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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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es jetzt noch irgendetwas, das sie tun konnte?
    Und ob! Onkel Spessard hatte ihr die Eskimorolle beigebracht, als sie zehn war, und sie war immer ziemlich gut darin gewesen. Sie musste sich nur mit vollem Gewicht zur Seite werfen und das Kanu mit sich reißen, dann würde es sich drehen. Die Frage war nur, ob das auch klappte, wenn ein Hundert-Kilo-Kerl an Bord saß.
    Wenn es klappte, wusste sie genau, was sie tun musste. Sie würde unter den gekenterten Bootsrumpf kriechen, in dessen Luftblase sie atmen konnte, und davonstrampeln. Alligatoren bissen normalerweise nicht, solange sie sich nicht bedroht fühlten – sonst war man erledigt. Vielleicht würde er schießen; aber würde die Waffe unter Wasser funktionieren? Könnte eine Kugel das Boot durchschlagen? Es war aus Metall, vielleicht also nicht.
    Aber sie hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren.
    Mit geballten Fäusten holte sie tief Luft und beugte sich nach vorne.
    »Hey!« Genau wie sie gehofft hatte, stand er instinktiv auf, und sie warf sich mit ihrem ganzen Gewicht auf eine Seite. Genau in dem Moment, als das Boot kippte und verkehrt herum auf ihr landete, hörte sie einen Schuss – und dann zwei weitere.
    Schoss er unter Wasser auf sie?
    Sie trat panisch um sich, bestimmt war sie getroffen worden. Aber nichts tat ihr weh. Sie hielt sich an den Bootsrändern fest und zog sich hoch, bis sie in der Luftblase wieder atmen konnte, und strampelte wie wild durch das trübe Wasser davon.
    Er müsste in den Schlamm tauchen, um sie zu treffen – und das würde er wahrscheinlich auch tun.
    Sie trat wie eine Verrückte, und ihr Atem hallte laut in der engen Luftkammer. Doch dann hörte sie … eine weibliche Stimme, die ihren Namen rief. Und einen Mann, der ebenfalls nach ihr rief.
    Eine Sekunde lang verharrte sie reglos und hielt den Atem an, um besser zu hören.
    »Kristen! Halt!«
    War das ein Trick?
    Sie strampelte weiter und kam sogar rasch voran, bis sie spürte, dass das Boot schaukelte.
    Jetzt hatte er sie. Er war ein skrupelloser Killer, der sich von nichts aufhalten ließ, um seinen Auftrag zu erledigen.
    Etwas näherte sich, sie spürte es mehr, als sie es sah, dann tauchte ein Kopf neben ihr auf.
    Es war nicht Attila.
    »Kristen«, keuchte der Mann. »Alles ist gut. Er ist tot. Sie sind in Sicherheit.«
    »Jack?«
    Das Wasser tropfte aus seinen Haaren, als er nickte. Dann nahm er die Bootsränder und richtete das Boot wieder auf. Er half ihr hinein und kletterte hinterher. Einen Augenblick lang saßen sie nur stumm da und sahen einander an.
    »Ihre Mutter«, sagte er und atmete tief durch, »hat ganz schön zähe Töchter zur Welt gebracht.«
    Töchter? »Haben Sie Töchter gesagt?«
    Hinter der Insel tauchte das Motorboot auf, am Steuer eine hochgewachsene Frau mit schwarzem Haar – die Fremde aus dem Schuppen?
    Attila hockte in sich zusammengesunken hinter ihr, und tatsächlich, er war tot.
    Während sie ihr Boot an das Kanu heranlenkte, warf die Frau Jack erst ein, dann ein zweites Paddel zu. »Alles in Ordnung?«, fragte sie, an Kristen gewandt.
    Kristen nickte und sah dann Jack an. »Haben Sie Töchter gesagt? Mehrzahl?«
    »Wir treffen uns dort«, sagte die Frau zu Jack und deutete auf den Steg. »Ach ja, guter Schuss für einen Linkshänder.«
    »Vom Hals an abwärts«, rief er ihr donnernd nach. »Das ist mein Preis!« Dann lächelte er Kristen an. »Ja, ich sagte: Töchter.«
    Auf dem Weg zurück zum Steg erzählte er ihr die ganze, wunderbare, unfassbare Geschichte.
    Sie hatte Schwestern.

21
    Zum ersten Mal seit dreißig Jahren trug Eileen Stafford Gelb – die Farbe der Sonne. Nur Jack würde ermessen können, was das für sie bedeutete. Sie hatte den ganzen Tag geweint, nachdem sie sein Paket geöffnet hatte. Das Paket, in dem unter anderem eine einfache blonde Perücke gewesen war.
    Sie hatte ihm versprochen, sie heute den ganzen Tag zu tragen. Denn heute würden sie alle kommen und den Prozess in Gang bringen, der in ihre Entlassung münden sollte. Zuerst würde sie ihre Mädchen sehen, dann mit ein paar Anwälten sprechen und schließlich mit der Anstaltsleitung.
    Jack hatte ihr erklärt, dass das Ganze mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate dauern würde, dass aber nichts mehr schiefgehen konnte. Und wenn es so weit war, würde sie wieder Gelb tragen.
    Denn Gelb war die Farbe des Glücks, und Eileen hätte nicht glücklicher sein können. Jack Culver hatte das Verbrechen aufgeklärt, die Mordwaffe gefunden, ihr das Leben gerettet und

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