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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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da unter ihm war.
    Plötzlich schoss ein dunkler Schatten aus dem Loch, raste die Wand hoch und über das Brett. Im Nu war Sparky hinterher, trieb die Ratte in eine Ecke, packte sie am Nacken und schüttelte sie kräftig hin und her. Innerhalb von Sekunden war die Ratte tot.
    »Gut gemacht«, sagte Alex. Er stieß den Spaten wieder hinein. Diesmal kamen fünf oder sechs Ratten rausgeschossen. Er hätte mehr Terrier mitbringen sollen. Alex stach mit dem Spaten nach einer Ratte, die auf ihn zugerast kam, und brach ihr das Kreuz. Sie war sofort tot. Sparky war inzwischen völlig aus dem Häuschen, er fegte hin und her, schnappte und biss und tötete Ratten. Der alte Gaffer rannte hin und wieder einem Tier nach, schreckte dann aber doch im letzten Moment zurück.
    Als eine riesige Ratte Alex direkt über den Fuß lief, rief er: »Sparky!«
    Er war so beschäftigt, dass er das Gebrüll erst gar nicht hörte. Überall um ihn herum war Lärm, die Hunde bellten, die Ratten quiekten und er selber schrie und sprang.
    Da schrie jemand, ganz laut, ziemlich in der Nähe.
    Schwer atmend, den Spaten fest umklammert, trat Alexaus der Latrine nach draußen. Er dachte an die Gewehre, an die frisch aufgewühlte Erde und bekam es richtig mit der Angst zu tun.
    Aber dann tauchte zu seiner großen Überraschung Levi am Tor auf, gefolgt von Max und drei Soldaten.
    Schwitzend und völlig perplex sah Alex die Männer näher kommen. Es waren die Soldaten vom Fluss, alle drei: Saul, Riley und Baz. Genau die Soldaten, denen er auf keinen Fall begegnen wollte. Sie trugen lange Tarnhosen, grüne Hemden und die schwarzes Baretts ihres Regiments. Hauptfeldwebel Furzey wäre ihm lieber gewesen als diese Typen.
    »Wer ist das?«, rief Baz. »Noch ein Unbefugter im Sperrgebiet?« Er stürmte auf Alex zu. »Rede!« Alex brachte nichts heraus. Er erinnerte sich daran, wie er eben diesen jungen Mann erst vor wenigen Wochen im Fluss hatte weinen sehen. Er blickte seine Freunde an. Levi guckte ängstlich und trotzig zugleich, Max war blass und trug seine bescheuerten spitzen Schuhe.
    Was wollten die alle hier?
    Saul kam dicht hinterher. »Ich bin Obergefreiter Saul Powers. Was, zum Teufel, hast du im Sperrgebiet zu suchen?« Er starrte Alex an, sah das Luftgewehr an der Wand und machte große Augen.
    Alex räusperte sich und zwang sich zu sprechen. »Ich habe einen Auftrag«, sagte er. »Schädlingsbekämpfung.« Er deutete auf die Latrinen.
    »Also gehörst du zu dem Wildhüter?«, sagte Baz langsam und musterte ihn von oben bis unten.
    »Ich bin sein Sohn«, sagte Alex und fragte sich, was das zu bedeuten hatte. »Ich hab den Job übernommen.«
    »Und wir gehören zu ihm«, sagte Max schnell.
    »Wie heißt du?«, fragte Baz, ohne auf Max einzugehen.
    Alex sagte es ihm. Er wusste nicht, warum er hätte lügen sollen.
    »Und was genau machst du hier?«
    »Hab ich doch gesagt. Die Armee bezahlt uns, die Ratten zu beseitigen. Ich habe eben mit dem Obergefreiten Reed am oberen Tor gesprochen. Er sagte, hier würde erst mal niemand sein.«
    Die Soldaten tauschten Blicke aus.
    »Meinst du, das sind die Typen, die der Spieß meinte?«, murmelte Riley Saul zu.
    »Und was ist mit diesen beiden Lachnummern? Wir haben sie erwischt, wie sie am Zaun gebuddelt haben«, sagte Saul zu Alex. »Suchen die auch Ratten?«
    Baz schubste Max so heftig, dass der beinahe hinfiel.
    »Das muss nicht sein«, sagte Levi. »So ’n Scheiß muss nicht sein.«
    Alex warf seinen Freunden einen Blick zu. Offenbar hatten sie die Gewehre holen wollen. Er seufzte. »Sie gehören zu mir. Sie werden dafür bezahlt.« Er musste das sagen, er hatte keine Wahl. Aber er konnte sich nicht erklären, was die Soldaten hier wollten.
    »Das Manöver soll erst am frühen Abend anfangen«, sagte er. »Jetzt ist es erst zehn Uhr morgens.«
    »Moment mal.« Saul ging ein Stück weg und sprach in sein Funkgerät.
    »Ich kenne euch aus der Stadt«, sagte Baz. Er blickte Max ins Gesicht, das um das Auge herum immer noch geschwollen und gelb war. »Kannst wohl nicht genug von uns kriegen, was? Der Bombenleger von der Risings schlägt wieder zu. Hast du für hier auch was geplant?«
    »Halt’s Maul«, sagte Max und wurde rot.
    »Der kleine Bombenleger«, sagte Baz. »Mit deinen blöden Mätzchen hast du uns ein ganzes Wochenende versaut.«
    Max zitterte und guckte verbissen vor sich hin.
    »Wusstet ihr, dass euer Kumpel ein Terrorist ist?«, fragte Baz.
    »HALT’S MAUL«, schrie Max. »Hör auf mit dem

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