Bullet Catcher: Jack (German Edition)
nächsten Moment ging die Bombe hoch. Er hat sein eigenes Leben gerettet …«
Jack schloss seine Arme fester um sie. »Aber nicht sein Baby.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nicht Cilla.«
Nach einer Weile sah sie ihn wieder an. »Wir ließen uns scheiden, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, mich in einem Raum mit ihm aufzuhalten. Aber dann … Es gärte in mir … und es wurde immer schlimmer. Ich wollte nur noch Rache.«
»Ich hoffe nur, du hast den Scheißkerl umgelegt.«
Sie lächelte. »Culver, der Racheengel. Ja, habe ich. Nur …« Sie schloss die Augen. »Es ging ziemlich böse aus.«
»Inwiefern?«
»Ich sorgte dafür, dass wir uns an einem Einsatzort treffen würden, etwa ein Jahr später. Ich hatte den Auftrag, einen führenden Al-Qaida-Terroristen auszuschalten, der enge Verbindungen zum Herzen der Organisation hatte. Eine Mission mit höchster Bedeutung für die nationale Sicherheit.« Sie legte einen Moment lang die Hand auf ihre Augen. »Ich pfiff auf den Auftrag, hielt mich nicht an den Plan und legte stattdessen Roland um.«
Jack hob die Brauen. »Konsequenzen?«
»Allerdings. Und zwar massivster Art.« Sie schluckte. »Die Zielperson entkam, die CIA stellte die Ermittlungen ein, zahlreiche Agenten flogen auf …«
»Nicht das Ende der Welt.«
»Und al-Qaida jagte im Kosovo eine Schule in die Luft.«
»Weil du deinen Ex erschossen hast?«
»Der Schuss hatte einen Dominoeffekt.«
»Glaubst du nicht, das wäre auch passiert, wenn du die Operation nicht hättest platzen lassen?«
»Ich habe keine Ahnung. Aber ich habe heftigste Schuldgefühle.«
Schuld und Schmerz – eine fatale Mischung, die Jack bestens vertraut war. »Ich nehme an, du wurdest bestraft. Hast du deshalb die CIA verlassen?«
»Nein«, sagte sie. »Sie haben mich in eine geschlossene Anstalt geschickt.«
»Für wie lange?«
»Lange genug. Es kam heraus, dass Roland sensible Daten nach Korea verkauft hat und die ganze Zeit als Doppelagent tätig war.«
»Es war also in Wahrheit eine Heldentat von dir, ihn auszuschalten.«
»Als ich ihn tötete, hatte ich keine Ahnung, dass er ein Verräter war, Jack. Ich war allein auf Rache aus. Ich wollte Vergeltung, um meinen inneren Frieden zu finden.«
»Und? Hast du ihn gefunden?«
Sie lachte bitter. »Nein. Hätte ich sonst diese weiße Strähne im Haar und würde jede Nacht wach liegen? Ich konnte den Schmerz nur betäuben, indem ich mich voll und ganz darauf stürzte, Leben zu schützen, anstatt es zu vernichten.«
Jack fuhr zärtlich die Kontur ihrer Wange nach. »Deshalb hältst du dich immer strikt an Pläne und verachtest alle, die auf eigene Faust handeln.«
»Ich verachte dich doch nicht deswegen«, wehrte sie ab. »Aber dich zu lieben ist … schon ein bisschen seltsam.«
»Aber du tust es.«
»Dich lieben?« Sie lächelte. »Aus tiefstem Herzen.«
Aus tiefstem Herzen. Das war gut. Das tat gut.
Er küsste sie zärtlich, legte sie auf den Rücken und fuhr ihr mit einem Finger über ihr Dekolleté und die süßen Perlen. »In jener Nacht, beim ersten Mal, weißt du noch, warum wir in den Dschungel mussten?«
»Wenn ich mich recht entsinne, war das nicht gerade ein militärisches Manöver. Unser Klient war Reed Consolmagno, der Formel-1-Pilot. Er wollte in Kuala Lumpur beim Grandprix mitfahren.«
»Und dann bekam er plötzlich wahnsinnige Lust auf Wasser aus dem Regenwald. Er hätte das Rennen nicht antreten können, kannst du dich erinnern?«
»Bestens. Ich wollte, dass du allein gehst, aber natürlich hast du mich überredet mitzukommen. Und dann sind wir in diesen Sturzregen geraten und mussten die Nacht in einer Schlammhütte verbringen.«
»Ich hab die ganze Sache eingefädelt.«
»Du hast es regnen lassen?«
Er beugte sich näher und legte seinen Mund auf ihr Ohr. »Er hatte sechs Kanister Wasser aus dem Regenwald. Ich hab sie alle ausgeleert.«
»Nur um mit mir in den Dschungel zu gehen?«
»Genau. Ich wollte mit dir allein sein, um dir etwas zu sagen, aber dann sahen wir …« In dem Moment dämmerte ihm die Erkenntnis. »Diese Schulkinder, und du hast vollkommen die Nerven verloren.«
»Jetzt weißt du, warum.«
Er hielt sie fester und wünschte sich nichts mehr, als ihre Qualen endlich auslöschen zu können. »Lass los, Lucy. Du musst einfach loslassen.«
»Ich weiß. Ich versuche es ja.« Sie sah zu ihm hoch. »Was wolltest du mir denn da draußen im Dschungel sagen?«
»Dass ich dich liebe.« Er verwob seine Finger in ihrem Haar und sah
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