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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Vorfreude knisterte über ihr Rückgrat … oder war das wieder Adriens Finger in ihrem Nacken?
    Er setzte einen Kuss auf die Stelle und flüsterte: »Viel Glück.«
    Verdammter Mist, sie hatte immer noch dieses Muskelpaket dabei.
    Der Typ war an ihrer Seite, als Miranda Lang wie ein strahlender weißer Schwan in das Museum rauschte – ein angeheuerter Beschützer mit einer Frisur wie ein Rockstar und einem hollywoodreifen Dreitagebart. Er trug eine Pilotenbrille mit Verlaufsglas, die die Museumsbesucher zweifellos für ein ultrahippes Accessoire hielten, doch Eddie Dobson wusste es besser: Sie sollte die Augen verbergen.
    Eddie war ein wenig besorgt über die verschärften Sicherheitsmaßnahmen gewesen, als er vor zwanzig Minuten hier angekommen war. Überrascht hatten sie ihn allerdings nicht, nach dem, was am Vorabend in Los Angeles passiert war. Ihm war das alles egal. Er hatte sein ganzes Leben lang noch keine Schusswaffe bei sich getragen, trotzdem war sein Plan tödlich, das hatte er bislang auf jeder Ebene bewiesen. Doch er würde die neueste Version von Halo darauf verwetten, dass der Leibwächter, der die scharfe Forscherin beschützte, eine Walther oder eine Glock unter seinem teuren Jackett verbarg. Der Typ stand offenbar in engem Kontakt mit dem Sicherheitsdienst, die wussten also sicherlich, dass er und seine Waffe heute Abend hier waren.
    Das würde die Sache etwas komplizierter machen, den Schwierigkeitsgrad des Spiels erhöhen. Aber da er nur hier war, um die Autorin wissen zu lassen, dass hier eine höhere Macht am Werk war, konnte er sein Ziel trotzdem erreichen. Er griff in seine Tasche, um die kabellose Steuereinheit zu befühlen, und konnte sich kaum ein Lächeln verkneifen.
    Er konnte per Knopfdruck alles kontrollieren. Das war es, was ihm an der ganze Sache am meisten gefiel. Es war wie ein Videospiel, nur dass er mittendrin war, ein echter Teil davon. Er sah sich in der höhlenartigen Rundhalle um, betrachtete die massiven Säulen mit den nachgemachten Maya-Reliefs und die Stellwände, die diesen zentralen Raum von anderen Ausstellungen trennten.
    Im Grunde war alles wie in einem Computer-Rollenspiel, samt unbekannter Figuren und Strukturen. Und er war der Ego-Shooter mit dem Finger am Drücker. Vielleicht würde ihm Mister Hollywood sogar noch ein wenig Extraspaß bescheren.
    Eine temperamentvolle Blondine in einem schmalen Rock eröffnete die Veranstaltung mit einer Ansprache. Eddie hielt sich im Hintergrund, zwischen den verweichlichten Intellektuellen der Stadt. Jung, schlank und ohne hervorstechende Merkmale, war er niemandem aufgefallen. Das war seine größte Stärke: Er war unsichtbar. Und wie der Held jedes guten Games war auch er unbesiegbar.
    Während der Eröffnungsrede schob sich der Bodyguard durch die Menge, immer näher an das Pult heran. Eines musste ihm Eddie lassen – er war unauffällig, aufmerksam und geschickt. Das würde diese Spielrunde erheblich spannender machen.
    Es wäre cool, zu sehen, wie gut er wirklich war, nur so zum Spaß.
    Eddie verlagerte das Gewicht auf den anderen Fuß und räusperte sich, ehe er seinen Blick auf die Autorin richtete, die neben dem Pult stand, an dem Blondie ihren Werdegang vorlas. Der Bodyguard scannte das Publikum, und Eddie spürte förmlich, wie sich sein Blick in ihn bohrte. Er trat erneut auf den anderen Fuß und hob mit gespielter Entschlossenheit die Hand. Eine provokative Sekunde später senkte er sie mit einer schwungvollen Bewegung, als wäre er in Gears of War auf Ebene sieben unterwegs, in seine Hosentasche.
    Er sah, wie sich der Bodyguard augenblicklich anspannte und seinen Arm beugte, als wollte er die Waffe ziehen. Abwartend und aufmerksam verharrte er in der Stellung.
    Ihre Blicke verschränkten sich ineinander. Eddie musste unwillkürlich grinsen, als er ein Taschentuch aus der Hose zog und es schüttelte, um wie ein Zauberer zu zeigen, dass es leer war. Er schnäuzte sich ausgiebig die Nase, und sein leises amüsiertes Prusten ging in dem Stoffballen unter.
    Es wäre wahrscheinlich klüger gewesen, den Typ nicht auf sich aufmerksam zu machen, doch Eddie hatte der Versuchung nicht widerstehen können. Der Kerl war groß und bewaffnet und sah aus, als würde er in einem Monat mehr Frauen flachlegen als Eddie in seinem ganzen Leben.
    Doch heute lag die Macht in Eddies Hand. Besser gesagt, in seiner Hosentasche.
    Die Eröffnungsrede endete mit höflichem Applaus, dann trat Dr. Lang hinter das Pult. Sie war hübsch, eine

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