Bullet Catcher 2: Max
eine Lösung parat. Aber diesmal gab es nur eine Lösung.
Es würde wehtun, aber etwas anderes hatte sie nicht verdient.
Zum ersten Mal seit Monaten spürte er leise Anzeichen für einen Ständer. Großartig – er war drauf und dran, ein Leben zu beenden, und das machte ihn geil.
»Breezy«, flüsterte er und schloss fest seine Finger über den ihren. Schließlich würde es das letzte Mal sein, dass er sie hielt. »Ich muss dir etwas sagen. Und es wird dir nicht gefallen.«
»Was auch immer es ist, ich kriege das hin.«
»Nein, das nicht«, widersprach er. Er schloss die Augen und zog sie an sich, während sein Glied allmählich steifer wurde.
Endlich. Er würde sie nehmen, ein letztes Mal. Bevor er Lebewohl sagen musste. »Komm mit mir nach oben, Breezy.«
21
»Ich fahre mit.« Cori versuchte, Max beiseitezuschieben, als die Sanitäter die Bahre mit Marta in den Krankenwagen hoben.
Max bewegte sich nicht vom Fleck und starrte sie an. »Auf keinen Fall. Sie ist bewusstlos. Sie würde gar nicht wissen, dass du da bist, bis man ihr den Magen ausgepumpt hat. Und dann schläft sie sowieso erst einmal. Ich möchte, dass du hier bei mir im Haus bleibst, hier bist du in Sicherheit.«
»In Sicherheit? Hier im Haus?« Cori zupfte an dem Teefleck auf ihrer Bluse. »Ich glaube nicht, dass ich hier sicher bin.«
»Ich werde mitfahren«, schlug Dan vor. »Ich fahre mit ins Krankenhaus, und falls – wenn – sie aufwacht, finde ich heraus, was passiert ist. In der Zwischenzeit«, er sah Cori an, »bleibst du hier und hältst dich von allem Ess- oder Trinkbaren fern.«
»Du meinst, der Tee war für mich bestimmt«, sagte Cori und blinzelte in die roten und blauen Blinklichter.
»Ich denke, wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen«, erwiderte Max.
»Wie zum Beispiel?«
»Vielleicht hat sie versucht, sich umzubringen«, schlug Dan vor. »Aber warum?«
Max sah zu, wie die Türen des Krankenwagens geschlossen wurden. »Vielleicht, weil der Mann, den sie geliebt hat, tot ist. Vielleicht, weil sie ihn ermordet hat. Vielleicht, weil sie weiß, wer es getan hat.«
Cori schloss nur die Augen. »Sie war nicht in William verliebt, Max.«
»Nein? Und warum ist sie ihm quer durch die Staaten gefolgt?«, fragte Max. »Warum hat sie sich mit seinen Sachen umgeben?«
»Die Sachen lagen vielleicht noch dort im Pavillon herum. Sie hat geputzt«, beharrte Cori. »Sie hat meinen Tee getrunken.«
»Weißt du«, sagte Dan. »Vielleicht wollte sie sich zusammen mit deinem Mann umbringen, und es hat nicht geklappt. Jetzt wird sie von Schuldgefühlen und Einsamkeit geplagt. Und dann ist auch noch das Boot weg, auf dem sie zusammen –«
»Hör auf damit!«, rief Cori. »Ich habe jahrelang mit beiden in einem Haus gelebt. Meint ihr nicht, ich hätte gemerkt, wenn mein Mann mit meiner Haushälterin schläft und sich vor meiner Nase eine Tragödie abspielt?«
Der mitleidige Blick von Max jagte die nackte Wut durch ihren Körper. »Meinst du vielleicht, ich bin so blöd?«
Dan legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. »Nicht blöd, Cori. Aber es ist leicht, Hinweise zu übersehen, die man nicht sehen will.«
Cori blickte auf ihre Hand. Sie hielt immer noch die kleine Palme, die sie im Pavillon mitgenommen hatte. Wer hatte sie wem geschenkt? Marta William oder umgekehrt?
»Geh nur, Dan«, sagte sie, sah auf und schluckte den Kloß, der ihr im Hals steckte, herunter. »Fahr ins Krankenhaus und sieh zu, dass du etwas herausbekommst. Ich werde Breezy anrufen.«
Max packte sie am Arm. »Das wirst du nicht tun.«
Sie entwand sich seinem Griff. »Oh doch! Du kapierst es nicht, was?« Sie funkelte ihn durch verengte Augen an. »Für dich steht längst fest, was mein Mann für einer war und dass er mich betrogen hat. Aber er war für mich wie ein Fels in der Brandung, Max.« Sie trommelte mit der Faust auf seine Brust. »Er war mein Gefährte, auf den immer Verlass war und der mich immer unterstützt hat. Also hör auf, ihn in so ein schreckliches Licht zu setzen. Ich weigere mich, das zu glauben.«
»Nimm die Scheuklappen ab, Cori. Ich verstehe ja, dass du ihn geliebt hast. Und dass du Giff und Breezy und Marta und meinetwegen sogar Billy vertraust. Aber nicht jeder ist, was er zu sein scheint.«
Sie starrte ihn an. »Nein, das ist wohl so.« Sie ging die Auffahrt hoch, während Dan sich auf den Weg zu seinem Auto machte.
»Ich wollte nicht so grob sein«, sagte Max, der neben ihr herging, ohne sie zu berühren. »Du
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