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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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»Was denn ?«
    »Ich weiß nicht genau .« Sie hielt ihm eine der Karten hin. »Es sieht aus wie ein ganzer Stapel … Abschiedsbriefe .«
    Johnny hockte sich neben sie. »Du meinst, sie hat mehrere davon geschrieben? Zum Üben etwa ?«
    Sage blätterte die Karten durch. »Ich weiß nicht. Aber ich hatte keine Ahnung, dass sie so unglücklich war .« Seufzend lehnte sie sich zurück, um an ihm vorbei auf das Poster zu schauen. »Aber ich werde herausfinden, was passiert ist, und wenn ich selbst dabei draufgehe .«
    »Nicht, solange ich dabei bin .«
    Sie lächelte leicht über den beschützenden Unterton in seiner Stimme. »Ist nur so eine Redensart .«
    Das hoffte sie zumindest.

8
     
    Ohne Vorwarnung war plötzlich alles dunkel. Es folgte ein Sekundenbruchteil überraschte Stille. Dann jagte ein blauer Laserstrahl über den polierten Holzboden, noch einer und noch einer, im Rhythmus eines donnernden Basses, der aus einem Subwoofer von der Größe eines mittleren Wohnhauses zu dringen schien.
    Bumm-bumm. Bumm-bumm.
    Jemand schrie. Jemand pfiff.
    Johnny nahm behutsam Sages Hand und sah sie an, aber ihr Blick war fest geradeaus gerichtet, ihre Anspannung förmlich greifbar.
    »Meine Damen und Herren !« , dröhnte eine Stimme aus unzähligen Lautsprechern, und das Stadion bebte bei jedem Wort. »Willkommen in der Manzi-Arena, der Heimat der einzigartigen New England Blizzaaaards !«
    In dem ohrenbetäubenden Jubel, der folgte, drückte Johnny Sages Finger und beugte sich zu ihr, um ihr ins Ohr zu sagen: »Ich stehe ja mehr auf die New York Knicks .«
    Sie warf ihm einen Blick zu, der ihn daran erinnern sollte, dass sie trotz Händchenhaltens und Spitzenplätzen nicht wegen des Sports hier waren.
    Es war die Fortsetzung einer Suche, die begonnen hatte, kurz nachdem der Mann von der Spurensicherung gegangen war, mit der Nachricht, dass er in Keishas Zimmer zwar keine Fingerabdrücke gefunden, aber ansonsten alles Mögliche mitgenommen habe. Sage hatte sich sofort an ihren Computer gesetzt und eine Liste aller Personen erstellt, die Keisha gekannt hatte. Zu Johnnys Überraschung hatte sie Keishas Adressbuch kopiert und alle ihre E-Mails aus den vier Wochen vor ihrem Tod gespeichert.
    Was ihn noch mehr überrascht hatte, war ihre Bitte, seine Pläne für ein fantastisches Dinner über den Haufen zu werfen und stattdessen in der Manzi-Arena einen Hotdog zu essen. Er hielt das zunächst für einen Scherz, aber dann brachte sie einen weißen Umschlag zum Vorschein, und er zweifelte nicht daran, dass sie allein hier wäre, wenn er nicht mitgewollt hätte.
    Der Bassbeat wurde noch lauter, bis die ersten Klänge einer bekannten Diskonummer die Ränge zu weiteren Jubelstürmen hinrissen.
    »Seid ihr bereit ?« , brüllte der Stadionsprecher. Angesichts der noch nicht ausreichend lärmenden Reaktion brüllte er erneut: »Boston, Massachusetts, seid ihr bereit ?«
    Daraufhin lieferten ihm die rund achtzehntausend Zuschauer den erwünschten tosenden Jubel.
    »Denn es wird ein Schneesturm kommen !«
    Das wahnwitzige Geschrei erreichte einen neuen Höhepunkt.
    »Und dieser Sturm ist brandheiß !« Seine Stimme schwoll an. »Zweiundzwanzig der schönsten, begabtesten, umwerfendsten Mädchen der Welt … die jedes Eis zum Schmelzen bringen !«
    Zwei zweiflüglige Tore öffneten sich, und eine Wolke Trockeneisnebel ergoss sich über das Basketballfeld. Die Musik hämmerte, und das Publikum brachte vor Begeisterung klatschend und stampfend die Halle zum Beben.
    Aus den Lautsprechern hauchte eine hohe Frauenstimme: »Won’t you take me to … «
    Die Antwort kam einstimmig und ohrenbetäubend: »Funkytown !«
    Wie alle anderen auch stand Sage auf und zog Johnny mit sich, sodass sie über die erste Reihe sehen konnten. Durch Rauch und Nebel wurden zwei Reihen glitzernder Mädchen in hautengen Lederhotpants und silbernen Neckholdertops sichtbar, die sich wie flüssiges Quecksilber über den Boden ergossen.
    Beine kickten synchron, langes Haar in jeder erdenklichen Farbe schwang in einer einzigen Welle von einer Seite auf die andere. Zweiundzwanzig strahlende Gesichter erhellten die Arena, während weiß-blaue Spotlights herabregneten auf sonnengebräunte Oberschenkel, pralle Hintern, alles in allem eine beeindruckende Darbietung des Schönsten, was die Natur – und ein paar Schönheitschirurgen – hervorbringen konnte. Johnny nahm die Zurschaustellung schierer Weiblichkeit kaum wahr. Vor seinem geistigen Auge tanzten immer noch zwei

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