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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Schulter und Ohr eingeklemmt. Er schrie in das völlig durchnässte Gerät. »Hab nichts verstanden, Gallagher.«
    »Wir können nicht … Sunset Key … du … nach Key West.«
    Sie konnten auf der Insel nicht landen. So eine Scheiße. Er musste Jessica nach Key West bringen. Bei dem Regen würde er noch zehn Minuten bis zum Steg brauchen und dann fünfzehn Minuten mit dem Boot zum Pier auf Key West.
    In einer halben Stunden konnte eine Menge passieren. Jazz konnte tot sein, ehe er zurück war.
    Dans Stimme verlor sich immer wieder, während er unverständliche Anweisungen von sich gab. Alex presste das Handy mit der Schulter noch näher ans Ohr, aber die schlechte Verbindung, der Hubschrauberlärm und der erbarmungslose Regen machten es unmöglich, etwas zu verstehen.
    »Hab nichts verstanden, Gallagher. Noch einmal.«
    Es piepte, und dann brach die Verbindung endgültig ab.
    Jessica stöhnte, ihr Kopf rollte hin und her, ihre Augen waren halb geschlossen. Alex hatte den Umhang über sie gelegt, aber Gesicht und Nacken waren immer noch schutzlos dem Regen ausgesetzt.
    Sie verlor immer wieder kurz das Bewusstsein, war noch völlig benebelt. Dem Mistkerl Parrish war es wahrscheinlich scheißegal gewesen, ob die Drogen sie umbrachten. Bestimmte Dosierungen konnten das Gehirn lahmlegen oder sogar einen Herzstillstand hervorrufen. Man musste Jessica so schnell wie möglich den Magen auspumpen.
    Wenn es nicht so dringend gewesen wäre, hätte er sie verstecken können, um nach Jazz zu suchen.
    Alex klappte das Handy zu und steckte es zwischen die Zähne.
    »Halt durch, Jessica!«, knurrte er. Aber es spielte keine Rolle, was er sagte, sie nahm es sowieso nicht wahr. »Jazz zuliebe.«
    Im Regen sah er nur wenig, suchte nach irgendeinem Anzeichen von Leben. Autos waren auf der Insel nicht erlaubt und alle Golfmobile offensichtlich in Garagen eingeschlossen.
    Er hatte sogar überlegt, bei einem der Häuser zu klopfen, falls er an einer der Sicherheitsanlagen vorbeigekommen wäre, aber es hätte zu lange gedauert, ihre Lage zu erklären, und Jessica hätte ihr Leben verlieren oder wenigstens einen erheblichen Gehirnschaden davontragen können.
    Dan hatte richtig erkannt, dass die Insel ein einziger Dschungel aus Blättern und privaten Anwesen war und nur am Strand genügend Platz gewesen wäre, um mit einem Hubschrauber zu landen. Das wäre Parrish sicher nicht entgangen. Außerdem hingen die Wolken sehr tief, in dieser Suppe war jedes Manöver gefährlich.
    Alex nahm das Handy wieder aus dem Mund und klemmte es zwischen Schulter und Ohr. »Gallagher! Womit fliegt ihr?«
    »Bell zwo-null-sechs, Leihgabe … Sender…«
    Die Verbindung wurde wieder schlechter, Alex rannte über die regenfeuchten Holzplanken. Die Hosenbeine klebten am Körper, doch in seinem Kopf nahm eine Idee Gestalt an. Das Handy glitt fast von seiner Schulter, und Jessica rutschte beinahe aus seinen Armen. »Sie muss schnellstens medizinisch versorgt werden.«
    »Das hier ist ein Nachrichtenheli, Romero – kein Notfallhubschrauber.«
    »Die Zeit reicht nicht, um sie erst nach Key West zu bringen«, sagte Alex. »Kommt her und holt sie ab, bevor sie in meinen Armen stirbt!«
    »Wo bist du?«
    »Auf dem Anleger.«
    Alex wartete, während Dan und Max die Sache besprachen. Er wusste genau, welche Überlegungen sie anstellten. Der Hubschrauber eines Nachrichtensenders verfügte bestimmt nicht über eine Winde, aber wenn Roper die Maschine nahe genug heranbringen und für ein paar Augenblicke an Ort und Stelle halten konnte, hatte Alex die Möglichkeit Jessica an Dan zu übergeben.
    Das war im Grunde ein Routinemanöver … wenn das Wetter mitspielte.
    »In fünf Minuten bin ich auf dem Meer«, schrie Alex ins Handy. Damit wäre die Übergabe für ihn eine haarige Angelegenheit, aber Max hätte es wesentlich leichter.
    »Max muss nur nahe genug an einen Boston Whaler ohne Aufbau heran. Dann schnappst du sie dir. Ganz einfache Kiste.«
    Er hörte nur ein Rauschen. Dann meldete sich Dan wieder. »Sind unterwegs. Schaff die Klientin aufs Meer … sie aufnehmen … uns umbringen.«
    »Roger! Verstanden!« Aber es würde niemand sterben – nicht während er im Dienst war. Er sah ein paar Kreuzschiffe auf Reede, verabredete sich mit Dan etwa einen Kilometer rechts davon und klappte das Handy zu.
    Dann stieg er ins Boot, legte Jessica auf die Bank im Bug und löste die Leinen.
    Als er den Schlüssel umdrehte und Gas gab, spuckte der Motor und setzte wieder aus. Alex

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