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Bullenhitze

Bullenhitze

Titel: Bullenhitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Schulz. Der hieß Schütz.«
    »Richtig, Schütz. Und der andere hieß … Hupfeld. Gute Idee, die beiden mal zu interviewen, wie das alles zusammenhängt.«
     
    *
     
    Eine gute halbe Stunde später rollte der Dienstvectra mit den beiden Kommissaren an Bord auf den Hof der Kasseler Friedhofsverwaltung. Hain parkte am hinteren Ausgang des  in leuchtendem Grün verglasten Krematoriums, stellte den Wahlhebel auf P und zog den Zündschlüssel ab.
    »Mein Gott, mir tut die Nase immer noch weh, wenn ich an diesen verdammten Tag denke«, erklärte Hain missmutig und stieg aus.
    »Hättest halt aufpassen müssen, wo du hinläufst«, gab Lenz vergnügt zurück, obwohl er wusste, dass sein Kollege damals wegen des Nebels von mehreren benutzten Feuerlöschern nicht sehen konnte, wohin er rannte, und dadurch mit einem Raumteiler kollidiert war.
    »Arschgrampe«, gab der Oberkommissar im besten Sächsisch zurück.
     
    »Wir suchen Herrn Hupfeld«, erklärte Hain dem älteren, weißhaarigen Mann im blauen Arbeitsanzug hinter dem Schreibtisch im Büro des Krematoriums.
    »Der Jochen ist im Moment nicht da«, bekam er zur Antwort.
    »Seine Frau hat sich was am Bein getan, deshalb ist er zu Hause. Das kann auch noch ein paar Wochen dauern, sie ist nämlich erst letzten Donnerstag operiert worden.«
    »Und Herr Schütz? Ist der vielleicht im Haus?«
    »Da haben Sie auch Pech. Der Torsten ist die ganze Woche auf einem Seminar.«
    »Shit«, murmelte Lenz. »Das passt ja wieder.«
    »Was wollen Sie denn von den beiden?«, fragte der Mann. »Vielleicht kann ich Ihnen auch helfen?«
    »Es geht um das geplante Krematorium in Hofgeismar. Wissen Sie was darüber?«
    »Hm«, machte der Mann. »Warum interessieren Sie sich denn dafür? Ist ja nicht ganz normal, dass Sie damit zu uns kommen.«
    Hain zog seinen Dienstausweis aus der Jacke und hielt ihn dem Mann hin.
    »Ach so, Sie sind von der Polizei. Das ist natürlich was anderes. Bestimmt geht es um den Tod von Wohlrabe, oder? Was wollen Sie denn wissen?«
    »Zunächst geht es nicht direkt um den Tod von Herrn Wohlrabe. Wir bräuchten ein paar Informationen, wie sich das verhält mit dem Krematoriumsneubau in Hofgeismar.«
    Der Mann drehte sich mit seinem Stuhl nach vorne, sah auf einen der Monitore und stand auf. »Das, was Ihnen die beiden erzählen könnten, können Sie auch von mir hören. Also setzen Sie sich, ich muss nur gerade noch was erledigen.«
    Damit ging er um die Beamten herum in den Abschiedsraum, wo ein brauner Sarg vor der Tür zum Verbrennungsofen stand, legte einen kleinen Keramikzylinder darauf ab und lief zurück zu einem Schaltpult neben der Tür. Dann ging alles ganz schnell. Der Sarg wurde angehoben, und im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür des Ofens. Auf einen weiteren Knopfdruck hin sauste der Sarg nach vorne und wurde auf den Tragsteinen abgesetzt. Danach fuhr die Lafette zurück und verschwand wieder im Boden. Das Ganze hatte weniger als fünf Sekunden gedauert.
    »So«, erklärte der Mann, nachdem er noch eine Liste abgezeichnet hatte, und reichte den Polizisten die Hand. »Mein Name ist Abel, Wilhelm Abel. Zu sagen hab ich hier zwar nichts, aber das heißt nicht, dass ich mich nicht auskennen würde.«
    »Danke, Herr Abel, dass Sie sich die Zeit für uns nehmen«, antwortete Lenz. »Es wird auch bestimmt nicht lange dauern.«
    »Macht nichts. Der Nächste ist in einer Dreiviertelstunde dran, und die Zwischenzeit schenke ich Ihnen einfach.«
    »Nochmals danke. Und das bringt uns gleich zu der Frage, was Sie über den Bau des geplanten Krematoriums wissen.«
    »Na«, erwiderte Abel, »ich weiß zumindest schon mal das, was alle wissen. Dass dort nämlich das größte Krematorium der Republik gebaut werden soll. Und dass es noch gar nicht klar ist, wer es eigentlich bauen will. Geredet wird zwar immer über viele Namen, aber sicher ist da nach meinem Wissen noch gar nichts. Was aber sicher sein soll, ist, dass einer unserer Jungs von hier als technischer Leiter dorthin wechseln will, wenn es denn wirklich so weit kommen sollte.«
    »Ach ja, das ist ja interessant«, meinte Hain. »Wer ist das denn?«
    »Der Roland, Roland Langer. Und das ist auch kein Geheimnis, dass er wechseln will, weil er sich hier nicht sonderlich wohlfühlt.«
    Hain beförderte seinen Notizblock ins Freie und begann, sich Notizen zu machen.
    »Und das hat er Ihnen erzählt?«
    »Das muss er nicht so direkt erzählen, das weiß jeder hier.«
    »Aha«, machte der

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