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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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klingt überhaupt nicht gut.«
    »Also, was machen wir mit den Dingern?«
    Levi seufzt und wickelt zu meiner Enttäuschung das Gewehr wieder ein.
    »Alex hat Schiss. Er sagt, wir sollten gar nichts machen. Wahrscheinlich hat er recht.« Er blickt mich an. Vor lauter Anspannung zuckt sein Mundwinkel wie eine sterbende Maus.
    »Ehrlich gesagt, Max, ich hab jetzt ein bisschen Angst. Gestern Nacht habe ich an einer anderen Stelle gebuddelt und habe das hier gefunden, auch in Öltücher und Stoff gewickelt.« Levi holt einen silbernen Metallkasten unter dem Bett hervor, ungefähr so groß wie zwei Schuhkartons. Er öffnet die Verschlüsse und schlägt den Deckel auf. Innen ist ein Polster aus dickem schwarzem Schaumstoff.
    »O Mann!«, sage ich noch einmal.
    Unter dem Schaumstoff verbirgt sich ein aufregendes elektronisches Gerät: Eine einfache flache schwarze Box mit Andockpunkten, ein silberner Zylinder mit einer optischen Scheibe am Ende, eine Art nummerierte Kontrollbox und jede Menge Draht.
    Levi holt Luft. »Ich hab im Internet geguckt. Ich glaube, das gehört zu einem Laserleitsystem.«
    »Mein Gott!«, sage ich. Ich bin wie betrunken, total flatterig.
    »Da sind noch mehr solche Sachen«, sagt Levi. »Viel mehr.« Er senkt die Stimme. »Ich glaube, das ist alles erst vor Kurzem vergraben worden. Der Boden ist noch ganz aufgewühlt und es kann einfach noch nicht sehr lange dort sein. Gestern Nacht habe ich so einen Schiss gekriegt, dass ich mir nur das hier gegriffen habe und abgehauen bin.«
    Ich sage nichts, aber meine Augen tasten die Gerätschaften ab.
    »Weißt du was, vergiss es einfach. Vergiss, dass ich dir das erzählt habe. Ich hätte es nicht tun sollen, aber es hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Ich konnte heute Nacht nicht schlafen. Ich bin nicht wie du. Ich kann meinen Mund einfach nicht halten.« Jetzt sehe ich, dass Levi dunkle Ringe unter den Augen hat, und um seinen Mund sind lauter kleine Pickel.
    Ich habe das Gefühl, in mir sind eine Trillion kleine Lichter angegangen.
    »Ich will das sehen«, sage ich.

TONY DELANEY
    In der Nacht war ein Raubtier ins Gehege gedrungen. Fast vierzig der jungen Vögel waren tot. Einige hatten keine sichtbaren Verletzungen, einige hatten blutige Bisswunden auf dem Rücken, anderen war der Kopf abgerissen worden. Es sah aus wie das Werk eines Fuchses. Tim hatte schon länger keinen geschossen und Alex hatte im Frühjahr auf den unteren Feldern Fuchsjunge spielen sehen. Er wünschte, die Füchse würden so etwas nicht tun. Wenn sie sich reinschlichen und nur ein oder zwei Vögel nahmen oder überhaupt nur Karnickel fraßen, dann wären Alex und sein Vater nicht gezwungen, Füchse zu jagen. Aber Füchse konnten wie Katzen sein, manchmal töteten sie aus purer Lust.
    Tim kletterte ins Gehege und gab Alex einen Sack. Während sie die steifen, kalten Tiere einsammelten, suchten sie nach Zeichen eines Einbruchs, fanden aber nichts. Vielleicht hatte es einen Stromausfall gegeben und der elektrische Zaun war nicht geladen gewesen.
    Merkwürdig, dass Alex nichts gehört hatte. Er hatte eigentlich einen leichten Schlaf. Noch bevor sie fertig waren, kam ein gepflegter schwarzer Landrover Defender mit langem Radstand auf den Hof gefahren.
    »Super Zeitpunkt«, murmelte Tim.
    »Probleme?« Ein großer grauhaariger Mann in Jeans und einer Lederjacke mit Schaffellkragen schob sich aus dem Fahrzeug.
    »Hallo, Tony«, sagte Tim. Er legte den vollen Sack ab und griff nach einem leeren.
    »Gott im Himmel!«, fluchte der Mann, als er die Folgen des Gemetzels sah. Er trat ins Gehege und hob einen toten Vogel auf. »Wie zum Teufel ist denn das passiert?«
    Alex biss sich auf die Lippen. Es war wirklich der denkbar schlechteste Moment für einen Besuch des Gutsbesitzers Tony Delaney. Normalerweise war er um diese Jahreszeit in London, er arbeitete dort beim Sportfernsehen. Im Sommer wurde das Gutshaus für Hochzeiten und Konferenzen vermietet. Delaney zog erst im Winter hierher und beherbergte dann seine Jagdgesellschaften.
    »Alex und ich haben gerade darüber nachgedacht«, sagte Tim. »Sieht aus, als wär’s ein Fuchs gewesen.«
    Tony riss die Hände hoch. »Was wird aus meiner Jagd? Ist schon alles ausgebucht. Ohne Vögel kann ich doch keine Jagd veranstalten.«
    »Es wird jede Menge Vögel geben«, sagte Tim ruhig. »Es wird immer genug geben. So was ist früher auch schon passiert.«
    »Das muss aufhören!«, fauchte Tony. »Wozu bezahl ich Sie denn?«
    Es folgte ein

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