Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
Mischung aus Julia Roberts und Andie MacDowell, der Typ Frau, der Eddie wahrscheinlich selbst dann nicht bemerkt hätte, wenn er sich vor ihren Augen nackt ausgezogen und mit einer Million Dollar und den Schlüsseln zu einer Luxusyacht gewedelt hätte. Doch sie war auch Professorin. Wenn er aufs College gegangen wäre, hätte sie ihn vielleicht gemocht, weil er ein komischer Kauz war, denn die galten als klug.
    Als der Applaus verebbt war, zog er sich ein paar Schritte zurück, neben den steinernen Turm hinten im Raum. Seine Spielstrategie begann und endete bei diesem Ding mit dem lateinischen Namen, Stella oder Stelae oder so ähnlich.
    Er musste sehr dicht stehen, wenn er den Auslöser drückte. Anschließend würde er binnen dreiundzwanzig Sekunden draußen sein müssen, aber er hatte seine Flucht bereits am Nachmittag geplant. Und obwohl er direkt auf sie zugegangen und sogar mit ihr gesprochen hatte, hatte sie ihn nicht wahrgenommen.
    Etwas Zeit blieb ihm für ihr weitschweifiges Geschwafel. Sie begann mit leiser Stimme, und ihr Blick wanderte zu einem imaginären Punkt im Hintergrund und wieder zurück zu ihrem Bodyguard. Der Typ hatte sich nahe genug an das Pult gestellt, um sich auf sie zu werfen, wenn es sein musste. Ohne dabei das Publikum aus den Augen zu lassen, sah er sie an, als könnte er es gar nicht erwarten, genau das zu tun.
    »Es wird keinen Kataklysmus geben, keine Apokalypse und keine Kosmogenese, die den Übergang eines Zeitalters in ein anderes markiert«, schwadronierte sie daher. Er hörte gar nicht hin. Den Quatsch kannte er ohnehin zur Genüge.
    Mit jedem Satz wurde sie lockerer, und nach ein paar Minuten hatte sie endgültig Oberwasser. Ihre Stimme wurde lauter und selbstbewusster, und sie sah nicht mehr länger auf ihren Bodyguard. Das versnobte Publikum lauschte ergriffen. Was für ein Haufen Idioten.
    Aber sie hatte sie in Bann gezogen, und sie wusste es.
    Tut mir leid, Frau Doktor. Ab jetzt geht’s auf dem nächsten Level weiter.
    »Am 18. Januar 909 oder zehn-vier-null-null-null wurde die letzte Stele der Langen Zählung in Piedras Negras errichtet, ein Monument, ganz ähnlich dem, das wir hier sehen … « Sie deutete auf die über sieben Meter hohe Riesensäule, neben der er stand. Auf die er am Nachmittag geklettert war, gleich nachdem sie mit Mister Hollywood losgezogen war, um festzustellen, dass die Bücher verschwunden waren. Irgendwie war es ihnen gelungen, das Problem zu lösen. Das würde ihnen in diesem Fall nicht gelingen.
    Er wartete, bis alle Augen wieder auf sie gerichtet waren und sie zu der Passage kam, in der es darum ging, dass sie alle weiterhin selig wie die Babys schlafen durften, auch nach dem einundzwanzigsten Dezember 2012. Sollten sie ruhig schlafen – und zwar für immer. Er selbst folgte der Spur des Königs, oder besser gesagt, den Geldkanälen, die dieser für ihn geöffnet hatte.
    Es wurde Zeit, sie daran zu erinnern, wer hier das Sagen hatte. Sein Herzschlag beschleunigte sich, und seine Finger zitterten, so wie in Momenten, wenn er das Zellophan von der CD - ROM eines neuen Spiels entfernte. Er konnte es dann immer kaum erwarten zu spielen, auf den nächsten Level zu gelangen, zu töten und über das vermutlich picklige, teiggesichtige, Cola saufende Genie zu triumphieren, das sich all das ausgedacht hatte.
    Schweißtropfen rannen ihm in den Kragen und über die Schläfen, als er sich vorsichtig und langsam in Richtung der halbhohen Stellwand zurückzog, die die Rundhalle umgab. Er blickte zur Spitze der größten der drei Steinsäulen hoch und konzentrierte sich mit allen Sinnen auf die Stelle, wo alles beginnen würde. Seine Hand zitterte ein wenig, und er wischte sich über Oberlippe und Mund.
    Es geht los, Leute . So langsam, dass niemand die Bewegung seines Arms bemerkte, ließ er die Hand in die Tasche seiner weiten Cordhose gleiten, bis er die selbstgebastelte Fernbedienung fand. Er strich mit dem Daumen über den Knopf, sein Puls hämmerte. Er hob erneut den Blick nach oben. Vier, drei, zwei …
    »Ich hoffe für dich, dass du da drin ein Paar neue Eier findest, denn die wirst du brauchen, wenn ich mit dir fertig bin.«
    Gequirlte Affenscheiße!
    Die Stimme an seinem Ohr klang gedämpft, aber schroff und dazu wurde ihm der Lauf einer Waffe in den Rücken gedrückt. Eddies Darm drohte sich spontan zu entleeren.
    »Okay, ich weiß, dass du ein Taschentuch im Hosensack hast«, fuhr der australische Akzent fort. »Und du hast es ohne Probleme an

Weitere Kostenlose Bücher