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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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gerade begeistert davon war, wenn ihre Lebensplanung durch eine weniger ehrgeizige Schwester behindert wurde.
    »Im Grunde nicht«, sagte Jazz. »Aber sie hielt nicht besonders viel von meiner Entscheidung. Konnte nicht verstehen, warum ich die schlecht bezahlte Arbeit als Privatdetektivin dem Glamour des Fernsehens vorzog. Und als ich dann mit Elliot zusammenzog …«
    Sie lebte mit diesem Kerl zusammen? Er schüttete den Kaffee in den Ausguss, um zu verbergen, was diese Bemerkung in ihm auslöste.
    »Sie dachte, er sei der Falsche für mich. Zu kontrollierend und dominant. Aber ich habe von ihm das Handwerk gelernt, und ich fand Gefallen an der Arbeit, obwohl ich im ersten Jahr weder eine Lizenz hatte noch Geld dafür bekam.«
    Vergangenheit. Sie sprach in der Vergangenheit. »Was ist passiert?«
    »Ich bin mit dem Kopf gegen meine ganz persönliche Wand geknallt.«
    Sie sagte das so ernst, dass er sich wieder umdrehte.
    »Mir ist aufgegangen, dass ich mein ganzes bisheriges Leben immer von jemandem abhängig gewesen war: zuerst von meinen Eltern, dann von Jessica, und als ich schließlich ganz allein in Fresno saß, habe ich mich an Elliot gehängt, damit er sich um mich kümmerte. Neunundzwanzig Jahre lang hatte ich nicht eine einzige autonome Entscheidung getroffen.« Sie kreuzte die Arme über der Brust. »Das musste sich ändern. Ich beschloss, unabhängig zu werden. Deshalb ist es auch so wichtig für mich, dass es endlich einmal andersherum ist und Jessica meine Hilfe braucht.«
    »Was ist aus dem Kümmerer Elliot geworden?« Obwohl es natürlich keine Rolle spielte.
    Sie zuckte die Achseln. »Er mochte mein altes Ich lieber.«
    Schrecklich, wie erleichtert er darüber war. Warum scherte es ihn überhaupt, ob sie einen Freund hatte oder nicht? Lucys Regeln hielten ihn doch sowieso von ihrem Bett fern. Er würde sich weiterhin fernhalten, ganz egal, wie stark sein Körper auf sie reagierte. Nachdem er sich – in größtenteils schlaflosen Nächten – endlich sein Verlangen eingestanden hatte, konnte er es auch überwinden. »Und weiter?«
    »Ich zog nach San Francisco, besorgte mir eine Lizenz als Privatdetektivin, spürte einen verschwundenen Jugendlichen auf, erwischte eine Frau beim Seitensprung und kam nach Miami, weil Jessica mich brauchte.«
    »Und ihr zu Gefallen in ihre Rolle zu schlüpfen – passt in dein grundsätzliches Vorhaben, du selbst zu sein?« Das sollte ihr Leben verändern? Ihm kam es dumm und kindisch vor.
    »Es ist mehr als ein Gefallen. Ich … beweise etwas.«
    »Was denn, Jazz?« Er konnte nicht widerstehen, musste auf der Sache herumreiten, die wahrscheinlich ihr wunder Punkt war. »Dass du genauso gut bist wie sie?«
    Ihre Augen wurden grau wie Zinnschalen, sie sprang vom Hocker und ging zur Kaffeemaschine. »Nein. Dass ich gut genug bin, um ihre Schwester zu sein. So gut wie sie – kann ich niemals werden.«
    Sie goss sich ein, und er schaute dabei auf ihren Hintern in eng anliegenden Jeans. Ihm wurde heiß, eine inzwischen sehr vertraute Empfindung.
    »Dumme Risiken einzugehen, beweist gar nichts. Ist nicht mein Ding.« Deshalb wandte er seine Aufmerksamkeit jetzt auch etwas anderem zu als dieser Jeans.
    »Meins schon. Darum geht es ja bei meinem Vorschlag.«
    Er tat verwirrt. »Hab vollkommen vergessen, dass es um ein Geschäft geht. Ich dachte, wir sind bei Oprah Winfrey und beichten innere Konflikte.«
    »Sehr witzig. Das habe ich nun von meiner Ehrlichkeit.«
    »Tut mir leid, dass ich deine Probleme auf die leichte Schulter genommen habe, Jazz.« Er lächelte träge. »Warum sagst du mir nicht, was du vorschlägst, dann kann ich unter der Dusche darüber nachdenken.« Denn wenn er auch nur eine Minute länger bei ihr, den scharfen Klamotten und dem Zitronenduft in dieser Küche blieb, würde sein eigener Konflikt mehr als deutlich zutage treten.
    »Du darfst mich beschützen und den Bodyguard spielen, wenn ich überall dorthin gehen kann, wo eine mögliche Spur zu Jessica führt. Und ich werde weiterhin in ihrer Rolle bleiben.«
    »Ich wollte von Anfang an nach ihr suchen. Natürlich werde ich tun …«
    »Werden wir tun.«
    »… was notwendig ist, um sie zu finden.« Er sprach weiter, ohne sich um ihren Einwurf zu kümmern. »Aber ich bin nicht der Ansicht, dass es hilfreich ist, wenn du dich weiter für sie ausgibst.«
    »Warum nicht?«
    »Falls sie sich aus irgendeinem Grund bedeckt hält, hat sie so keinen Grund mit dir in Kontakt zu treten. Und falls nicht, falls sie

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