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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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Lieferwagen. Alex hatte seine Führerscheinprüfung einen Tag nach seinem siebzehnten Geburtstag bestanden, dabei hatte er schon Fahrzeuge über die Felder gefahren, seit er acht war. Zur Schule radelte er, weil er das gerne tat und weil er nicht viel Geld für Benzin hatte. Sparky, Jasons Terrier, wartete schon imWagen auf Alex und lehnte sich schwanzwedelnd aus dem Fenster. Gaffer lag auf der Rückbank. Ihm machte es nichts, vom besten Hundeplatz vertrieben worden zu sein; er war kein Hund, der um so was kämpfte. Alex versteckte das Gewehr hinten unter Gaffers Hundedecke. Dann holte er ein paar Plastiktüten, dicke Handschuhe, einen Hammer und einen Spaten.
    Alex wandte sich an die Hunde: »Seid ihr bereit, Jungs?«
    Gestern Abend hatte Hauptfeldwebel Furzey Tim angerufen und dringend um eine Schädlingsbekämpfung auf dem Strangeways-Hof gebeten. Er sagte, dort sei alles voller Ratten und die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften verlangten deren Beseitigung. Tim hatte gerade sagen wollen, leider könne er das in den nächsten Tagen nicht machen, weil er wegfahren wollte, da hatte Alex ihn gestoppt. Das war die Gelegenheit, das Gewehr zurückzubringen, und Ratten beseitigte Alex schon, seit er ein kleiner Junge war. Er ließ sich den Job nicht ausreden. Im vergangenen Jahr, als Tim und Alex den Strangeways-Hof von Ratten befreit hatten, waren sie ganz alleine dort gewesen. Aus der Kaserne war niemand aufgetaucht. Trotzdem waren Alex’ Nerven zum Zerreißen gespannt.
    Er musste sich beeilen. Der Hauptfeldwebel hatte gesagt, am Nachmittag würden dort Übungen stattfinden. Es war schon neun Uhr.
    Alex ratterte über die mit Sonnenflecken getupfte Piste. Sparky hatte die Pfoten aufs Armaturenbrett gestellt und war mit dem Kopf ganz nah an der Windschutzscheibe, als wollte er den alten Wagen antreiben. Gaffer lag auf dem Rücksitz, döste und träumte vor sich hin wie ein alter Mann bei einem Rentnerausflug.
    »Jungs, wir schnappen uns ein paar Ratten«, sagte Alex. »Ratten.«
    Sparky bellte vor Aufregung und sogar Gaffer stellte die Ohren auf.
    »Dich brauch ich zum Buddeln, Sparky«, sagte Alex. »Wir müssen in der alten Latrine graben. Das ist eine Toilette. Dreckige Arbeit, aber für eine edle Sache. RATTEN.«
    Sparky bellte wieder und blickte Alex ganz konzentriert an.
    »Furzey hat wahrscheinlich Angst vor Leptospirose«, fuhr Alex fort und bog auf eine schmale Piste. »Er möchte nicht, dass seine Männer sich an der Rattenpisse anstecken. Wir helfen, das Königreich zu verteidigen, wenn wir diese Schädlinge bekämpfen.« Er hupte. Vor ihm auf der Straße lag ein Schaf.
    »Aus dem Weg, du Wollhirn«, brüllte Alex. Das Schaf stand in aller Ruhe auf und trottete zur Seite. Als der Wagen an dem Schaf vorbeifuhr, streckte Sparky den Kopf aus dem Fenster und blaffte es an.
    »Spart eure Kraft für den wirklichen Feind, Jungs«, sagte Alex. »Denen werden wir’s zeigen.«
    Die Straße wand sich um einen Höhenrücken an einem Fluss, dann machte sie einen scharfen Knick und führte aufwärts ins Moor, bis sie einen Abzweig erreichten. Alex klopfte mit den Fingern aufs Steuerrad.
    MILITÄRISCHES SPERRGEBIET. ES WIRD SCHARF GESCHOSSEN. BETRETEN VERBOTEN. ZUWIDERHANDLUNGEN WERDEN BESTRAFT.
    Auf der Anhöhe flatterten die roten Fahnen, aber das Manöver würde ja erst in einigen Stunden stattfinden. Offensichtlich hatte die Gesundheitsinspektion die Gefahr einerÜbertragung von Leptospirose für so groß gehalten, dass das Manöver erst nach der Rattenbekämpfung abgehalten werden durfte.
    Vor dem Metalltor parkte ein grüner Jeep. Am Steuer saß ein grauhaariger Soldat. Mit klopfendem Herzen hielt Alex an und dachte an den Sack auf dem Rücksitz. Er betete, dass sein Wagen nicht durchsucht werden würde. Er erkannte den Mann, es war der Obergefreite Reed. Er wohnte hier im Ort und interessierte sich für Habichte und andere Raubvögel. Er zog oft mit dem Fernglas durchs Moor.
    »Ganz alleine?«, sagte er und sah in den Wagen. Alex erstarrte. Reed blickte direkt auf den Sack.
    »Ich hab die beiden hier dabei«, antwortete Alex und zeigte auf die Hunde.
    Reed grinste. Er schien ein netter Kerl zu sein, er winkte immer, wenn er an Alex und Tim vorbeifuhr.
    Zu Alex’ Erleichterung trat Reed zurück. »Du hast doch den Schlüssel für das untere Tor, oder?«
    Den hatte Alex.
    »Hauptfeldwebel Furzey ist für die heutige Operation verantwortlich. Wenn du fertig bist, wende dich bitte direkt an ihn, okay? Hast du

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