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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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als könnte sie die Antwort aus ihrem Hirn klopfen. »Er muss hier gewesen sein.«
    »Tja, vielleicht hat er das gleiche Angebot bekommen wie du. Vielleicht hat ihm euer Chef das Haus zur Verfügung gestellt, damit er sich im Anschluss an die Kreuzfahrt zurückziehen und über ein paar Dinge nachdenken kann.«
    »Aber hätte Marcus mir das nicht am Telefon erzählt? Oder Clive selbst?«
    Wade betrachtete erneut die Flasche. »Du hast gesagt, dass du von Clive immer nur SMS bekommen hast, und als du gestern mit deinem Chef telefoniert hast, wurde die Verbindung irgendwann unterbrochen. Außerdem, wieso hätte er über Clive sprechen sollen? Ich dachte, der wäre in der Firma in Ungnade gefallen.«
    »Ja, das stimmt.« Sie nahm das Fläschchen wieder an sich und las noch einmal das Etikett. »Und das erst, als er gekündigt hat, etwa einen Monat später. Es könnte also schon sein, dass er das Haus auf die gleiche Weise bekommen hat wie wir auch.«
    Trotzdem klang sie alles andere als überzeugt.
    »Hat er das Medikament permanent genommen?«, fragte Wade. »Oder nur wenn er depressiv war?«
    »Er hasste das Zeug. Er hat es nur eingenommen, wenn er das Gefühl hatte, dass er wieder auf eine dunkle Phase zusteuert.«
    »Wie ging es ihm am fünfzehnten Mai?« Es war das Datum, das auf der Flasche stand.
    »Vor zwei Monaten ging es ihm gut.«
    »Bis vier Wochen später eine Kollegin ermordet wurde und er Hals über Kopf verschwand.«
    SieversetzteihmeinenBlick.»EristinUrlaubgegangen.WaserseitLangemnichtmehrgemachthat.Trotzdem … «SieseufzteundbetrachtetedasArzneifläschchen,alskönnteesihrAntwortenliefern.»Ichbinsicher,Marcushättemirdavonerzählt.«
    »Könnte Clive das Haus direkt vom Eigentümer bekommen haben? Kennen sich die beiden?«
    Bei dem Gedanken hellte sich ihre Miene auf. »Ja. Clive hatte jede Menge Fonds mit Vexell-Anteilen, er hat also viel Zeit in die Firma investiert. Klar kennt er Nicholas Vex, wenn auch wahrscheinlich nicht so gut, dass der ihm einfach so sein Ferienhaus überlassen würde.«
    »War Charlie daran auch beteiligt?«, wollte Wade wissen.
    »Hin und wieder. Sie hatte sich auf Mezzanine-Fonds spezialisiert, es kam also auf den jeweiligen Fall an, aber im Grunde genommen waren sie ein festes Team.« Sie schüttelte das Fläschchen. »Eins steht jedenfalls fest: Er ist hier gewesen.«
    »Und wieder weggefahren.«
    »Ich werde Marcus anrufen und versuchen, aus ihm herauszubekommen, ob er Clive diese Unterkunft besorgt hat.«
    »Ich dachte, du wolltest nicht, dass er erfährt, dass du Clive suchst.«
    »Will ich auch nicht. Aber ich kann ihm das aus der Nase ziehen, ohne dass er Verdacht schöpft. Ich werde ihm einfach erzählen, dass ich etwas gefunden habe, das aussieht, als würde es Clive gehören, und ihn fragen, ob er das Haus auch gemietet hatte. Ich werde ganz subtil sein. Das kann ich, wenn ich will.«
    »Davon bin ich überzeugt. In der Zwischenzeit werde ich unser Abendessen pflücken.«
    Als Wade genügend Früchte beisammen hatte, holte er eine Decke, die er zwischen Treppe und Brandung ausbreitete. Er machte sich daran, mit seinem Taschenmesser eine Mango zu schälen, und ging im Kopf noch einmal durch, was er bislang über Clive wusste. Wie lange würde Vanessa noch die Tatsachen verleugnen?
    Der Typ steckte ganz offensichtlich bis zum Hals in Schwierigkeiten. Entweder hatte er einen Mord begangen, möglicherweise sogar zwei, oder er wusste, wer der Täter war. Er verbarg sich entweder vor der Polizei oder vor einem Killer, und Vanessa tat ihm vermutlich keinen Gefallen damit, dass sie bei der Suche nach ihm einen solchen Wirbel veranstaltete. Wie konnte er ihr das nur klarmachen?
    Würde er sie überreden können, die Suche nach ihrem Freund abzubrechen und trotzdem mit nach South Carolina zu kommen? Ihre Miene hatte sich jedes Mal verdüstert, wenn er das Thema angesprochen hatte. Sie würde jede Gelegenheit nutzen, den Deal platzen zu lassen – Clive aufzugeben wäre ein willkommener Vorwand.
    Er konnte sie nicht zwingen, mitzukommen, er konnte sie in dieser Situation aber auch nicht allein lassen. Wer auch immer hinter Clive her war – oder nicht wollte, dass sie ihn fand –, kämpfte mit harten Bandagen, das bewies der gelbe Pick-up.
    Also zog er Jeeps aus dem Dreck, hetzte über Galopprennbahnen, ließ sich von wütenden Einheimischen anfahren und aß am Strand Mangos – mit einer rechthaberischen, manisch übereifrigen Frau mit schlechten Manieren, die aber

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