Bullet Catcher 1: Alex
verstand.
Ihre Brüste drückten gegen seine Rippen, und sie machte keinerlei Anstalten, von ihm abzurücken.
Du kennst die Regeln, Alex. Aber Lucy hatte nicht ausdrücklich gesagt, ob diese Regeln sich auch auf Personen bezogen, die sich nur als Klientin ausgaben.
Zum Teufel, ganz egal, ob sie nun seine wirkliche Klientin war oder sich nur dafür ausgab, Jazz stand unter seinem Schutz.
»Ich hätte nichts dagegen, noch etwas zu trinken«, schlug sie vor.
»Essen. Von mir bekommen Sie nur etwas zu essen.« Er öffnete den Wagen mit der Fernbedienung und zog die hintere Tür auf.
Sie ging einen Schritt vor und öffnete die Beifahrertür. »Ich gehe nie auf den Rücksitz.« Sie grinste. »Höchstens bei geparkten Wagen.«
Als sie in den Wagen stieg, klappte der Schlitz an ihrem Kleid auf und gab den Blick auf einen schlanken Oberschenkel frei. Sie legte den Sicherheitsgurt an, und er schaute auf das Band, das ihr Kleid im Nacken zusammenhielt.
Carajo! Er warf die hintere Tür zu, setzte sich rasch hinter das Lenkrad und reihte sich in den stockenden Verkehr auf dem Ocean Drive ein.
»Ich nehme mal an, Sie haben einfach vergessen, ihm zu sagen, dass Sie nicht Jessica Adams sind.«
Sie stieß einen lang gezogenen Seufzer aus. »Er war so plötzlich weg, dass ich gar keine Gelegenheit mehr dazu hatte. Aber die beiden waren noch nicht miteinander im Bett.«
»Sind Sie sicher? Ihr Oberschenkel schien ihm nicht besonders fremd zu sein.«
»Ach, das ist Ihnen aufgefallen?« Er hörte den Spott, sah aber weiterhin auf die Straße.
»Mir entgeht nichts, Jazz. Das ist mein Job. Worüber haben Sie gesprochen?«
»Aristoteles.« Ihr heiseres Lachen war genauso hinreißend wie der zarte Fetzen, den sie trug. Er konnte nicht widerstehen und warf ihr verstohlen einen Blick zu. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen.
So würde sie aussehen, wenn er sie küsste. »Wollen Sie wirklich etwas Kubanisches?«
»Ich kann an nichts anderes mehr denken.« Sie öffnete langsam die Augen und sah ihn an. Ohne ein Lächeln, ohne jeden Zweifel. Das war kein Spiel mehr, sondern reine Lust. »Was ist denn gut?«
» Media noche. Arroz con frijoles. Café cubano. «
»Bei Ihnen klingt das alles so … sinnlich.«
»Sinnlich? Ein Sandwich, Reis mit schwarzen Bohnen und Kaffee? Die Fantasie geht mit Ihnen durch.«
Ihre Augen wurden rauchgrau. »Nein, das glaube ich nicht.«
Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Das plötzliche Hupen eines anderen Wagens brachte ihn wieder in die reale Welt zurück; er trat auf die Bremse und hielt gerade noch rechtzeitig vor zwei Männern, die den Ocean Drive überquerten, ohne auf den Verkehr zu achten.
Er fluchte leise. »Auf nach Versailles!« Das beliebte, kitschige Restaurant für Nachtschwärmer war für seine Zwecke perfekt – wenn er die Wirtin überzeugen konnte, ihnen eine Bank hinten an der Wand zu geben. Außerdem war es dort in der Regel zu voll und zu laut, um zu flirten oder sich auf irgendeine andere Weise näherzukommen. Er konnte die Menschen im Lokal leicht im Auge behalten, und sie konnte mithilfe des besten Espressos außerhalb Havannas nüchtern werden.
Das berühmte kubanische Restaurant auf der Calle Ocho war bereits mit hungrigen Gästen vollgestopft, die in so vielen spanischen und englischen Dialekten durcheinanderredeten wie es Gerichte auf der Mammutspeisekarte gab. Als sie sicher ganz hinten in einer Ecke saßen, ließ Alex seinen Blick über die Menge schweifen.
»Oh mein Gott, ist das gut!«, sagte Jazz nach dem ersten Bissen media noche . »Geradezu himmlisch.«
Alex biss in sein Sandwich und sah ihr mit Vergnügen beim Essen zu.
»Wie kubanisch sind Sie denn nun?«, fragte sie. »Sind Sie in Miami geboren?«
»Ich bin genauso amerikanischer Bürger wie Sie. Meine Eltern sind 1961 hierhergekommen, kurz nachdem Castro die Regierung übernommen hat. Acht Jahre haben sie darauf gewartet, in ihre Heimat zurückzukehren, dann haben sie hier eine Familie gegründet. Ich wurde 1969 geboren, dann kamen die Mädchen.«
Sie lächelte. »Genau, es sind vier. Das habe ich behalten.«
Er schluckte einen Bissen hinunter und spülte mit Wasser nach. »Eigentlich waren es fünf.«
»Fünf Schwestern?«
»Vivi ist als Baby gestorben.«
»Oh!« Sie sah ihn genau an. »Wie traurig. Was ist passiert?«
»Sie hatte einen angeborenen Herzfehler. Im Alter von zwei Jahren verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch, die Ärzte operierten, aber sie
Weitere Kostenlose Bücher