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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Wichtiges mitteilen wollte?« Sie senkte die Stimme und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Hören Sie, ich muss mit diesen Leuten reden, wenn ich herausfinden will, wo Jessica steckt.«
    »Dann reden Sie doch«, sagte er, während sie weitergingen. »Ich halte Sie nicht davon ab.«
    »Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, Sie wirken ein wenig einschüchternd.«
    Auf seinen Lippen zeigte sich die Andeutung eines Lächelns. »Dafür sollte ich einen Bonus erhalten.«
    Sie schnaubte und ließ ihn auf dem Flur stehen, während die Maskenbildnerin die Schatten unter ihren Augen abdeckte und sie frisierte.
    Die aktuellen Meldungen dauerten weniger als fünf Minuten; Jazz saß auf dem Moderatorenstuhl und las vom Teleprompter ab. In den Abendnachrichten würden Berichte über einen Mord im Süden von Miami, einen Brand in Fort Lauderdale, den Rücktritt eines Richters und das Eröffnungsspiel der Miami-Heat-Basketballer am nächsten Tag gesendet werden.
    Oliver Jergen wartete bereits in Jessicas Büro, als sie zurückkam.
    »Dein Schläger hat mich reingelassen«, sagte er mit einem kleinen Lächeln.
    »Also, was ist los?«, fragte sie, ließ sich auf ihren Stuhl fallen und klickte für alle Fälle mit der Maus auf das Mailprogramm.
    »Das solltest du mir sagen.«
    Sein ernster Tonfall ließ sie aufhorchen. Sie wandte den Blick vom Computer ab und sah in haselnussbraune Augen, ihr fiel auf, dass sein Bart noch struppiger aussah als am Tag zuvor. Ein altes T-Shirt mit dem Aufdruck »Dave Matthews live« hing schlabbernd auf den vorgebeugten Schultern.
    »Was meinst du damit?«
    Er beugte sich vor und legte mit ernster Miene die Ellbogen auf den Tisch. »Wie lange kennen wir uns jetzt?«
    Ihr Brustkorb wurde eng. Wie lange war Jessica schon in Miami? »Zwei Jahre.«
    »Und hab ich mich dir gegenüber jemals mies verhalten?«
    »Nur wenn ich es verdient hatte«, sagte sie mit einem Lächeln, das hoffentlich ehrlich wirkte.
    »Warum bist du dann so?«
    Jazz unterdrückte die aufsteigende Panik. War sie völlig aus der Rolle gefallen. »Wie bin ich denn?«
    »Du bist ein eiskaltes Miststück.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen. »Wie bitte?«
    »Jessie.« Er sah durch die Glasscheibe auf Alex’ breiten Rücken. »Du hast gesagt, es würde alles beim Alten bleiben.«
    Verdammt! Was denn? »Lass uns drüber reden, Ollie.«
    Seine Wangen färbten sich rot. »Wir haben genug geredet. Und du hast mir versprochen, hast mir versprochen«, er unterstrich seine Worte, indem er mit dem Finger auf sie zeigte, »mich nicht anders als vorher zu behandeln. Und nun sagst du mir nicht einmal mehr Guten Morgen.«
    »Beruhige dich, Ollie«, sagte sie sanft. »Du begreifst das nicht.«
    Er ließ sich wieder zurück in den Stuhl fallen und kreuzte die Arme über der Brust. »Oh, ich begreife eine ganze Menge.«
    »Nein«, sagte sie leise, »das tust du nicht. Manche Dinge sind nicht so offensichtlich.«
    Er schüttelte nur den Kopf. In seinen Augen sah sie, dass er wirklich verletzt war, und überschlug schnell die Möglichkeiten. Hatte Jessica ihm den Laufpass gegeben? Keinen Augenblick konnte sie sich vorstellen, dass er jemand wäre, mit dem sich ihre Schwester einlassen würde, aber …
    War er Mister Außergewöhnlich? Oder vielleicht nur ein weiterer Konkurrent im Haifischbecken, den Jessica im Dunkeln über ihre Story lassen wollte.
    »Ollie.« Sie reichte ihm die Hand. »Kannst du mir nicht noch ein paar Tage geben? Ich habe es im Moment wirklich nicht leicht mit dieser ganzen Bodyguard-Sache und …« Und was? »Und mit der Story, an der ich gerade arbeite.«
    Sie beobachtete, ob sich in seinem Gesicht irgendeine Reaktion zeigte, aber er schob nur seinen Stuhl zurück und stand auf. »Ich hab keine Ahnung, für wen zum Teufel du dich hältst, aber ich fall nicht darauf rein«, sagte er und sah sie geringschätzig an. »Du bist eine Schwindlerin, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er es rausfindet.«
    Er? Wer denn?
    Oliver stürmte aus dem Zimmer, und Jazz konnte nur noch auf seinen Rücken starren und seinen letzten Satz wiederholen.
    Wusste er etwa, dass sie nicht Jessica war? Dann wäre er doch sicher damit herausgeplatzt und hätte es ihr auf den Kopf zugesagt. Wie auch immer, sie hatte ihn verletzt, ohne es zu wollen, und konnte nur darauf hoffen, dass Jessica nach ihrer Rückkehr die Sache wieder einrenken konnte. Sicher würde sie ihre engsten Freunde einweihen, wie sie an die Story gekommen war.
    Falls Oliver

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