über seinen geschie n ten Arm. »Was geschieht mit mir, wenn du wieder auf Pa t rouille gehst? Mari und Razi und Utau jeder, den ich kenne, wird dann auch fort sein. «
    Er brauchte kaum Essenzgespür, um ihre Sorge zu fü h len. »Ich nehme an, bis dahin hast du Sarri und Cattagus und Maris Tochter mitsamt ihrer Familie besser ke n nen gelernt. Cattagus ist übrigens Sarris Onkel – er ist ein gebürtiger Otter, das merkt man ohnehin. Mein Plan ist es, mich still zu verhalten und die Leute mit deiner G e genwart vertraut zu machen. Mit der Zeit werden sie sich daran gewöhnen, nehme ich an, wie sie sich daran g e wöhnt haben, dass Sarri zwei Ehemänner hat. «
    Und doch … Normalerweise, wenn die Streifenreiter auszogen, konnten sie sicher sein, dass während ihrer A b wesenheit für ihre Partner gesorgt war zunächst von ihren Familien, dann von ihren Kameraden und schlie ß lich von der gesamten Gemeinschaft. Das war ein Vertrauen, das Dag stets als selbstverständlich hingeno m men hatte, so beständig wie der Fels unter seinen Füßen. Die Vo r stellung war zutiefst beunruhigend, dass dieses Vertrauen Risse ze i gen mochte wie eine falsch eingeschätzte Eisfläche.
    Mit beiläufiger Stimme fuhr er fort: »Ich denke, ich könnte die nächste Patrouille auch überspringen und ein wenig von meiner ungenutzten Lagerzeit aufbrauchen. Viel zu tun hier. Manchmal helfe ich zwischen den Stre i fen Omba bei der Ausbildung ihrer jungen Pferde. Ich mache die Tiere damit vertraut, große Mä n ner zu tragen. Normalerweise hat Omba nur einen Haufen Mä d chen als Lehrlinge, musst du wissen. «
    Fawn wirkte nicht sehr überzeugt. »Glaubst du, Dar und deine Mutter werden bis dahin wieder mit dir spr e chen? «
    Dag zuckte die Achseln. »Der nächste Zug liegt an i h nen. Es ist offensichtlich, dass Dar von dieser Ehe nichts hält, aber er ve r abscheut Streit. Er wird es durchgehen lassen, solange ihn ni e mand zum Handeln zwingt. Mama … ist gewarnt. Sie hat so ihre Art und Weise, mich ve r rückt zu machen, und umgekehrt ist es vermutlich genauso. Aber sie ist nicht dumm. Und sie w ä re der letzte Mensch an diesem See, der den Stammesrat dazu auffo r dern würde, ihr zu sagen, was sie tun soll. Sie wird es in der Familie halten wollen. Wir müssen nur abwarten und Schwierigkeiten aus dem Weg gehen. «
    Beruhigt legte Fawn sich wieder hin, aber etwas Dunkles blieb in ihrem Geist zurück, vermengt mit dem frischen Glanz ihres allmählich heilenden Leibes. Vermutlich reicherte sich die Unvertrautheit mit allem al l mählich in ihr an. Dag hatte schon erlebt, wie das Heimweh junge Streifenreiter verzehrte, die längst nicht so entwurzelt worden waren wie Fawn. Er b e schloss, ihr morgen eine möglichst bekannte Beschäftigung zu ve r schaffen. Ja, sie sollte ruhig so beschäftigt sein, wie sie es gewohnt war, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefu n den hatte.
    In der Zwischenzeit stand hier im Zelt Blaufeld eine Aufgabe an, die mit Sicherheit immer weniger hektisch und immer ve r trauter wurde, wenn auch nicht weniger verführerisch. Er tast e te sich zu ihren zarten Lippen vor und küsste sie, öffnete sein Herz der ganzen Fülle ihrer reichen Essenz, Dunkelheit und Licht zugleich.
     
    Am nächsten Morgen verschwand Dag für einige Stunden, kehrte zum Mittagessen aber wieder zurück. Es gab wieder Wasserkürbis, aber das schien ihm nichts ausz u machen. Dann nahm

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