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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Wagen vor ihrem Zimmer ab. »Bist du sicher, dass du allein klarkommst? Vielleicht sollte ich lieber bei dir bleiben.«
    »Ich komme schon zurecht.« Sie öffnete die Beifahrertür.
    »Du könntest auch in der Wohnung übernachten, K. Niemand wird dich sehen.«
    »Das Risiko darf ich nicht eingehen. Viel zu viele kennen mich dort in der Gegend. Wirst du Mom anrufen und ihr erzählen, was heute Abend passiert ist? Es wäre irgendwie seltsam, wenn du es nicht tätest.«
    »Ich hasse es, mit ihr zu reden. Sie hört nicht auf, deinetwegen zu heulen.«
    Der Gedanke machte ihr das Herz schwer. Arme Mama. Sie hatte es nicht verdient, so zu leiden. »Theo, ich glaube wirklich, wir können es ihr erzählen.«
    »Denk nicht mal im Traum daran, Kristen.« Die Stimme duldete keinen Widerspruch. »Du weißt sehr wohl, wem sie es brühwarm erzählen würde. Ach was, sie würde es gleich der ganzen Welt verraten, weil sie einfach nicht ihren Mund halten kann. Aber vor allem ihm würde sie es erzählen.«
    »Nicht wenn sie wüsste, dass er versucht hat, mich umzubringen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie würde dir nie glauben, Kristen. Für sie ist er ein Gott.«
    Traurig musste sie ihm zustimmen. Sie warf ihm beim Aussteigen eine Kusshand zu und ging zu ihrer Zimmertür, wohl wissend, dass er ihr nachsehen würde, bis sie hineingegangen war und die Tür hinter sich abgeschlossen hatte. Als er weg war, schlüpfte sie wieder hinaus, ging zu dem Mietwagen, den sie sich tags zuvor besorgt und bar bezahlt hatte, und fuhr davon.

7
    Sie hatte ihre Abendrobe noch nicht ausgezogen. Auch nicht die High Heels. Im Grunde hatte Lucy noch nichts unternommen, um es sich bequem zu machen. Sie hatten sich in ihrer weitläufigen Dreizimmersuite zur Nachbesprechung getroffen, aus dem Aquarium kamen nach und nach die Berichte, und Sage Valentine überprüfte vom Hauptquartier aus jeden einzelnen Namen von der Gästeliste in der eindrucksvollen Bullet-Catcher-Datenbank.
    Jack krempelte die Ärmel hoch und trat um den Esstisch herum, den sie zu ihrer Konferenzzentrale gemacht hatte. Er lehnte sich über Gabriel, dessen langes Haar im Nacken zusammengebunden war, und verfolgte aufmerksam die Videobilder von der Gala.
    Kristen Carpenter war nicht zu sehen. Überhaupt gab es nur eine kurze Aufnahme der Frau, die er gesehen hatte – leider unscharf und aus einem Winkel, der es nicht ermöglichte, ihr Gesicht ganz zu erkennen.
    Lucy war derweil beschäftigt: In aller Ruhe leitete sie die Diskussion, warf Fragen und Anmerkungen ein, fällte Entscheidungen, wog Argumente ab, stellte Thesen auf, recherchierte und ermutigte alle Anwesenden, es ihr gleichzutun. Einmal in der Stunde telefonierte sie mit Marilee, um die letzten Details für den Einsatz des Bullet-Catcher-Teams zu besprechen, das morgen nach Willow Marsh fahren sollte – auch wenn Richter Higgins noch operiert wurde und erst in ein paar Tagen aus der Klinik entlassen werden würde.
    Als sie zu Aufnahmen einer dunkelhaarigen Frau kamen, die Sekunden vor dem Schuss durch die Hintertür stürmte und – von Jack verfolgt – davonrannte, nickte Lucy ihm kaum merklich zu. Für sie war das schon eine Entschuldigung.
    Es war kurz vor drei Uhr morgens, als die anderen gingen. Owen war der Letzte. Seine breiten Schultern steckten noch immer in seinem Smoking, und er ließ Jack nicht aus den Augen, als wären sie Feinde fürs Leben. Er sagte kein Wort, aber seine Körpersprache war deutlich genug. Soll ich diesen Mistkerl, der unseren Plan über den Haufen geworfen hat, aus dem Zimmer entfernen, Chefin?
    Jack durfte also nicht nur weiterleben, sondern auch noch allein bei ihr bleiben. Das würde die Gerüchteküche anheizen.
    Er ließ sich in einen Sessel im Wohnzimmer sinken, hob die Füße auf einen Hocker und sah Lucy zu, wie sie in ihrem langen blutroten Kleid und den Böse-Mädchen-Schuhen im Zimmer umherging.
    »Ich nehme an, du erwartest eine ordentliche Entschuldigung.« Sie stand am Tisch und rückte Papierstapel gerade, ohne ihn anzusehen. Eine dicke schwarze Strähne verdeckte halb ihr Gesicht.
    Als er nicht reagierte, fuhr sie fort, die Papiere auf dem Tisch zu Lucy-typischen Häufchen zu ordnen. »Ich habe ihr Gesicht nicht gesehen, und ich glaube immer noch, dass du dir Illusionen über ihre Identität machst. Aber ich bin auch der Meinung, dass diese Frau etwas mit dem Attentat zu tun haben muss, sonst wäre sie nicht Hals über Kopf geflohen. Du hattest also gute Gründe, dich über den

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