Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
»Damit wir sie ausfindig machen können.«
»Ich weiß nicht. Da waren viele Menschen. Ich habe niemanden so direkt angesehen, weil ich vor allem auf Miranda geachtet habe. Was hinter mir los war, habe ich nicht mitbekommen.«
Wade hob eine Braue. »Dafür haben Sie ein bemerkenswertes Gedächtnis für Details: Tattoo, Ohrring und Haar.«
»Ach, wissen Sie«, sagte DeWitt und versuchte, möglichst beiläufig zu klingen. »Ich habe eigentlich keine Zeit für so etwas. Es tut mir leid, wenn Miranda unter Belästigungen zu leiden hat. Aber es ist nicht mein Problem.«
Wade lehnte sich zurück und machte es sich bequem, während es seinem Gegenüber zunehmend unbehaglicher zu werden schien. »Wissen Sie von dem Bombenanschlag, der gestern Abend in Los Angeles stattgefunden hat?«
DeWitt erstarrte. »Nein. Ich meine, doch, ja. Aber ich habe nichts damit zu tun.«
Wade hob ganz langsam eine Braue. »Ich glaube nicht, dass ich das angedeutet habe.«
»Allein dass Sie hier sind, ist eine einzige Andeutung.«
Ein leises Klopfen an der Tür ließ sie aufmerken. »Geht es hier darum, was Miranda neulich Abend zugestoßen ist?« Ein älterer Herr, der gewiss schon über siebzig war, lehnte im Türrahmen. Sein olivgrüner Anzug passte zur Farbe seiner Augen.
Wade stand auf. »Allerdings«, sagte er. »Ich ermittle in dem Fall. Und Sie sind … «
»Stuart Rosevich.« Er schüttelte Wade herzlich die Hand. »Fakultätsleiter. Hat DeWitt Ihnen erzählt, wie übel man ihr mitgespielt hat? Ich war dabei, es war ein Albtraum für die arme Frau.«
»Davon habe ich gehört«, sagte Wade. »Wir glauben, dass gewisse Personen, die an dem Abend im Publikum waren, mit dem Bombenanschlag in Westwood zu tun haben könnten, in der Buchhandlung, in der Dr. Lang lesen sollte.«
Die Augen des Professors weiteten sich. »Geht es ihr gut?« Seine Besorgnis war echt, anders als die von Adam.
»Ja. Aber jetzt suchen wir Leute, die sich so gut an die Störenfriede erinnern können, dass wir eine Phantomzeichnung anfertigen lassen können.«
»Oh, an den Schlimmsten kann ich mich bestens erinnern. Der auf dem Stuhl. Da kann ich Ihnen helfen. Und Adam, Sie doch auch.«
»Vielleicht … fällt mir auch wieder etwas ein«, ruderte der angeblich so viel beschäftigte Kollege zurück.
»Nachdem Miranda weg war, haben Sie mindestens fünf Minuten mit dem Kerl geredet«, sagte Rosevich. »Natürlich können Sie ihn beschreiben. Wohin sollen wir kommen?«, fügte er an Wade gewandt hinzu.
»Ich werde einen Polizeizeichner hierherschicken, der sich mit Ihnen beiden zusammensetzen kann«, sagte Wade. »Können Sie das zeitlich einrichten, Dr. DeWitt?«
»Aber selbstverständlich«, antwortete Rosevich an dessen Stelle. »Miranda soll doch die Früchte ihrer harten Arbeit und ihren wohl verdienten Erfolg genießen, statt sich gegen einen Haufen Wahnsinniger wehren zu müssen, die sie widerlegen wollen. Stimmt’s nicht, Adam?«
Adam nickte. »Absolut.«
Wade trat zur Tür und deutete dann auf Mirandas Buch im Regal. »Ich sehe, Sie haben Dr. Langs Buch hier«, bemerkte er. »Hat es Ihnen gefallen?«
DeWitt zuckte die Achseln. »Ich hatte noch keine Zeit, es mir genauer anzusehen.«
»Aber ich«, sagte Rosevich und schob Wade in den Flur hinaus. »Es ist brillant. Absolut brillant. Aber von Miranda war auch nichts anderes zu erwarten. Sie ist der Star der Abteilung.«
Wade warf DeWitt einen verbindlichen Blick zu. »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, Dr. DeWitt. Dr. Lang wird die Unterstützung eines hilfsbereiten Kollegen zu schätzen wissen.«
Als Adam ihn nur wortlos anglotzte, bedachte Wade ihn mit einem breiten Lächeln, in das er den ganzen Charme des Südstaatlers legte.
»Kann es sein, dass er dich so sehr hasst, dass er einen Vernichtungsfeldzug gegen dich führt?«, fragte Fletch. Er saß im Wohnzimmer ihrer Hotelsuite an der Bar und klappte seinen Laptop auf. Zuvor hatte er Miranda von seinem Gespräch mit Wade Cordell berichtet.
Mirandas Gesicht verriet Skepsis. »Er hat Probleme, keine Frage. Er hätte selbst gern ein Buch herausgebracht, dabei hat er sogar Schwierigkeiten, seine Arbeit in Fachjournalen zu veröffentlichen. Eine feste Anstellung an der Uni wird für ihn immer unwahrscheinlicher, und das macht ihm sicher schwer zu schaffen, aber ich glaube nicht, dass sein Neid so weit gehen würde. Er ist viel zu kleinkariert, um eine echte Bedrohung darzustellen.«
»Wir behalten ihn trotzdem im Auge.«
Sie
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