Bullet Catcher 2: Max
einmal einen guten Schluck vom Scotch, und das Eis schlug gegen seine Lippen, während die scharfe Flüssigkeit in seiner Kehle brannte.
Die Schuldgefühle wurden zu einer schwarzen Kugel in seinem Bauch, die immer größer wurde und allmählich die Kontrolle übernahm. Er durfte sich nicht entspannen. Er hatte auf Galerieeröffnungen und Wohltätigkeitsveranstaltungen nichts verloren.
Er sollte zu Hause sein und herausfinden, wie er aus diesem Schlamassel wieder herauskam.
Er presste die Lider zusammen, während die Nadel in seiner Schläfe sich immer tiefer bohrte und es hinter seinen Augäpfeln zu pulsieren begann. Langsam öffnete er die Augen wieder. Betend, hoffend … Oh Scheiße !
Breezys kühle, feuchte Finger glitten über sein Glied, das aber schlapp blieb. »Komm schon, Baby«, gurrte sie und streichelte ihn. »Ich weiß doch, dass du das magst.«
Er setzte das Glas noch einmal an und spreizte die Beine. Er mochte das sehr wohl, ja. Er mochte es grundsätzlich, wenn Breezy sich um ihn kümmerte. Das tat sie immer, deshalb hatte er sie geheiratet. Er presste die Augen zu und versuchte seinen Schwanz dazu zu bringen, zu reagieren, aber der Schmerz in seinem Kopf war zu stark.
Was war das für ein Mann, der es nicht schaffte, sich von seiner willigen Frau im Fond einer Limo einen blasen zu lassen?
Sie rieb ihn erneut, leckte an ihren Fingern und schloss die feuchte Hand wieder um ihn.
Ein Mann, der Schuld auf sich geladen hatte, so einer war das.
Sie senkte den Kopf, um ihn in den Mund zu nehmen, aber er schob sie weg. »Nicht jetzt, Breezy.«
Mit funkelnden Augen sah sie ihn an, doch dann wurde ihr Blick weicher. »Wie du möchtest, Baby.«
Schatten schoben sich in seine Augenwinkel. »Später«, murmelte er. Wenn die Kopfschmerzattacke vorüber war, und vorausgesetzt, dass Reue, Scham und Sorge nicht alles Blut in sein Hirn statt in seinen Schwanz geleitet hatten, würde er sich an dieser Frau erfreuen, die er mit derselben Sorgfalt ausgesucht hatte, die er auf alle Entscheidungen verwandte, die sich auf sein Image auswirken würden.
Er musste nachdenken . Ganz egal wie schmerzhaft es war.
»Wo war der Bodyguard?«, fragte er unvermittelt, woraufhin Breezy sich aufrichtete und ihm sorgfältig seine Shorts zurechtrückte. »Er hat sich bei der Vorstandssitzung keine zwei Meter von ihr entfernt. Wie ist es möglich, dass jemand an ihm vorbeikonnte?«
Breezy zuckte die Achseln. »Sie ist ihm irgendwie entwischt und zu Swen gegangen.«
Giff leerte seinen Scotch in einem langen Zug, während das Innere der Limo in seinen Augenwinkeln immer schwärzer wurde. Er schloss die Augen, um etwas auszublenden, das all seine Sinne und Sorgen überlagerte.
Etwas, das sich auf widerliche Weise wie karmische Vergeltung anfühlte. Etwas, das er nicht mehr länger ignorieren konnte.
»Alles okay, Giff?«
Nichts war okay. Aber wie sollte er seiner bildschönen, hochgeschätzten Gattin erklären, dass die Welt, die sie mit ihrem scharfen Verstand, ihrem Modelkörper und ihrer allzeit bereiten Zunge erschaffen hatte, kurz vor dem Untergang stand? Wie konnte er Breezy erklären, dass er nach und nach sein Augenlicht verlor?
10
»Ronald Mendoza ist da«, kündigte Marta an.
Cori sah von ihrem Frisierspiegel auf; die Hand, mit der sie sich gerade die Wimpern tuschte, verharrte in der Luft. »Der Makler, der Williams Boot verkaufen soll?«
So wie jedes Mal, wenn Williams Name fiel, ließ Marta die Winkel ihres breiten Mundes traurig sinken. »Er ist unten an der Mole. Mit Mr Roper.«
Cori schnappte sich ein Paar Sneaker, und wenige Minuten später trat sie, einen Kaffee in der Hand, in die unangenehme feuchte Sommerhitze hinaus, um zur Mole zu gehen. Männerstimmen drangen vom Wasser her zu ihr herauf, und als sie sich dem Tor näherte, sah sie Max am Heck stehen, ins Gespräch vertieft mit dem Makler, den sie damit beauftragt hatte, die 15-Meter-Motorjacht zu verkaufen. Sie verlangsamte ihre Schritte und nahm das Bild des Mannes in sich auf, den sie einmal so sehr geliebt hatte, dass sein Anblick sie geschmerzt hatte.
Und noch immer schmerzte.
Er trug ein weißes Poloshirt über seinen hellen Baumwollhosen, und die kurzen Ärmel taten genau das, was Cori jetzt am liebsten mit ihren Händen getan hätte – sie schlossen sich um seinen bemerkenswerten Bizeps, wie aus Freude daran, diesen granitharten Muskel zu drücken. Sein dunkles Haar wurde von der leichten Brise zerzaust; keine Frau hätte
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