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Bullet Catcher 2: Max

Bullet Catcher 2: Max

Titel: Bullet Catcher 2: Max Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Angelausrüstung durchzusehen oder den Wetterbericht zu hören. Ehrlich gesagt, wusste ich nie so genau, was er da macht.«
    »Wie lange war er weg?«
    Sie überlegte einen Moment lang. »Vielleicht eine halbe Stunde, Stunde.«
    »Warst du noch wach, als er zurückkam?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Tee macht müde.«
    »Hat dein Mann auch davon getrunken?«
    »Nein. Er fand den Geschmack schrecklich.«
    »Wein?« Max beugte sich vor. »Hat er die Flasche ausgetrunken?«
    »Nein. Er hat nie viel Alkohol getrunken.«
    »Also, was ist dann passiert?«
    Sie stieß einen Atemzug aus und schlang sich die Arme um die Taille. »Vielleicht eine Stunde später, so um zwölf oder ein Uhr, stand er auf, um zur Toilette zu gehen. Ich habe ihn nicht wirklich gehört oder bin aufgewacht. Ich hörte Wasserrauschen – ob von der Klospülung oder vom Wasserhahn, kann ich nicht sagen. Das Nächste, was ich weiß, ist, dass er stöhnend im Bett lag und nach mir fasste.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er sagte …« Mit weidwunden Augen sah sie ihn an. »Er sagte: › Cara ‹ – so hat er mich genannt –, ›das war nicht für mich bestimmt.‹«
    »Was?«, drängte Max.
    »Ich weiß nicht, ich war nicht ganz bei Sinnen. Ich setzte mich auf, um das Licht einzuschalten, aber er hielt mich fest. Seine Hände waren so kalt, und sie zitterten.« Ihre Stimme brach, und er sah, wie sie schluckte. »Dann trug er mir auf, vorsichtig zu sein. Er sagte mir, ich könne … nicht vorsichtig genug sein. Dann sagte er es noch einmal: ›Das war nicht für mich bestimmt.‹ Und dann starb er.«
    Ihre Augen schimmerten vor ungeweinten Tränen.
    Sie hat ihn geliebt . Die Erkenntnis traf ihn wie ein Fausthieb, und er stand unvermittelt auf. »Das kann alles Mögliche bedeuten«, sagte er. »Vielleicht, dass sein Tod zu früh kam oder dass er nicht sein sollte.«
    »An so was habe ich auch gedacht«, stimmte sie zu und zog die Füße unter sich. »Aber da war etwas in der Art und Weise, wie er es gesagt hat … das mich plötzlich gegen jedermann misstrauisch gemacht hat.«
    Max ging zur anderen Seite der Terrasse und wandte sich dann wieder zu ihr um. »Warum hast du der Polizei nichts gesagt? Warum hast du nichts unternommen?«
    Sie zog den Bademantel über ihre nackten Beine. »Weil im Autopsiebericht stand, dass sein Tod durch Thrombose und Embolien verursacht worden sei und nichts darauf hindeute, dass ein Blutgerinnsel vorsätzlich herbeigeführt worden sei. Der Gutachter ging von einer natürlichen Todesursache aus.«
    »Hast du eine zweite Meinung eingeholt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »In den ersten paar Wochen war ich vollkommen benebelt. Ich stand unter Schock. Billy hat verrücktgespielt, hat mich mit irrsinnigen Anschuldigungen überhäuft, und ich habe nur versucht, alles möglichst von mir fernzuhalten. Bis vor etwa sechs Wochen konnte ich nicht geradeaus denken.«
    Er wartete einen Moment und überlegte, was er ihr sagen sollte. »Ich habe gerade herausgefunden, dass der Gutachter vermisst wird.«
    »Was? Der Mediziner, der die Autopsie gemacht hat? Yakima Bauer?«
    Max runzelte die Stirn. »Wie heißt er?«
    »Yakima Bauer. Er ist halb Deutscher, halb Japaner.«
    »Halb Japaner?« Er dachte daran, was er Dan nichtsahnend versprochen hatte. »Das könnte doch schwieriger werden, als ich dachte, ihn in Japan zu finden.«
    »Was meinst du?«
    Er erläuterte kurz, dass der Pathologe das Land verlassen hatte und dass er Dan gebeten hatte, ihn aufzuspüren.
    »Ich habe eine Kopie vom Autopsiebericht«, sagte sie. »Meinst du, es würde helfen, wenn du mal hineinschaust?«
    Er nickte. »Und mach eine Liste von allen, die deinem Mann den Tod gewünscht haben könnten.«
    »Das habe ich schon versucht. Aber ehrlich gesagt, habe ich niemanden gefunden. Ich werde sie dir zeigen.« Auf seinen neugierigen Blick hin setzte sie hinzu: »Ich habe insgeheim sämtliche Vorstandsmitglieder überprüft, habe ihre Personalakten und ihren E-Mail-Verkehr mit William gelesen. Detektive hätte ich erst dann eingeschaltet, wenn ich einen groben Hinweis hätte geben können. Aber je weiter ich vordringe, desto verwundbarer bin ich auch.«
    »Und deshalb hast du einen Bodyguard engagiert.«
    »Genau. Billys Mätzchen und seine große Klappe waren ein perfekter Vorwand für Personenschutz, sodass ich in aller Ruhe versuchen kann, mehr herauszufinden. Aber eines weiß ich sicher – Billy war es nicht.«
    Da war Max zufällig der gleichen Meinung.

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