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Bullenhitze

Bullenhitze

Titel: Bullenhitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Schwätzer, ärgerte sich der Hauptkommissar. »Schon gut. Sie sagten vorhin, dass Ihr Freund Patzner und der tote Kronberger gut miteinander konnten. Wie muss ich mir das vorstellen?«
    »Klaus und er mochten sich einfach.«
    »Hatten sie auch geschäftlich miteinander zu tun?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Herr Kommissar. Aber ich vermute es, ja.«
    »War Patzner in die Planung für das Krematorium involviert?«
    Peters rutschte in seinem Stuhl nach vorne. »Äh, darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Klaus und ich haben nie darüber gesprochen.«
    Wieder durchzuckte den Polizisten ein wenig schmeichelhafter Gedanke über Peters, doch er behielt ihn für sich. »Und was wissen Sie über das Projekt, Herr Peters?«
    »Nur das, was man so hört. Und natürlich das, was in der Zeitung stand.«
    »Kronberger wollte das Ding bauen, oder?«
    »Na ja, Herr Kommissar, bauen wollten das Ding viele. Nur hat wohl keiner der Beteiligten mit diesem immensen Widerstand der Hofgeismarer Bürger gerechnet. Das hat den einen oder anderen abgeschreckt, würde ich sagen.«
    Hain betrat wieder den Raum. In seiner rechten Hand schwenkte er einen Zettel. »Vielleicht haben Sie tatsächlich recht, Herr Peters. Der Wagen von Klaus Patzner wurde heute Morgen auf einem Parkplatz oberhalb von Lutterberg gefunden.« Er wandte sich Lenz zu. »Ich habe kurz mit den Kollegen in Hannoversch Münden telefoniert. Die sagen, es gäbe keine Spuren für ein Verbrechen im Wagen. Lediglich die Tatsache, dass er ziemlich blöd auf dem Parkplatz rumstand, noch dazu unverschlossen, hat sie dazu gebracht, die Karre abschleppen zu lassen. Der Kollege hat übrigens versucht, Patzner zu Hause zu erreichen, aber da geht keiner ans Telefon.«
    »Ja, ja«, warf Peters ein. »Seine Frau musste heute Morgen mit einem der Mädchen zum Arzt, das war nicht zu verschieben.«
    »War irgendwas Ungewöhnliches auf dem Parkplatz zu sehen?«, fragte Lenz seinen Kollegen.
    Der zog die Schultern hoch. »Ja und nein. Ich hab direkt mit dem Kollegen gesprochen, der vor Ort war, und der sagt, dass es schon komisch aussah. Sein Wagen stand, wie gesagt, unverschlossen mitten auf dem Parkplatz, der Zündschlüssel steckte. Allerdings gibt es absolut keine Hinweise auf eine Entführung oder etwas Ähnliches. Also nichts, was mit Gewalt zu tun hätte. Außerdem meinte der Kollege, dass es dort oben des Nachts ziemlich einsam und auch ein bisschen gruselig ist, und dass man vermutlich nur anhält, wenn man genau weiß, was man da will.«
    »Wissen Sie etwas davon«, richtete Lenz die Frage an Peters, »dass er in der vergangenen Nacht auf diesem Parkplatz eine Verabredung hatte? Ein heimliches Rendezvous vielleicht?«
    »Nein, nein«, antwortete der Journalist bestimmt, »solche Sachen macht Klaus nicht. Zumindest wüsste ich nichts davon.«
    »Was nichts heißen muss«, schränkte Hain ein.
    Lenz stand auf, kam um den Schreibtisch herum und reichte seinem Besucher die Hand. »Das war’s dann fürs Erste, Herr Peters. Wir werden Herrn Patzner bitten, Sie anzurufen, sobald wir etwas von ihm gehört haben. Und wenn er sich bei Ihnen melden sollte, lassen Sie es uns bitte wissen, damit wir nicht unnötig nach ihm suchen.«
    Der dicke Mann erhob sich schwerfällig und erwiderte den Händedruck des Kommissars.
    »Danke, Herr Lenz, das mache ich gerne. Auf Wiedersehen.«
    Hain wurde mit einem kurzen Kopfnicken bedacht, dann verließ Peters das Büro.
     
    »Was ist denn das jetzt«, machte Hain ein paar Sekunden später seiner Verwunderung Luft. »Fängt der Landkreis jetzt das Spinnen an?«
    »Ja, das ist wirklich merkwürdig«, bestätigte Lenz, griff zum Telefon, ließ sich mit den Kollegen in Hannoversch Münden verbinden und bat darum, den Platz, an dem Patzners Wagen gefunden worden war, noch einmal genau nach wie auch immer gearteten Spuren abzusuchen.
    »Und was machen wir jetzt?«, wollte Hain wissen, nachdem Lenz den Hörer aufgelegt hatte.
    »Wir fahren zum Krematorium und lassen uns erklären, wie das alles zusammenhängt. Ich habe nämlich bis jetzt keinen Schimmer, wer wie wann in Hofgeismar ein Krematorium bauen oder aufmachen will. Kannst du dich an die beiden Jungs erinnern, die uns damals den Sarg aus dem Feuer geholt haben?«
    Der Hauptkommissar spielte auf einen Fall an, der die beiden ein paar Jahre zuvor in Atem gehalten hatte.
    »Ja, genau, jetzt kommt’s mir wieder. Der eine hatte so ewig lange, schwarze Haare und hieß Schulz oder so.«
    »Nicht

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