Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
sich. »Ein Opal, der Stein Australiens«, sagte er und drehte die Kette so, dass sich das Licht in dem schimmernden Stein und den im Halbkreis angeordneten winzigen Brillanten spiegelte. Er ließ die Hände sinken, um ihr in die Augen zu sehen. »Er bringt Unglück. Wusstest du das?«
»Ich habe davon gehört.« Sie drehte sich um und wandte ihm ihren Nacken zu. »Er stammt von meiner Mutter. Sie hat ihn mir geschenkt, als ich nach Kalifornien zog, damit ich immer ein Stück von ihr bei mir habe.«
Er hob das Kettchen über ihren Kopf und legte die beiden Enden aneinander. »Du bist also nicht abergläubisch?«
Ihre Schultern hoben sich. »Ich respektiere solche Dinge, aber ich denke, in diesem Fall geht der Aberglaube darauf zurück, dass der Stein sehr weich ist und leicht bricht. Glaubst du an so was wie Schicksal oder Glücksbringer? Du kommst mir dafür viel zu pragmatisch vor.«
»Ich habe zwei Jahre lang bei Aborigines gelebt. Ich glaube daran, dass alles möglich ist.« Mit dem Fingernagel schob er den Bügel zurück, der alt und brüchig war. Als er die Kette auf ihre Haut legte, konnte er sich einen raschen Kuss nicht verkneifen. Dabei stieg ihm eine süße Duftwolke in die Nase.
»Mmm … Du siehst nicht nur wundervoll aus, du riechst und schmeckst auch so.« Er dehnte die Worte, weil er wusste, dass sie das liebte.
Sie legte den Kopf schief, um noch mehr von ihrem Nacken zu offenbaren. Er fuhr mit der Zunge darüber, legte seine Hände um ihre Schultern und zog sie näher, damit sie spüren konnte, wie prompt er reagierte.
Er strich mit den Fingern über ihren zarten Haaransatz und spürte zufrieden, wie sie Gänsehaut bekam. »Du weißt, dass ich morgen nach Oregon aufbrechen muss.«
Sie stieß ein leises Seufzen aus. Aus Enttäuschung? Oder Resignation? Vielleicht brachte sie aber auch nur zum Ausdruck, dass sie es mochte, wenn sein Atem über ihre Haut strich.
»Aber heute Abend«, sagte er leise und lehnte sich zurück, um den Kastanienton zu bewundern, den die untergehende Sonne in ihr dunkles Haar mischte. »Heute Abend … « Er streichelte ihren Hals und ließ einen Finger in ihr weiches Haar gleiten, während er sich vorstellte, wie er weiter unten in sie glitt.
Der Gedanke ließ seinen Schwanz hart werden. Mit einem Seufzen ließ sie ihren Kopf nach vorne sinken, und er neigte sich zu ihr, um sanft an ihr zu knabbern.
Doch dann setzte sein Herzschlag für einen Moment aus, seine Augen weiteten sich, und seine Kehle wurde eng.
Verdammte Scheiße … da war es! Kaum größer als ein Fingernagel, zwei Fingerbreit von ihrem Haaransatz entfernt, verborgen unter dichten, braunen Strähnen, sodass sie selbst es nicht sehen konnte.
Das Tattoo.
»Miranda … « Seine Stimme musste ihr angestrengt vorkommen, denn sie sah sich über die Schulter zu ihm um.
»Ja?«
»Wusstest du … « Er atmete tief durch. »Wusstest du, dass du ein … ein Mal hast? Am Haaransatz?«
Sie fasste es an. »Ja, das ist ein Muttermal.«
Oh nein, das ist es nicht . »Sicher?«
Lachend drehte sie sich um. »Ja, sicher. Meine Mutter hat mir gesagt, dass ich es schon mein Leben lang habe. Ich kann es selbst nicht wirklich sehen, aber meine Friseurin meinte, es sehe aus wie ›Hi ‹ – sie hat sich kaputtgelacht, als sie es entdeckte.«
»Lass es mich noch mal sehen.« Er teilte ihr Haar und betrachtete das seltsame Mal. Es sah aus wie ein kleines h und ein i ohne Punkt.
Miranda trat einen Schritt zurück und deutete auf seine Jeans und sein T-Shirt. »Du willst dich wahrscheinlich auch noch umziehen.«
»Ja«, sagte er, während in seinem Kopf die Gedanken rasten. Was sollte er ihr sagen? Wie sollte er es ihr sagen? Und wann war der beste Zeitpunkt?
»Ich will zu meiner eigenen Lesung nicht zu spät kommen. Zumal diese unglaubliche Suzette tatsächlich irgendwo in San Diego noch vierzig Exemplare meines Buches aufgetrieben hat.«
Jetzt konnte er es ihr nicht sagen. Das wäre Sabotage einer ganz anderen Art, mit der er ihr den Abend aber genauso ruinieren würde. Er würde später mit ihr reden.
Sie legte ihm eine Fingerspitze auf die Lippen und musterte sein Gesicht. »Du bist mit den Gedanken woanders, Adrien. Ich sehe das.«
»Ich denke an später.«
Sie schenkte ihm ein provozierendes Lächeln und hob sich auf die Zehenspitzen, um ihn sanft auf den Mund zu küssen. »Ich auch.«
Noch ahnte sie nicht, welchen Schmerz er ihr zufügen würde.
14
Gerade als Miranda dachte, sie hätte den Mann
Weitere Kostenlose Bücher