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Bullet Catcher 2: Max

Bullet Catcher 2: Max

Titel: Bullet Catcher 2: Max Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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unablässige Zirpen der Grillen, in die Nase stieg ihm nichts als der süße Moschusduft von Oleander und Mangos. Hitze und Feuchtigkeit wie von einem riesigen Dampfbügeleisen lagen drückend schwer auf allem. Max wischte sich die Stirn und kehrte zur Rückseite des Hauses zurück, um zum Balkon vor Coris Schlafzimmer hinaufzublicken.
    War sie da? Was tat sie? Duschen? Sich umziehen?
    Sein Körper verspannte und verhärtete sich, und er verfluchte im Stillen sein Pech, dass er ausgerechnet diesen Auftrag erhalten hatte.
    Nicht Fortuna hatte ihn zurück in Coris Welt geschickt. Ganz im Gegenteil. Lucy, die größte Strippenzieherin aller Zeiten, hatte sich zur Schicksalsgöttin aufgeschwungen.
    Noch einmal machte er sich daran, alle Terrassentüren auf der hinteren Seite des Hauses zu überprüfen. Alle klickten und schnappten auf seine Berührung hin, alle waren verschlossen. Ein Gästezimmer, das Wohnzimmer, das Esszimmer, das Spielzimmer, die Hauptküche, der Servierraum, die Waschküche … Nein, die ließ sich mit einem Griff öffnen.
    »Verdammt noch mal«, murmelte er. Er betrat den Bereich mit den Wirtschaftsräumen und ging von dort aus in die Hauptküche, die durch Halogenleuchten unter den Hängeschränken schwach erleuchtet war. Granitarbeitsplatten und Edelstahlgeräte blinkten, Essensgerüche wurden von Eichen- und Vanilledüften überlagert.
    Wütend steuerte er das Arbeitszimmer auf der Frontseite des Hauses an, weil er annahm, Cori dort vorzufinden, wo er sie früher am Abend zurückgelassen hatte.
    Er durchschritt den Haupteingangsbereich und das riesige Wohnzimmer im bläulich-grünen Licht eines gigantischen Meerwasseraquariums, das in eine Wand eingelassen war. An dem Esstisch, der dort stand, hätte seine gesamte Verwandtschaft Platz gefunden. Schließlich stand er vor dem Eingang zum Arbeitszimmer, einem Raum voller toter Tiere und dunklem Holz.
    Max wartete vor der Tür und horchte auf das Klicken einer Computertastatur, das Rascheln einer Buchseite, das Kratzen eines Füllers. Ein leises Seufzen von ihr.
    Hitze und Nervosität brodelten in ihm, während er reglos wartete.
    Nichts.
    Mit einem warnenden Räuspern betrat er den Raum und blickte gleich darauf in die toten Augen eines Leoparden, dessen Fell auf dem Boden ausgebreitet war.
    »Cori?« Der Schreibtisch war übersät mit Blättern und Broschüren, ein leise summender Laptop zeigte die Skyline von Chicago als Bildschirmschoner. Warum sollte sie ihre Papiere herumliegen, die Lichter brennen und ihren Computer eingeschaltet lassen?
    Er warf einen kurzen Blick auf die Schriftstücke, erkannte einen Aktionärsbericht, der an zahlreichen Stellen gelb markiert war, eine Tabelle mit handschriftlichen Anmerkungen, eine Akte mit der Aufschrift PETALUMA-CENTER/SONOMA COUNTY.
    Erneut rief er ihren Namen, schaute in die angrenzende Toilette und durchsuchte dann die restlichen Räume im Erdgeschoss. Er nahm die Treppe mit je zwei Stufen auf einmal und hielt am oberen Absatz inne, um auf Lebenszeichen zu horchen. Einen Fernseher, Musik, irgendetwas. Aber es war nichts zu hören.
    Durch die Flügeltüren am Ende des Flurs drang Licht. Max ging darauf zu. »Cori? Bist du da drin?«
    Er wartete eine Sekunde und trat dann ein. Ihr Bett war gemacht, der Raum wirkte unberührt. Alles war so, wie er es zuletzt gesehen hatte, nur die rosa Sachen, die sie getragen hatte, lagen auf der Chaiselongue im Ankleidezimmer.
    Wo zum Henker steckte sie?
    Und dann wusste er es. Im Kinderzimmer.
    Einen langen, ruhigen Atemzug lang verharrte er, ehe er an die Tür zu dem kleinen Nachbarzimmer klopfte. »He, Kleines, bist du da drin?«
    Nichts. Er presste sein Ohr an die Tür, dann drehte er langsam den Messingknauf. Drinnen war es stockfinster und menschenleer.
    Eine heiße Welle der Angst durchrauschte ihn. Wo um alles in der Welt war sie?
    Wie entfesselt raste er von Raum zu Raum, ohne innezuhalten, inzwischen kannte er jeden verdammten Quadratzentimeter dieses Gebäudes. Er nahm den Weg zurück, den er gekommen war, zurück zum Gästehaus, in der absurden Hoffnung, dass sie ihn vielleicht gesucht hatte.
    Er sah in der Garage nach – alle Fahrzeuge waren da.
    Er durchkämmte den nördlichen und den südlichen Rasen und trabte schließlich zur Mole hinunter, die schlimmsten Bilder schon vor Augen, von Kopf bis Fuß in Schweiß gebadet.
    Das Tor war unverschlossen. Er riss es auf und brachte den betonierten Steg in wenigen Sätzen hinter sich. Das Boot lag dunkel und

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