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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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nicht so für uns blieben, gäbe es diese ganzen Mis s verständnisse nicht. Die Leute wüssten es be s ser. «
    Auch diesen Einwand ignorierte Fairbolt. »Noch strenger urte i len sämtliche Streifenreiter, oder ehemalige Streifenreiter, die je dazu gezwungen wurden, eine Liebelei mit Ba u ern aufzugeben. Da herrscht eine ziemliche Verbitterung. Einige wenige wü n schen dir alles Gute, aber die meisten fragen sich, wie du damit durchkommen willst. Auch nicht sonderlich angetan von dir sind diej e nigen, denen die unschöne Aufgabe zugefallen ist, die Regeln durchzusetzen. Diese Leute haben wirkliche Opfer g e bracht und fühlen sich zu Recht verraten. «
    Dag strich mit den Fingern sacht über die Maserung des Holzes, das von vielen Füßen glatt poliert worden war. »Fawn hat ein Übel erschlagen. Sie hat einen Tod geteilt. Sie ist … anders. «
    »Ich weiß, dass du das denkst. Die Sache ist nur die, dass jeder seine eigene Lage für etwas Besonderes hält. Und für die, die davon betroffen waren, war es das auch. Wenn die Regeln nicht für alle gelten, eignen sie sich nicht mehr dazu, Streit beizul e gen und im Zaum zu ha l ten, sondern sie schaffen einen Sumpf von Streitigkeiten, die nie ein Ende finden. Und dafür haben wir nicht die Zeit. «
    Dag wandte sich von Fairbolts strengem Blick ab und blickte zur orangefarbenen Sonnenscheibe hinüber, die inzwischen von den schwarzen Silhouetten der Bäume jenseits des Sees ang e knabbert wurde. »Ich weiß nicht, was Dar von mir erwartet. Ich habe mit meiner Essenz geschworen. «
    »Das ist wahr «, stellte Fairbolt trocken fest. »Im W i derspruch zu deiner vorherigen Pflicht und Verantwo r tung. Das hast du. Und damit wirkst du wie ein Mann, der ein Kunststück versucht und zwei Pferde gleichzeitig reitet, mit einem Fuß auf jedem R ü cken. Schön, wenn er die Tiere beieinander halten kann. Aber sobald sie in u n terschiedliche Richtungen galoppieren, muss er wählen: herunterfallen oder auseinandergerissen werden. «
    »Eigentlich hatte ich vor – habe ich vor – , meine Pflichten be i einander zuhalten . Wenn ich kann. «
    »Und wenn nicht? Auf welche Seite fällst du? «
    Dag schüttelte den Kopf.
    Fairbolt blickte düster auf das schimmernde Wasser, das im Zwielicht zu funkeln und sich dem Himmel anzupa s sen schien. Einige letzte Schwalben stießen in weitem Bogen herab und flogen zu ihren Nestern davon. »Und die Sache mit den Regeln funktioniert auch in die andere Richtung: Wenn sich zeigt, dass selbst ein so angesehener Streifenreiter wie Dag Rotdrossel nicht damit durc h kommt, dann wird es um vieles leichter sein, den näch s ten verliebten Dummkopf zurückzuhalten. «
    »Bin ich angesehen? «
    Fairbolt warf ihm einen eigentümlichen Blick zu. »Ja. «
    »Dag Blaufeld «, korrigierte Dag mit einiger Versp ä tung.
    »Mh. «
    Dag seufzte und schlug eine andere Richtung ein: »Du kennst den Rat. Werden die Mitglieder Dar unterstützen? Was hat er ihnen unter vier Augen schon alles erzählt? Sollte die Unterr e dung heute eine erste, prüfende Dr o hung sein oder meine letzte Chance? «
    Fairbolt zuckte die Achseln. »Ich weiß, dass er sich mit Leuten unterhalten hat. Was glaubst du, wie rasch er handeln wird? «
    Dag schüttelte noch einmal den Kopf. »Er hasst Auseinande r setzungen. Hasst es, von seiner Arbeit an den Messern abgeha l ten zu werden, denn dafür benötigt er seine volle Konzentration. Ich glaube nicht, dass er sich freiwillig überhaupt in so etwas hereinziehen lassen wü r de. Aber wenn er sich dazu gezwungen sieht, wird er es so schnell wie möglich hinter sich bringen wo l len, damit er wieder an die Arbeit gehen kann. Er wird wütend sein – nicht so sehr über mich, sondern darüber. Er wird Druck machen. «
    »So habe ich es auch empfunden. «
    »Hat er mit dir gesprochen? Fairbolt, lass mich bitte nicht u n vorbereitet ins Messer laufen. «
    Das brachte ihm einen weiteren scharfen Blick ein. »Und wü r dest du auch wollen, dass ich ihm gegenüber meine vertraul i chen Gespräche mit dir wiederhole? «
    »Äh. « Dag hoffte, dass das nachlassende Licht seine Röte ve r barg. Er lehnte den allmählich schmerzenden Rücken gegen einen Pfeiler der Anlegestelle. »Dann eine andere Frage: Ve r sucht außer Dar noch jemand, diese Angelegenheit zu einer Entscheidung zu bringen? «
    »In aller Form vor dem Rat? Ein paar fielen mir da ein. Sie we r den es deiner Familie überlassen, wenn es mö g lich ist. Aber wenn die Rotdrossel -

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